Kegeldächer kommen seit Jahrhunderten auf allen Arten von kreisförmigen Gebäuden oder Bauteilen vor, vor allem auf Turmbauten, wo sie eine Möglichkeit der Gestaltung von Turmhelmen bieten.
Häufig sind Kegeldächer auf Türmen mittelalterlicherStadtbefestigungen und Burgen zur Anwendung. Dort können sie entweder mit der Außenwand des Turmes abschließen (beziehungsweise sie mit einem Dachüberstand überragen) oder als aufgesetzter Helm auf der Verteidigungplattform stehen (wie etwa beim Johannistor in Jena). Hier waren Wasserspeier zum Ablauf des Regenwassers notwendig (Andernach, Alter Krahnen). In diesem Fall war das Kegeldach von einer Mauer, einer Brüstung oder einem Zinnenrand umgeben. Kegeldächer waren meist aus einer Holzbalkenkonstruktion mit Schiefer bedeckt ausgeführt, in seltenen Fällen aus Stein.
Kegeldach-Aufsätze (sog. „Lichttürme“[3]) auf der Bundeskunsthalle in Bonn, erbaut 1989–1992
Begriff, Konstruktion und Dachdeckung
Der Begriff Kegeldach führt seine Bezeichnung vom runden, geometrischen Körper „Kegel“.
Da geometrisch gerundete Dachkonstruktionen und Dachdeckungen in der Art eines Kegelmantels nur aufwändig und kostspielig hergestellt werden können, sind runde Tumrdächer häufig abweichend auf vieleckigem Grundriss konstruiert und in vielfach gebrochenen Dachflächen eingedeckt, die formal dann keine Kegeldächer sind.
↑Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 28. September 2024), S. 118 (Dachformen), S. 275 (Kegeldach).