Kenny Loggins

Kenny Loggins (1995)

Kenneth Clark „Kenny“ Loggins (* 7. Januar 1948 in Everett, Washington) ist ein US-amerikanischer Sänger, Gitarrist und Songwriter. Der zweifache Grammy-Preisträger[1] wurde in den 1970er Jahren zunächst als eine Hälfte des Duos Loggins and Messina bekannt, bevor er als Solist ab 1977 vor allen Dingen mit einer Reihe von Hits für Kinofilme große Erfolge feierte. Darunter auch der für den Oscar nominierte Titelsong zum Tanzfilm Footloose, der 1984 drei Wochen auf Platz eins der US-Charts stand.

Leben

Kenny Loggins ist in Everett, Washington, geboren und als der jüngste von drei Brüdern aufgewachsen. Aufgrund des väterlichen Berufes zog die Familie mehrfach um, von Washington nach Detroit und zurück und schließlich nach Alhambra, einem Vorort von Los Angeles. Loggins besuchte die in der Nähe von Alhambra gelegene katholische San Gabriel Mission High School, wo er vor allem in Sport und Musik seine Begabungen fand. Die Grundzüge des Singens lernte er von seinem mittleren Bruder Dan und später das Gitarre spielen. Auf der Highschool spielte er bei vielen Schulaufführungen sowie bei organisierten Talentshows mit.

Kenny Loggins ist zweifach geschieden und hat aus erster Ehe drei und aus zweiter Ehe zwei Kinder.[2]

Karriere

Kenny Loggins während eines Konzerts

Loggins begann seine musikalische Karriere in den frühen 1970er Jahren. Gemeinsam mit Sänger und Songwriter Jim Messina, der Loggins ursprünglich als Solokünstler unterstützen wollte, trat er bis 1976 als Duo namens Loggins and Messina auf. Ihre Alben erhielten in den Vereinigten Staaten zweimal Gold und fünfmal Platin und in vielen anderen Ländern weltweit weitere Auszeichnungen. Bekannteste gemeinsame Hits waren Danny’s Song und Your Mama Don’t Dance.

1977 veröffentlichte Loggins sein erstes Soloalbum Celebrate Me Home mit seinem ersten großen Hit I Believe in Love. Ein Jahr später erschien Nightwatch, auf dem er unter anderem ein Duett mit Stevie Nicks, der Sängerin von Fleetwood Mac, sang, den Top-10-Hit Whenever I Call You „Friend“. Auch das 1979 erschienene Album Keep the Fire war aufgrund der Hits This Is It, einem Duett mit Michael McDonald, dem damaligen Sänger der Doobie Brothers, und des Titelsongs sehr erfolgreich. Alle drei Alben erhielten in den USA und einigen weiteren Staaten Platin. Im Anschluss an die Keep-the-Fire-Tour erschien Loggins’ erste Liveplatte Kenny Loggins Alive. 1980 gewann er außerdem einen Grammy für das gemeinsam mit Michael McDonald produzierte What a Fool Believes als besten Song.

In den 1980er Jahren machte Loggins vor allem durch mehrere Soundtracks zu Kinofilmen auf sich aufmerksam. Zu Wahnsinn ohne Handicap (Caddyshack) steuerte er 1980 das Lied I’m Alright bei. Footloose, für das Loggins eine Oscar-Nominierung erhielt, wurde sein größter Hit und machte ihn weltweit bekannt. Meet Me Halfway aus Over the Top wurde ein ebenso populärer Hit, wie Danger Zone und Playing with the Boys aus Top Gun. 1982 erschien mit Welcome to Heartlight einer seiner bekanntesten Titel. 1985 war er als Mitglied von USA for Africa an der Entstehung der Single We Are the World beteiligt.

Die in dieser Zeit veröffentlichten Alben standen stets im Schatten der von ihm produzierten Soundtracks, weshalb er sich zu Beginn der 1990er Jahre wieder mehr auf die Arbeit an eigenen Alben konzentrierte. Leap of Faith von 1991 wurde vor allem durch den Song Conviction of the Heart bekannt, den der damalige amerikanische Vizepräsident Al Gore als „inoffizielle Hymne der Umwelt-Bewegung“ benannte. 1995 trat Loggins auf der National Mall in Washington D.C. auf und spielte dort live vor mehr als 500.000 Menschen.

1994 brachte Loggins das Album Return to Pooh Corner heraus, das unter anderem die Single House at Pooh Corner enthielt, eine Neuauflage seines Hits von 1969. Für dieses Album wurde er für den Grammy in der Kategorie Bestes Kinderalbum nominiert. Sein Lied Forever wurde ebenfalls ein international beachtetes Stück, das später sogar in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Für sein Greatest-Hits-Album Yesterday, Today, Tomorrow (1997) schrieb er auch neue Lieder, so unter anderem For the First Time, das für den Film Tage wie dieser … verwendet wurde und Loggins eine weitere Oscar-Nominierung einbrachte. Zudem veröffentlichte er im selben Jahr das Album Unimaginable Life und ein gleichnamiges Buch, in dem er mit seiner Frau aus dem gemeinsamen Leben erzählt. 2000 kam Loggins’ zweites Kinderalbum More Songs from Pooh Corner heraus. Zwei Jahre später folgte ein weiteres Best-of-Album (The Essential) und 2003 das Studioalbum It’s About Time.

Im Sommer 2005 gab es nach 30 Jahren wieder Loggins & Messina on Stage. Die Reuniontour durch 44 Städte der USA war ausverkauft und ein großer Erfolg. Eine DVD sowie eine CD, aufgenommen bei einem Konzert in Loggins’ Heimatstadt Santa Barbara, spiegeln die wieder vorhandene Spielfreude der beiden Musiker wider.

2007 erschien unter dem Independent-Label 180 Music / Target sein bislang letztes Studioalbum How About Now. Es enthält neben dem Uptempo-Titeltrack auch eine neu eingespielte Soloversion des Loggins-&-Messina-Hits A Love Song. Ein weiteres Highlight ist das von Richard Marx mitgeschriebene und co-produzierte Lied I’ll Remember Your Name, das zugleich das Erkennungslied für die von Marx im Namen seines Vaters gegründete Stiftung für Musik und Schulen ist. In Anlehnung an die im Lied beschriebene Vater-Sohn-Beziehung wird Loggins zudem bei den Background-Vocals von seinem Sohn Crosby unterstützt.

Loggins ist einer der Hauptcharaktere der zehnteiligen Videoserie Yacht Rock, die sich um Smooth Rock der 1980er Jahre von Künstlern wie z. B. Toto, Hall & Oates, Steely Dan, Michael Jackson, Michael McDonald dreht.

2010 gründete er zusammen mit den Songschreibern Gary Burr und Georgia Middleman das Country-Trio Blue Sky Riders.[3]

Im 2013 erschienenen Videospiel GTA V moderierte er den Rocksender Los Santos Rock Radio.

Diskografie

Alben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1977 Celebrate Me Home US27
Platin
Platin

(33 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 13. April 1977
1978 Nightwatch US7
Platin
Platin

(31 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 12. Juli 1978
1979 Keep the Fire US16
Platin
Platin

(43 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. September 1979
1982 High Adventure US13
Gold
Gold

(44 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 20. August 1982
1985 Vox Humana US41
Gold
Gold

(31 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 22. März 1985
1988 Back to Avalon US69
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 2. August 1988
1991 Leap of Faith US71
Gold
Gold

(58 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. September 1991
1994 Return to Pooh Corner US65
Platin
Platin

(42 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. Mai 1994
1997 The Unimaginable Life US107
(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 8. Juli 1997
1998 December US148
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 13. Oktober 1998
Weihnachtsalbum

Weitere Studioalben

  • 2000: More Songs from Pooh Corner
  • 2003: It’s About Time
  • 2007: How About Now
  • 2009: All Join In

Livealben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1980 Kenny Loggins Alive US11
Gold
Gold

(31 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 12. September 1980
1993 Outside: From the Redwoods US60
Gold
Gold

(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. August 1993
Live aufgenommen am 23. Juni 1993 in Santa Cruz, Kalifornien

Kompilationen

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1997 Yesterday, Today, Tomorrow: The Greatest Hits of Kenny Loggins US39
Platin
Platin

(33 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. März 1977
2002 The Essential Kenny Loggins US181
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 19. November 2002
Charteinstieg: 2022

Weitere Kompilationen

  • 1998: Conviction of the Heart and Other Hits
  • 2002: The Essential (2CD)
  • 2007: Celebrate Me Home / Nightwatch (2CD)

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1977 I Believe in Love
Celebrate Me Home
US66
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1977
1978 Whenever I Call You „Friend“
Nightwatch
US5
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 18. Juli 1978
Easy Driver
Nightwatch
US60
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1978
1979 This Is It
Keep the Fire
US11
(23 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1979
1980 Keep the Fire
Keep the Fire
US36
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1980
I’m Alright
Kenny Loggins Alive
US7
(22 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1980
vom Soundtrack des Films Wahnsinn ohne Handicap
1982 Don’t Fight It
High Adventure
US17
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: August 1982
mit Steve Perry
Heart to Heart
High Adventure
US15
(17 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1982
Welcome to Heartlight
High Adventure
US24
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1982
1984 Footloose
Footloose (O.S.T.)
DE4
Gold
Gold

(21 Wo.)DE
AT8
(8 Wo.)AT
CH4
(13 Wo.)CH
UK6
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(10 Wo.)UK
US1
Platin
Platin

(23 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1984
vom Soundtrack des Films Footloose
I’m Free (Heaven Helps the Man)
Footloose (O.S.T.)
US22
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. Februar 1984
vom Soundtrack des Films Footloose
1985 Vox Humana
Vox Humana
US29
(10 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1985
Forever
Vox Humana
US40
(22 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1985
I’ll Be There
Vox Humana
US88
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1985
1986 Danger Zone
Top Gun (O.S.T.)
DE12
Gold
Gold

(10 Wo.)DE
CH6
(9 Wo.)CH
UK45
Platin
Platin

(11 Wo.)UK
US2
(21 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 13. Mai 1986
vom Soundtrack des Films Top Gun
Playing with the Boys
Top Gun (O.S.T.)
US60
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: August 1986
vom Soundtrack des Films Top Gun
1987 Meet Me Half Way
Over the Top (O.S.T.)
US11
(25 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1987
vom Soundtrack des Films Over the Top
1988 Nobody’s Fool
Back to Avalon
US8
(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juli 1988
vom Soundtrack des Films Caddyshack II
I’m Gonna Miss You
Back to Avalon
US82
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1988
1989 Tell Her
Back to Avalon
US76
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1989
1991 Conviction of the Heart
Outside: From the Redwoods
US67
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1991

Weitere Singles

  • 1977: Celebrate Me Home
  • 1977: Lady Luck
  • 1981: Amitié et amour (mit Jeane Manson)
  • 1987: Chain Lightning
  • 1989: Be Bop a Lula
  • 1994: Leap of Faith
  • 1995: Two Different Worlds
  • 1996: For the First Time
  • 1998: Just Breathe
  • 2000: The Tigger Movie
  • 2003: It’s About Time (mit Michael McDonald)
  • 2004: I Miss Us

Beteiligungen an Soundtracks

Videoalben

  • 1981: Kenny Loggins Alive (VHS)
  • 1992: Live from the Grand Canyon
  • 1993: Outside: From the Redwoods
  • 1996: Return to Pooh Corner: The Concert Video
  • 1997: Alive! (Laserdisc)
  • 2008: Legends & Lyrics, Vol. 2 (DVD)
  • 2017: Kenny Loggins & Friends: Live on Soundstage (CD + DVD; Aufnahme WTTW Chicago, August 2016)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  • Danemark Dänemark
    • 2021: für die Single Danger Zone
  • Japan Japan
    • 2009: für die Single Danger Zone (Mobile Downloads)
  • Spanien Spanien
    • 2024: für die Single Footloose

Platin-Schallplatte

  • Danemark Dänemark
    • 2022: für die Single Footloose
  • Japan Japan
    • 2016: für die Single Danger Zone (Digital)
  • Neuseeland Neuseeland
    • 2022: für die Single Danger Zone

4× Platin-Schallplatte

  • Australien Australien
    • 2022: für die Single Danger Zone

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Australien (ARIA)0! G 4× Platin4280.000aria.com.au
 Dänemark (IFPI) Gold1 Platin1180.000ifpi.dk
 Deutschland (BVMI) 2× Gold20! P550.000musikindustrie.de
 Japan (RIAJ) Gold1 Platin1350.000riaj.or.jp
 Neuseeland (RMNZ)0! G Platin130.000aotearoamusiccharts.co.nz
 Spanien (Promusicae) Gold10! P30.000elportaldemusica.es
 Vereinigte Staaten (RIAA) 5× Gold5 6× Platin68.500.000riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI)0! G 4× Platin42.400.000bpi.co.uk
Insgesamt  10× Gold10  17× Platin17
Commons: Kenny Loggins – Sammlung von Bildern

Quellen

  1. grammy.com
  2. Robert Johnson: Music notes: Don’t sell Kenny Loggins short. In: mySA, mysanantonio.com. The San Antonio Express-News, 27. August 2010, archiviert vom Original am 22. Juli 2011; abgerufen am 28. Mai 2015 (englisch).
  3. CMN: Kenny Loggins gründet Blue Sky Riders Country-Band. Abgerufen am 21. Mai 2010.
  4. a b c d Chartquellen: DE AT CH UK US