Karłowiec liegt im Mirsker Becken, einem Tal des Isergebirgsvorlandes, rund drei Kilometer nördlich von Mirsk, 20 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Lwówek Śląski und 120 Kilometer westlich der niederschlesischen Hauptstadt Breslau (Wrocław). Die tschechische Grenze ist etwa zehn Kilometer in südwestlicher Richtung entfernt.
Südöstlich auf der anderen Queisseite liegt der Ort Brzeziniec(Birkicht). Umgebende Orte sind Zacisze(Hartha) im Norden, Wieża(Wiesa) im Nordosten, Proszówka(Gräflich Neundorf) im Osten, Mirsk im Süden, Giebułtów(Gebhardsdorf) im Südwesten, Augustów(Augustthal) im Westen und Bartoszówka(Scholzendorf) im Nordwesten.
Zwischen Mirsk und Karłowiec mündet die Schwarzbach (Czarny Potok) in den Queis, nachdem sie kurz zuvor bei Giebułtów die Lausitz (Łużyca) aufnahm.[2]
Karlsberg wurde Teil des 1874 gebildeten Amtsbezirks Gebhardsdorf, der am 1. Januar 1908 aus den Landgemeinden Gebhardsdorf, Hartha, Karlsberg und Wiesa sowie den Gutsbezirken Gebhardsdorf, Hartha und Wiesa bestand.[9] Am 1. Oktober 1938 wurde das nach Einwohnern etwa dreimal so große Hartha in Karlsberg eingegliedert.[10] Der Grund dafür dürfte in der staatlich forcierten Tilgung des auf -a endenden und somit als slawisch angesehenen Ortsnamens zu suchen sein, bereits im Vorjahr wurde Wiesa in Wiese (Niederschles.) umbenannt.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs und der Westverschiebung Polens fiel Karlsberg 1945 an Polen und wurde in Karłowiec umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben, unter den Neuansiedlern waren Vertriebene aus Ostpolen.
Das Schloss (Karłowiec Nr. 1) aus dem 19. Jahrhundert ist bei der nationalen Denkmalschutzbehörde Polens, dem Narodowy Instytut Dziedzictwa, seit 1979 als Kulturdenkmal gelistet.[11] Es ist in einem ruinösen, stark sanierungsbedürftigen Zustand.
Seit 2018 steht das Haus Nr. 15 mit Fachwerkobergeschoss ebenfalls unter Denkmalschutz.[11]
Im Ort sind mehrere Umgebindehäuser erhalten, zum Teil mit verputztem Umgebinde.
Quellen und weiterführende Verweise
Fußnoten
↑Monika Choroś, Łucja Jarczak: Słownik nazw miejscowych Dolnego Śląska: polsko-niemiecki i niemiecko-polski. Państwowy Instytut Naukowy – Instytut Śląski, Opole 1995, ISBN 83-7126-063-6, S.54, 167 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abJohann Georg Knie: Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht aller Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, mit Einschluß des ganzen jetzt zur Provinz gehörenden Markgrafthums Ober-Lausitz, und der Grafschaft Glatz. Graß, Barth und Comp., Breslau 1830, S.315 (Online in der Google-Buchsuche).
↑Eugen Huhn: Topographisch-statistisch-historisches Comptoir-, Amts-, Post-, Reise- und Zeitungs-Lexikon von Deutschland. Dritter Band. Bibliographisches Institut, Hildburghausen 1849, S.537 (Online in der Google-Buchsuche).
↑Michael Rademacher: Landkreis Lauban (poln. Luban). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 (Karlsberg).
↑Johann Gottlob Worbs: Versuch einer Geschichte des Schlosses Tschocha. In: Johann Gotthelf Neumann (Hrsg.): Neues Lausitzisches Magazin. 8. Band. Görlitz 1830, S.508–532, hier: 520f. (Online in der Google-Buchsuche).
↑Rolf Jehke: Amtsbezirk Gebhardsdorf. In: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874–1945. Abgerufen am 25. Dezember 2015.
↑Michael Rademacher: Landkreis Lauban (poln. Luban). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 (Hartha).