Katō Tōkurō, geboren in eine Familie mit langer Töpfer-Tradition, lernte schon als Kind töpfern und machte sich bereits mit 15 Jahren selbstständig. 1935 errichtete er einen Brennofen in der Stadt Nagoya. Katō spielte eine wichtige Rolle bei der Gründung der „Japan Ceramics Society“ (日本陶磁協会, Nihon tōji kyōkai) im Jahr 1947.
1959 erhielt ein Gefäß, von dem man annahm, dass es aus der Einin-Zeit (永仁; 1293–1296) stammte, die Auszeichnung als „Wichtiges Kulturgut Japans“ durch ein Komitee, dem auch Katō angehörte. Es kam zu einem Skandal, nachdem einige Forscher das Alter anzweifelten und Katō schließlich zugeben musste, dass er selbst das Gefäß 1937 geschaffen hatte. Die Auszeichnung wurde natürlich zurückgenommen, Katō zog sich aus allen öffentlichen Ämtern zurück.
Katō ist auch als Autor einer Reihe von Artikeln und Büchern zum Thema Keramik bekannt. So verfasste er „Yakimono no zuihitsu“ (やきもの随筆) – etwa „Essays zur Keramik“ – und gab das Genshoku tōki daijien (原色陶器大辞典) – etwa „Großes Lexikon zur Keramik in Grundfarben“ – heraus.
Literatur
S. Noma (Hrsg.): Katō Tōkurō. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 755.