Hermann begann seine Ausbildung 1836 an der Düsseldorfer Akademie unter Schadow und Karl Ferdinand Sohn. 1836 fertigte Herrmann für die katholische Kirche in Wald (Solingen) das Altarbild Maria auf dem Thron, von Engeln umgeben. Während seiner Studienzeit nahm Veit an mehreren Ausstellungen teil, so 1838 an der Akademie-Ausstellung in Berlin mit dem Gemälden Jakobs Traum und Studienkopf. 1839 stellte Herrmann im Kunstverein Leipzig das Gemälde Des Sängers Fluch aus. 1841 ging er nach Frankfurt, um sich der Schule Philipp Veits anzuschließen, deren Prinzipien von da an maßgebend für ihn wurden. 1848 folgte Herrmann seinem Lehrer nach Mainz und führte im dortigen Dom Fresken nach Entwürfen von Veit aus. Wiewohl die Beschäftigung mit religiösen Themen nie abbrach, wendete er sich in seinen späteren Jahren vermehrt der Porträt- und Historienmalerei zu. Auch Radierungen von ihm sind überliefert. Zu Robert Reinicks Band Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde radierte Herrmann das Blatt Wanderers Nachtlieder.
Rezeption
Während Herrman zu Lebzeiten als „vorzüglichster Meister seines Fachs“ anerkannt war, schwand sein Ansehen mit der zunehmenden Kritik an der Kunst der Nazarener in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In einem Nachruf von 1881 wurde ihm bescheinigt, er besäße „ein achtungswertes Talent und pflegte die kirchliche Kunst mit ernstem Eifer, ohne indessen Hervorragendes zu leisten.“
Posthum wurden Arbeiten von Herrmann ausgestellt:
1887: Ausstellung von Gemälden aus Privatbesitz, Stadttheater Mainz
1892: Mainzer Ausstellung für christliche Kunst
Werke
Maria auf dem Thron, von Engeln umgeben, 1836
Jakobs Traum, 1838
Studienkopf, 1838
Des Sängers Fluch, 1839
Karl-Heinrich Wolf mit seiner Frau, 1840
Brustbild des Karl Heinrich Wolf, 1841
Heilige Elisabeth, 1843
Bildnis eines Mannes (Selbstbildnis?), 1846
Bildnis einer Frau (Eleonore Herrmann?), 1846, Gegenstück zum vorgenannten Bildnis eines Mannes
Bildnis der Fürstin von Wied, 1847
Morgenlandschaft, 1848
Abendlandschaft, 1848
Ein kleines Paar, 1850
In guter Hut, 1851
Vom Bräutigam, 1852
Hessisches Bauernmädchen, 1852
Beteiligung an den Fresken in des Mainzer Doms, 1856–1864
Waldschloss, 1863
Madonna in der Säulenloggia, 1865
Stillleben mit Goethebüste, Büchern und Faust-Manuskript, 1871
Madonna, 1872
Die Pfalz am Rhein, 1878
Die Lorelei, o. J.
Literatur
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts: Beitrag zur Kunstgeschichte, Band 1, zweite Hälfte 1895.
Heinrich Weizsäcker, Albert Dessoff: Kunst und Künstler in Frankfurt am Main im neunzehnten Jahrhundert. 1909, Seite 57.
Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe, 16.1881, Seite 760.
Müller/Singer: Allgemeines Künstler-Lexikon. 1895–1906 Band 2, Seite 168.
Nagler: Die Monogrammisten 1863, Band 3, Nummer 752, Seite 268.