Die etwa 80.000 Einwohner zählende Stadt Orihuela befindet sich ungefähr 30 km (Luftlinie) von der spanischen Levanteküste entfernt in einer Höhe von ca. 325 m. Die Kathedrale liegt am Río Segura im Zentrum der historischen Altstadt.
Die ältesten Bauteile sind der minarettartigeGlockenturm(campanario) und das Westportal, dessen im Scheitel leicht angespitztes Stufenportal(Puerta de las Cadenas) bereits gotische Einflüsse verrät; zwei weitere Portale befinden sich an den Längsseiten des Langhauses, wobei das Renaissanceportal auf der Nordseite (Puerta de la Anunciación) eine Verkündigungsszene enthält. Das Innere der Kirche ist dreischiffig mit Seitenkapellen, wobei das Mittelschiff im Westen durch einen im 16. Jahrhundert eingebauten „Binnenchor“ (coro) verbaut ist. Die meisten Gewölberippen sind in sich gedreht oder mit Zickzack-Mustern versehen, was dem gesamten Innenraum einen besonders repräsentativen Charakter verleiht. Der ursprünglich mit einer Apsis versehene Chorbereich schließt – nach einem Umbau im 18. Jahrhundert – flach.
Ausstattung
Zur Ausstattung der Kathedrale gehören ein platereskesAltarretabel, das Chorgestühl(sillería) und zwei bemerkenswerte Eisengitter (rejas).
Kreuzgang
Der aus der Zeit um 1550 stammende doppelgeschossige und seitliche teilweise offene Kreuzgang(claustro) befindet sich östlich der Kathedrale; in seiner Mitte erhebt sich ein Kreuz mit einem tabernakelartigen Unterbau auf einer oktogonalen Säule mit gedrehten Kanneluren.
Kathedralmuseum
Das Museo Catedralicio de Arte Sacro präsentiert zahlreiche ehemalige Ausstattungsstücke der Kathedrale, darunter Gemälde, Skulpturen, Gold- und Silberarbeiten, Textilien und sakrale Bücher.
Literatur
Santiago Sebastián u. a.: El Coro de la catedral de Orihuela. Institución Alfonso el Magnánimo, Valencia 1986, ISBN 978-84-505-4788-7