Er begann als Jugendlicher mit dem Radsport im Verein RV 1909 Dreis-Tiefenbach.[1] Nach dem Abitur studierte Klaus-Peter Thaler zunächst an der Pädagogischen Hochschule der Universität Siegen Sport und Geographie, um Lehrer zu werden. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Lehrer mit dem Examen 1973 absolvierte er eine Ausbildung zum Diplom-Trainer Radsport an der Trainerakademie Köln, die er 1976 mit einer Diplomarbeit bei Arnd Krüger abschloss.[2]
Bevor Thaler mit dem Radsport begann, war er als Jugendlicher im Skilauf, Eishockey und Fußball aktiv. Ab 1964 betrieb Thaler aktiv Radsport. Dies verdankte er seiner Bekanntschaft mit dem früheren Deutschen Bergmeister Horst Kämpfer. Dieser animierte ihn auch, Mitglied im Radsportverein RV Dreis-Tiefenbach zu werden. Sein Talent stellte er mit dem zweimaligen Gewinn der Deutschen Jugendmeisterschaft unter Beweis.[3] 1973 und 1976 wurde er Weltmeister im Querfeldeinrennen der Amateure. 1973 gewann er auf einem Rad, das ihm kurz zuvor Rolf Wolfshohl, der sein großes Vorbild war, geschenkt hatte.[3]
1974 und 1976 wurde er deutscher Amateurmeister im Straßenrennen. 1974 holte er als einziger deutscher Fahrer einen Etappensieg im Milk Race und in der Jugoslawien-Rundfahrt. 1976 gewann er das EtappenrennenAlpe–Adria. Bei den Olympischen Sommerspielen 1976 nahm er ebenfalls als Straßenfahrer teil und überquerte im Sprint der Spitzengruppe als Zweiter die Ziellinie. Die Silbermedaille wurde ihm allerdings wegen Behinderung aberkannt, so wurde Thaler als Letzter der Spitzengruppe und damit als Neunter im olympischen Straßenrennen klassiert.[4]
Aus Verärgerung über die mangelnde Unterstützung durch den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) wechselte er 1977 ins Profilager und unterschrieb einen Vertrag bei dem spanischen Team Teka.[4] Bei seiner ersten Teilnahme als Radrennprofi bei der Tour de France im selben Jahr gewann er auf Anhieb eine Etappe.
Im Jahr darauf belegte er im Endklassement den 35. Rang, kam in der Punktewertung auf Platz sechs, trug vorübergehend das Gelbe Trikot und gewann eine weitere Etappe. Insgesamt startete er fünf Mal bei der Tour.
Nach seiner Tätigkeit als Trainer beim BDR entschloss sich Thaler zur Fortsetzung seiner Profikarriere, und nach nur sechswöchiger Trainingsphase verblüffte er die Konkurrenz mit einem zweiten Rang bei den Deutschen Querfeldeinmeisterschaften 1985. Die Krönung war aber dann zwei Wochen später der Sieg bei der WM vor heimischem Publikum im Münchener Olympiastadion.
1987 kam dann der vierte WM-Titel dazu. 1988 nahm er nach fast 25 Jahren aktiver Laufbahn schließlich seinen endgültigen Abschied vom Radsport. Thaler hatte mehrfach auch Angebote, bei Sechstagerennen zu starten, insbesondere in Deutschland. Er lehnte aber alle Angebote konsequent ab, da er sich für schon zu alt hielt, um in einem neuen Metier Fuß zu fassen und „nicht hinterherfahren“ wollte.[3] 1986 begründete Thaler die Rennserie Pepsi Light Cup, die mehrere Querfeldeinrennen in Deutschland umfasste.[5]
Für 2023 wurde Klaus-Peter Thaler als Zuschauer zum 50-jährigen Jubiläum seines ersten WM-Titels zu den UCI 2023 Masters Cyclo-Cross World Championships nach Hamburg eingeladen. Er entschloss sich jedoch, in seiner Altersklasse (M75) teilzunehmen und gewann sein Rennen.[6][7] Dies ist somit nach 50 Jahren sein fünfter Titel.
Zu Thaler Hobbys gehören Antiquitäten und der Trickskilauf. Als Liebhaber von Oldtimern nimmt Thaler an Veranstaltungen wie der Rallye Histo Monte oder den Heidelberg Classics teil.[9]
Berufliches
1983 verabschiedete sich der in Gevelsberg lebende Thaler vorläufig vom aktiven Sport und nutzte für zwei Jahre seine Qualifikation als Diplomtrainer für ein Zwischenspiel als Bundestrainer.[2] Er war zudem Präsident des Verbandes Deutscher Diplom-Trainer (VDDT). Gegen Ende seiner Zeit als aktiver Sportler gründete er 1986 gemeinsam mit seiner Frau die Radsport-Großhandelsfirma Thaler sports, deren Geschäftsführer er heute ist, und vertreibt seine eigene Textilmarke Protective (Radsport- und Ski/Snowboardkleidung).
Familiäres
Seine Mutter war Luise Thaler, geborene Weber, sein Vater, der Arzt Erich Thaler, war ebenfalls als Radrennfahrer aktiv gewesen, später Funktionär im Radsport und Vorsitzender seines Heimatvereines in Dreis-Tiefenbach.[10] Klaus-Peter Thaler ist evangelisch und seit 1978 mit Jutta geborene Gößling verheiratet. Er hat zwei Kinder, Christian Caspar und Julia.
Soziales Engagement
1999 wurde Klaus-Peter Thaler mit dem Georg von Opel-Preis in der Kategorie „Sportler in sozialer Verantwortung“ ausgezeichnet.[11]
Geehrt wurde er damals für sein vielseitiges soziales Engagement. Seine Mitarbeit als Kapitän der Tour der Hoffnung, die Gründung 1996 des gemeinnützigen Verein Menschen für Kinder e. V. und seine Mitarbeit im Freundeskreis zu Gunsten der Stiftung radWerk, die arbeitslosen Jugendlichen hilft, eine Ausbildung zu finden, wurden in der Laudatio hervorgehoben.
Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who's who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 1241 (Thaler, Klaus Peter).
↑ abcBund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr.8/1983. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln, S.8.
↑ abVanessa Kögl: Klaus-Peter Thaler. In: biciclettadacorsa.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. August 2017; abgerufen am 6. August 2017.
↑Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr.7/1988. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1988, S.2.