Die restaurierte, außergewöhnlich niedrige Kirche mit 50 m Länge in Form eines lateinischen Kreuzes wurde im späten 12. Jahrhundert errichtet. Chor und Kapellen wurden später verändert. Das Langhaus ist kreuzgratgewölbt und weist im Mittelschiff drei Joche, in den Seitenschiffen – dem gebundenen System entsprechend – sechs Joche auf. Die Querhäuser sind einjochig mit je zwei halbrund geschlossenen Seitenkapellen. Die Klausur liegt südlich der Kirche. Die Seitenlänge des Kreuzgangs beträgt 29 m. Kreuzgratgewölbt sind nur die Ecken. Nordgalerie und Ostgalerie werden von einer leicht zugespitzten Rundtonne abgeschlossen. Der Kapitelsaal weist sechs auf zwei Pfeilern ruhende Kreuzgratgewölbe auf. Der zweischiffige Mönchssaal besitzt Rundpfeiler. Das schlichte Refektorium wird von einem leicht zugespitzten Tonnengewölbe überwölbt. Auch die anschließende Küche ist tonnengewölbt. Der Konversentrakt ist durch eine Konversengasse vom Kreuzgang getrennt, dessen Dormitorium erhalten ist.
Marylène Marcel-Ponthier: Aiguebelle dans la Drôme. L’histoire longue et mouvementée d’une abbaye cistercienne et de ses filles: Bouchet, Bonlieu, Maubec, Staouëli, Tibhirine... Guilherand-Granges 2013.
Bernard Peugniez: Le Guide routier de l’Europe cistercienne. Straßburg 2012, S. 339–340.
Bernard Peugniez: Routier cistercien. Abbayes et sites. France, Belgique, Luxembourg, Suisse. Nouvelle édition augmentée. Éditions Gaud, Moisenay 2001, ISBN 2-84080-044-6, S. 433–435.
Michel Wullschleger: Aiguebelle – porte du Midi. In: Dossiers d’Archéologie. Nr. 234, 1998, ISSN1141-7137, S. 6–7.
Anselme Dimier, Jean Porcher: Die Kunst der Zisterzienser in Frankreich. Zodiaque Echter, Würzburg 1986, ISBN 3-429-01026-8, S. 189–224 (mit zwei Grundrissen).