Klaus Jürgen Schoen wurde 1931 in Königsberg, Ostpreußen, geboren. 1951 begann er ein Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Ost-Berlin. Aus politischen Gründen wechselte er bereits ein Jahr später an die Hochschule der Bildenden Künste in West-Berlin. Als Meisterschüler von Ernst Schumacher, der hauptsächlich impressionistische Landschaften malte, konnte er in einem eigenen Atelier weiterarbeiten. Bald löste er sich von Schumachers Lehre und begann sich der Erkundung graphischer Mittel und dessen Wirkung zu widmen.
Obwohl Schoens Werk immer wieder im Kontext mit den Hauptvertretern der Konkreten Kunst ausgestellt und rezipiert wurde, sah er sich selbst nicht als einen Vertreter dieser Kunstrichtung an. Schoen selbst bezeichnete seine Arbeitsweise als konstruktiv. In der tatsächlichen Ausführung war ihm, im Gegensatz zu vielen anderen Konkreten Künstlern, nicht an einer bloßen Umsetzung eines Systems gelegen. Vielmehr sollte der Weg, Grenzen eines Systems aufzubrechen, künstlerisches Ziel sein, um den Bildraum von allem Überflüssigen befreien zu können. Es ging Schoen im Malprozess vielmehr um eine ausgewogene Komposition, eine Transformation eigener Erfahrungsweisen, um das Wechselspiel von klarer Stringenz und Intuition. Sein Werk zeichnet sich durch Einfachheit und die dadurch verbundene Reduktion auf das Wesentliche aus.
Seit Beginn der 70er Jahre wurde Schoen zu zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland eingeladen. Ab 1977 war er Mitglied der Gruppe Systema, einer losen Gemeinschaft von Künstlern, die zum Ziel hatten, verschiedene Positionen zusammenzuführen und bewusst eine einheitliche Gruppentendenz zu vermeiden. Wichtige Teilnehmer an Ausstellungen der Gruppe Systema waren George Rickey, Peter Sedgley, Johannes Geccelli, Andreas Brandt, Frank Badur, Christian Roeckenschuss und Klaus Steinmann. Anlässlich einer der ersten Ausstellungen der Gruppe 1977 in der Galerie Loeb (Bern) hielt Richard Paul Lohse die Eröffnungsrede.
Klaus J. Schoen arbeitete unter anderem mit den Galeristen Axel Knipschild, Dorothea Loehr, Hubertus Schoeller und Heinz Teufel zusammen.
Klaus J. Schoen starb, einen Monat vor seinem 87. Geburtstag, am 8. März 2018 in Berlin. Trauerfeier und Beisetzung fanden am 20. März 2018 auf dem landeseigenen Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend statt.[2]
Einzelausstellungen
1972 Galerie Diogenes, Berlin
1979 Galerie Christel, Stockholm
1979 Galerie im Zentrum, Berlin
1980 Galerie Hilger + Schmeer, Duisburg
1980 Galerie Rupert Walser, München
1983 Galerie Konstruktiv Tendens, Stockholm
1984 „Retrospektive“, Kunstverein Braunschweig
1984 Galerie Loehr, Frankfurt am Main
1986 Galerie Repères, Paris
1986 Galerie Hilger, Aachen
1987 Galerie Ars Nova, Göteborg, Schweden
1988 Neuer Berliner Kunstverein, Berlin
1988 Galerie Loehr, Frankfurt am Main
1989 Studio A, Museum für Moderne Kunst, Otterndorf
1990 Galerie Ars Nova, Göteborg, Schweden
1991 Galerie Kunstraum, Berlin
1995 Kunsthaus am Moritzplatz, Berlin
1995 Mies van der Rohe Haus, Berlin
1998 Galerie Heinz Teufel–european art concrete, Berlin
1998 Kunstmuseum Gelsenkirchen
2002 Arbeiten der Neunziger Jahre, Galerie für Konkrete Kunst, Berlin
2005 Neue Werke, Galerie für Konkrete Kunst, Potsdam
2010 Spiegelungen, Kunstraum Roy
2012 Linienbilder, Kunstraum Roy
2014 Lineare Korrespondenz (mit Hartmut Böhm), Galerie Lindner, Wien
2014 Unregelmäßige Formate, Kunstraum Roy
2014 Black & White Dialogue(mit Imre Kocsis), Vasarely Museum, Budapest