Karl Heinz Burmeister (* 21. November 1936 in Krefeld; † 12. Dezember 2014 in Bodolz)[1] war ein deutscher Jurist, Historiker und Heraldiker.
Karl Heinz Burmeister promovierte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit einer biografischen Studie zu Sebastian Münster, sowie 1969 an der Eberhard Karls Universität Tübingen zur Vorarlberger Rechtsgeschichte. 1974 erfolgte die Habilitation unter Karl Siegfried Bader in Zürich.
Er war zwischen 1971 und 2001 Direktor des Vorarlberger Landesarchivs in Bregenz und damit zugleich Schriftleiter der Vierteljahresschrift für Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs „Montfort“. Zwischen 1995 und 2002 war Burmeister auch außerordentlicher Professor für Allgemeine Europäische und Schweizer Rechtsgeschichte an der Universität St. Gallen. Auch war er als Universitätsdozent für Rechts- und Wissenschaftsgeschichte in Zürich tätig.[2]
Burmeisters Forschungsschwerpunkte lagen vor allem in der Rechts- und Landesgeschichte sowie in kulturhistorischen Themen wie dem Humanismus. Er hat über 800 Titel im Laufe seines Lebens publiziert, wovon einige noch heute Grundlagenliteratur darstellen.[3]
Das Vorarlberger Landesarchiv führt die Gemeindewappenregistratur und fungiert als eine Art „Heroldsamt“. 1975 gab Landesarchivar Karl Heinz Burmeister ein Wappenbuch heraus. Zu diesem Zweck wurden die Gemeindewappen nach heraldischen Gesichtspunkten vereinheitlicht und vereinfacht. Seither wird häufig nachgefragt, welches Wappen das „richtige“ sei – die Darstellung in der Wappenurkunde oder jene bei Burmeister.Nach der Rechtsansicht des Landesarchivs ist allein die heraldische Wappenbeschreibung in der Urkunde entscheidend. Jede Darstellung, die dieser Beschreibung entspricht, ist „richtig“. Ein Problem besteht allerdings darin, dass etliche der Beschreibungen nicht ganz den Regeln der Heraldik entsprechen.[4]
Nachdem Burmeister im Spätherbst 1986 als Direktor des Vorarlberger Landesarchivs in einem Radiointerview Benedikt Bilgeris umstrittene Vorarlberger Landesgeschichte kritisch betrachtet hatte, forderte Franz Ortner, der Chefredakteur der einflussreichen Vorarlberger Nachrichten, in einer Glosse Burmeisters Ausweisung aus Vorarlberg.
Als sich ein Aktionskomitee Heimat Vorarlberg (Anti-Burmeister-Initiative) formierte, solidarisierten sich Professoren, Assistenten und Studierende des Instituts für Geschichte der Universität Innsbruck mit Burmeister. Es erschien eine bezahlte Zeitungsanzeige, mit der 182 Personen des öffentlichen Lebens die politisch Verantwortlichen des Landes Vorarlberg aufforderten, den Drohungen gegen den Landesarchivar entgegenzuwirken.[5]
Online vorliegende Aufsätze in den Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung:
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