Kaspar Nützel aus der Nürnberger Patrizierfamilie Nützel von Sündersbühl gehörte dem Staupitzkreis an und wurde früh zum Verfechter der Lehren Martin Luthers. Vermutlich noch vor Weihnachten 1517 übersetzte er Martin Luthers 95 Thesen ins Deutsche, wie in einem Brief Christoph Scheurls vom 8. Januar 1518 erwähnt ist.[1] Diese früheste zu datierende deutschsprachige Übersetzung ist nur durch Berichte belegt, aber bibliographisch nicht bekannt geworden.[2]
Öffentliche Ämter
Nach dem Tod seines Vaters Gabriel Nützel am 20. Mai 1501 übernahm er zahlreiche öffentliche Ämter.
1502: Ratsherr
1503: Bürgermeister
1504–1517: Ratsgesandter Nürnbergs in Ansbach, Heidelberg, Bamberg und Würzburg
1524: Hauptmann, Losunger, Spitalpfleger in Nürnberg, bis zu seinem Tod Beauftragter Nürnbergs in Territorialstreitigkeiten um die Nürnberger Gebiete mit Markgraf Georg, sowie den Wittelsbachern
„In einer reichen Einfassung mit Figuren und Wappen verzieret, stehet im Vordergrund einer Landschaft der Heiland am Kreuz, an dessen Stamm knieen zur Linken, Caspar Nützel (Rath Kaisers Carl V.) nebst seinen fünf Söhnen. Zur ...“
– Verzeichniss über das v. Derschauische Kunstkabinett zu Nürnberg …[3]
Porträt des Magistrats Nützel Rijksmuseum
Literatur
Kerstin Merkel: Grabplatten und Gewürzküchlein. Kaspar Nützel als Mittler zwischen Kardinal Albrecht von Brandenburg und der Nürnberger Bronzekünstlerfamilie Vischer, in: Bodo Brinkmann und Wolfgang Schmid (Hrsg.): Hans Holbein und der Wandel in der Kunst des 16. Jahrhunderts, Brepols Publishers, 2005 Turnhout, ISBN 2-503-51604-1, S. 181–189 (online).