Während seiner Zeit als Professor war Herrfurth Mitglied der Karl Hofer Gesellschaft und beim Deutschen Künstlerbund.[4] Zahlreiche Ausstellungen dokumentieren Herrfurths kontinuierliche Tätigkeit als Künstler seit den 1960er Jahren[5]. Herrfurth bereiste schon Ende der 1950er Jahre Spanien, Griechenland und Marokko und lernte in Griechenland seine spätere Ehefrau Ourania kennen. Ab den 1960er Jahren lebte und arbeitete er in Berlin und in der Mani (Peloponnes). Die Auseinandersetzung mit der griechischen Landschaft, der Sprache, dem Licht und der Kultur beeinflussten sein künstlerisches Werk nachhaltig.
Werk
Während sich Herrfurth in frühen Werken hauptsächlich der Malerei widmete, wandte er sich später stärker der Zeichnung zu. Etwa seit der Mitte der 1960er Jahre lässt sich sein künstlerischer Stil dem Kritischen Realismus, z. T. mit Anlehnung an die Pop Art, zuordnen. In dieser Zeit malte er großformatige, zum Teil fotorealistische Ölgemälde, die häufig in sozialkritischer und kontrastierender Art die Gegenüberstellung von Mensch und Technik, die Technologisierung des menschlichen Lebens zum Inhalt hatten. Daneben fertigte er vor allem Zeichnungen, Fotocollagen und Aquarelle. Sujets dieser Arbeiten waren Figurationen, Menschen, Körperteile, Werkzeuge, Pflanzen, Architektur, Landschaft und Symbole. Studienaufenthalte in Griechenlands führten ihn dazu, sich verstärkt der Zeichnung zuzuwenden.
Nach einer Arbeitsphase intensiven Zeichnens und Aquarellierens vor allem realistischer Sujets bis 1982 wechselte er seinen Stil in der Malerei, es folgten nun häufig kleinere Formate, wobei er in farblicher Anlehnung an Werke von Francis Bacon und anderer Künstler eigene, z. T. surrealistische Wege einschlug, in denen er Figurationen mit experimentellem Charakter im freien Malprozess schuf. Der Berliner Künstler Herrfurth vertiefte sich längere Zeit in Arbeiten auf Papier, insbesondere ab 1985 entstanden durch Übermalung Zeichnungen in Mischtechnik auf alten Papiergründen, die er in Griechenland für sich entdeckt hatte.[6] In dieser Phase spielten neben realistischen Bildern auch abstraktere, freiere Darstellungen eine größere Rolle. Seine Werke tragen häufig symbolhaft-philosophischen Charakter, es verknüpfen sich Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Phantasie zu einem unerwarteten neuen Ganzen[7]. Auch Collagen, Aquarelle, Landschaftsaufnahmen und Zeichnungen verfertigte Herrfurth bis in die 2010er Jahre. Ein stetig wiederkehrendes Motiv seiner Arbeiten war über die Jahrzehnte hinweg der menschliche Körper und seine Körperteile.
1970, Berliner Künstler 1966–1969. Gemälde, Graphik, Plastik, Objekte. Wanderausstellung Wiener Künstlerhaus, Neue Galerie der Stadt Linz, Kulturamt Kapfenberg, Kunstverein Salzburg. Wien
1970, 18. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Bonn
1970, Juryfreie Kunstausstellung Berlin, bei Gruppe "Großgörschen"
2005/06, "UdK Berlin – Fakultät Bildende Kunst", Berlinische Galerie[11]
2008, "Nota Bene", Villa Oppenheim, Galerie für Gegenwart und Kunst, Berlin[12]
Literatur
Deutscher Künstlerbund. 19. Ausstellung in Stuttgart 1971, 17. Juli bis 5. September 1971, Galerie der Stadt Stuttgart, Württembergischer Kunstverein, Kunstgebäude am Schlossplatz, Deutscher Künstlerbund e.V. (Hg.), Berlin, 1971.
Kunst der Gegenwart : Kalender 1975 der Arbeiterwohlfahrt / Hrsg.: Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V.[13]
Karl-Heinz Herrfurth: Noch ein Spiel (Vortrag vom 3. Februar 1994), in: Dieter Hacker, Stefanie Heckmann (Hrsg.): In Bildern denken. Hochschule der Künste Berlin, Fachbereich 6, Berlin 1994, S. 48–54, ISBN 3-89462-032-3
Stefanie Heckmann, Karlheinz Nowald: Gedächtnis der Vorstellung. Berlin 1996, ISBN 3-89462-050-1.
Anna Holldorf: Karl-Heinz Herrfurth, Die Einsamkeit des Zeichners ist beendet (Katalog), Berlin 2016, im Eigenverlag "ars amelia edition" erschienen[14]
Ulrich Seeberg, Jessica Ullrich (Red.): Udk Berlin. Eine Ausstellung der Karl-Hofer-Gesellschaft in Kooperation mit der Universität der Künste Berlin und der Berlinischen Galerie aus Anlass des Jubiläums 50 Jahre Karl-Hofer-Gesellschaft, 22. Oktober 2005 bis 29. Januar 2006, Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur. Universität der Künste, Fakultät Bildende Kunst. Grußwort Erwin Staudt. Berlin 2005
↑Stefanie Heckmann: Gedächtnis der Vorstellung. Ausstellung in der Hochschule der Künste Berlin 21.Juni bis 13.Juli 1996. Hrsg.: Hochschule der Künste Berlin. Berlin 1996, ISBN 978-3-89462-050-9.