Die erste urkundliche Erwähnung des Hagendorfes Klein Heidorn erfolgte 1247 in einer Urkunde, die das Besitzrecht am Ort dem Bischof von MindenJohann zusprach. Der Ort war zuvor im Besitz des Grafen Ludolf von Roden gewesen. In der Folgezeit kam der Ort an die Grafen von Schaumburg. Er gehörte als Exklave zum Amt Bokeloh.
Am Himmelfahrtstag des Jahres 1802 brannte das Dorf nieder und 30 der 35 Häuser wurden zerstört. Von 1898 an befand sich in Klein Heidorn auch eine Haltestelle der Steinhuder Meer-Bahn. Dieser Bahnbetrieb hielt bis 1964 bzw. 1970 für den Güterverkehr an. Besondere Bedeutung für Klein Heidorn hat auch die Anlage des Fliegerhorst Wunstorf. Das Land dafür wurde Klein Heidorner Bauern 1934 größtenteils von Luftwaffe und Wehrmacht enteignet. Die im Fliegerhorst stationierten Soldaten wurden der Bevölkerung Klein Heidorn zugeordnet, wodurch deren Größe in der Folge stark anstieg.
Die Ortsbürgermeisterin ist Elke Rodloff (SPD).[5]
Wappen
Der Entwurf des Kommunalwappens von Klein Heidorn stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde durch den Regierungspräsidenten in Hannover am 13. Januar 1960 erteilt.[6]
Wappenbegründung: Anlass, die Kirschen in das Wappen aufzunehmen, gaben die im 18. bzw. 19. Jahrhundert abgehaltenen Kirschenmärkte. Grundlage für den Anbau der Kirschen war der heimische, äußerst nasse Tonboden. Aus dem Anbau entwickelte sich für den bis dahin äußerst industriearmen Ort eine Erwerbsquelle, so dass Klein Heidorn noch heute als „Kirschendorf“ im Volksmund bezeichnet wird. Die damals angebaute Sauerkirsche wird auch heute noch hier erhalten und findet besondere Verwendung zu Marmeladen und Fruchtweinen. Anlässlich der 700-Jahr-Feier der Gemeinde wurde hier ein Gedenkstein errichtet. Eine Bronzeplatte, die in den Stein eingelassen ist, zeigt bereits einen Kirschenzweig, in welchem sieben Kirschen die Zeit von 700 Jahren symbolisieren.
↑
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S.24 (Digitalisat [PDF; 21,3MB; abgerufen am 20. September 2019] Landkreis Neustadt am Rübenberge).
↑Zahlen Daten Fakten. (PDF; 332 KB) In: Webseite Stadt Wunstorf. 15. März 2022, S. 1, abgerufen am 22. Januar 2023.
↑ abLandkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Hannover: 100 Jahre Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, OCLC256065728, S.534–535 (543 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 27. Februar 2022]).