Karakara liegt in der Großlandschaft Sudan und grenzt im Südosten an den Nachbarstaat Nigeria. Die Nachbargemeinden in Niger sind Guéchémé im Nordosten, Dioundiou im Süden, Zabori im Südwesten und Karguibangou im Nordwesten. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 64 Dörfer, 75 Weiler und 15 Lager.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Karakara.[2]
Durch das Gemeindegebiet verläuft das große, periodisch wasserführende TrockentalDallol Maouri. In Karakara besteht ein hohes Risiko von Überschwemmungen.[3]
Geschichte
Karakara wurde im 19. Jahrhundert von Hausa gegründet, die der Überlieferung nach aus Bornu eingewandert waren.[4] Der Ort unterwarf sich am 18. März 1899 der französischenMission Voulet-Chanoine.[5] Die Franzosen richteten Anfang des 20. Jahrhunderts einen Kanton in Karakara ein.[6]
Im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform im Jahr 2002 ging aus dem Kanton Karakara die Landgemeinde Karakara hervor. Seit 2011 gehört die Landgemeinde nicht mehr zum Departement Gaya, sondern zum neugeschaffenen Departement Dioundiou.[7] Im Hauptort war im Zeitraum von 2011 bis 2016 jedes Jahr ein Dürrejahr.[8] Der staatliche Stromversorger NIGELEC elektrifizierte den Hauptort im Jahr 2018.[9]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 44.333 Einwohner, die in 5332 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 31.511 in 3841 Haushalten.[10]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 2634 Einwohner in 353 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 1950 in 237 Haushalten[10] und bei der Volkszählung 1988 1878 in 252 Haushalten.[11]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 46 Dörfern in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[1]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeinde liegt in einer schmalen Zone entlang der Grenze zu Nigeria, die von Tounouga im Westen bis Malawa im Osten reicht und in der Bewässerungsfeldwirtschaft für Cash Crops betrieben wird.[14] In Karakara gibt es mehrere Wochenmärkte. Der Markttag ist Freitag im Hauptort Karakara und im Yeldou sowie Donnerstag im Dorf Massama.[15] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Hauptort.[16] Im Hauptort wird außerdem eine Niederschlagsmessstation betrieben.[17]
Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort sowie in den Siedlungen Dogon Dagi und Yeldou vorhanden.[18] Der CEG Karakara und der CEG Yeldou sind allgemein bildende Schulen der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[19] Das Berufsausbildungszentrum Centre de Formation aux Métiers de Karakara (CFM Karakara) bietet Lehrgänge in Tischlerei, Automechanik und Schneiderei an.[20]
Durch die Gemeinde führt die Nationalstraße 2 zwischen Boureïmi und Mafouta. Im Hauptort zweigt die Landstraße RR3-003 nach Leguéré von der Nationalstraße 2 ab. Von der Landstraße RR3-003 zweigt im Dorf Kizaou die Route 359 zur Staatsgrenze mit Nigeria ab.[21]
Partnerstadt
Seit 2007 besteht mit Mol in Belgien eine Städtepartnerschaft.[22]
Fatoumata Idé Moumouni: L’apport des structures et organisations de base dans le développement local : cas des groupements féminins de la commune rurale de Karakara, département de Gaya. Mémoire de Maîtrise. Département de Géographie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2011.
Issaka Laouali: Contraintes et opportunités du maraîchage d’hivernage dans le dallol Maori. Cas des communes de Kara Kara et Dioundiou. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2009.
↑Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S.206.
↑Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S.241.
↑Une nouvelle loi sur le redécoupage administratif. In: L’Arbre à Palabres. Nr.13, 11. August 2011, S.2 (nigerdiaspora.net [PDF; abgerufen am 28. Januar 2014]).
↑Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.111 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
↑Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr.32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
↑Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
↑Olivier Walther: Affaires de patrons. Villes et commerce transfrontalier au Sahel. Lang, Bern 2008, ISBN 978-3-03911-468-9, S.193.
↑CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr.17, Mai 2013, S.28.
↑Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S.8 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 19. März 2022]).
↑Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).