Die Khersones ist 109,40 Meter lang, 14 Meter breit und hat einen Tiefgang von 6,6 Meter. Sie ist ein Vollschiff mit 2.771 m² Segelfläche und zusätzlich zwei 570 PS Cegielski-Sulzer-Dieselmotoren.
Das Schiff gehört heute dem „Kerch Marine Technological Institute“, das Seeleute ausbildet. Wie die meisten osteuropäischen Schulschiffe nimmt die Khersones neben den auszubildenden Kadetten auch Trainees (zahlende Mitsegler) an Bord. Zur Stammbesatzung gehören 40 Personen.
Geschichte
1996 wurde das Schulschiff deutschlandweit bekannt, als es in der Fernsehshow „Wetten, dass..?“ durch die geöffnete LübeckerHerrenbrücke fuhr und mit den Rahnocken spezielle Lichtschalter betätigte.
Am 26. Januar 1997 umrundete die Khersones als erster Großsegler nach den ViermastbarkenPamir und Passat im Jahre 1949 das Kap Hoorn unter Segeln. Die Khersones benötigte dazu nur gut sechs Stunden länger als die Rekordzeit der Priwall (5 Tage und 14 Stunden vom 50. zum 50. Breitengrad) aus dem Jahr 1938.[2] Allerdings fuhr die Khersones in Richtung der vorherrschenden Westwinde (d. h. in West-Ost-Richtung), wohingegen die Priwall das Kap in der üblicherweise schwierigeren und langwierigeren Ost-West-Richtung umrundete (siehe Kaphoornier).
2003 erhielt die Khersones in Sewastopol ihren ungewöhnlichen roten Anstrich. Damit wurde sie im selben Jahr auf der Kieler Woche einem größeren Publikum präsentiert.
Die Khersones geriet in den Strudel der Orangen Revolution: Das ukrainische Agrarministerium, dem das Kerch Marine Technological Institute unterstellt wurde, erließ 2006 ein Auslaufverbot für die Chersones. Das Schiff wurde in seinem Heimathafen Kertsch an die Kette gelegt. Bereits gebuchte Reisen mussten absagt werden.
Wolf-Ulrich Cropp: Goldrausch in der Karibik – Auf den Spuren von Sir Francis Drake. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2000, ISBN 3-7688-1175-1. (In dem Buch wird anschaulich die Kap Hoorn-Umrundung des Dreimast-Vollschiffs KHERSONES 1997 beschrieben.)