Kloster Neuburg wurde 1128[1] von Graf Reinhold von Lützelburg mit Hilfe von Friedrich II., Herzog von Schwaben, gegründet.[2] Um es zu bevölkern, wandte man sich an das Kloster Lützel (Lucelle), eine Filiale von Kloster Bellevaux aus der Filiation der PrimarabteiMorimond. Dessen Abt, Stephan, sandte gemäß den Statuten zwölf Mönche, an deren Spitze er als ersten Abt den Ulrich, Graf von Neuburg und Burgund, stellte. Von diesem Ulrich, Vetter des hl. Bernardus, erhielt die Abtei den Namen Neuburg (Neo castrum). Papst Eugen III. bestätigte die Stiftung 1141.[2]
Neuburg war Mutterkloster der württembergischen Klöster Herrenalb und Maulbronn, die schon zwanzig Jahre später mit hiesigen Mönchen bevölkert wurden,[3] sowie von Kloster Baumgarten.
Dem Beispiel seiner Amtsvorgänger folgend, nahm der römisch-deutsche Kaiser Karl IV. durch eine Urkunde vom 8. Dezember 1356 das Kloster nebst dessen Besitz in seinen Schutz und verlieh ihm mehrere neue Rechte.[4]
An der östlichen Seite des Liebfrauenbergs bei Görsdorf ließ Heinrich von Fleckenstein 1237 für Augustinerinnen das Nonnenkloster Marienbrunn erbauen. Nachdem die Nonnen 1575 das Kloster verlassen hatten, wurde es samt seiner Güter 1697 vom letzten Herrn von Fleckenstein der Abtei Neuburg übergeben, die es mit Zisterzienser-Mönchen besetzte.[3][6]
Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert wurde die Abtei Neuburg mehrfach zerstört, aber wiederaufgebaut. Die Abtei Neuburg besaß im 18. Jahrhundert die Dörfer Dauendorf, Dunnenheim, Uhlweiler und Nieder-Altdorf.[7] In der französischen Revolution wurden die Kirche und das Kloster im Jahr 1790 nahezu vollständig zerstört. Nur eine kleine gotische
Kapelle aus dem 14. oder 15. Jahrhundert blieb stehen, bis auch sie 1846 Opfer des Vandalismus wurde.[1]
Ambrosius Schneider: Lexikale Übersicht der Männerklöster der Cistercienser im deutschen Sprach- und Kulturraum. In: Ambrosius Schneider, Adam Wienand, Wolfgang Bickel, Ernst Coester (Hrsg.): Die Cistercienser. Geschichte – Geist – Kunst. 3., erweiterte Auflage. Wienand, Köln 1986, ISBN 3-87909-132-3, S. 679.
↑ abFranz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band I, Friedrich Bull, Straßburg 1876, S. 167–168 (books.google.de).
↑ abSigmund Billings: Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den ältesten bis in die neuesten Zeiten, Basel 1782, S. 318 (books.google.de).
↑Johann Friedrich Böhmer: Regesta imperii, Band VIII: Die Regesten des Kaiserreichs unter Kaiser Karl IV. 1346–1378, Alfons Huber, Innsbruck 1877, S. 205 (books.google.de).
↑Gisela Probst: Die Memoria der Herren von Lichtenberg in Neuweiler (Elsass). Adelphus-Teppiche, Hochgrab Ludwigs V. (gestorben 1471), Heiliges Grab (1478), Glasmalereien. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 2015. ISBN 978-3-87157-241-8, S. 29.
↑Sigmund Billings: Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den ältesten bis in die neuesten Zeiten, Basel 1782, S. 267 (books.google.de).