Kırıkkale liegt im nördlichen Zentralanatolien, etwa 80 km östlich von Ankara. Als Kırık war es 1925 noch ein Dorf mit 12 Häusern, wuchs aber schnell zu einem wichtigen Industriezentrum (u. a. Rüstung, Chemie und Holzverarbeitung), bedingt durch die gute Verkehrslage an wichtigen Straßen- und Eisenbahnverbindungen. Kırıkkale erhielt 1941 den Status einer Belediye, einer Stadtgemeinde mit moderner Verwaltung und einem Bürgermeister (Baskan). Seit 1992 ist Kırıkkale auch Universitätsstadt.[2]
Etymologie
Der türkische Ortsname bedeutet ins Deutsche übersetzt gebrochene Burg, doch soll die wahre Etymologie des Namens eine andere sein. Nach einer Ansicht soll er aus einer Zusammenziehung des Namens des 3 km nördlich gelegenen Dorfes Kırıkköy und des Hügels Kaletepe im heutigen Stadtzentrum entstanden sein. In den osmanischen Archiven ist die Namensschreibweise Kırıkkal'a.[3]
Landkreis
Der zentrale Landkreis erstreckt sich im Zentrum der gleichnamigen Provinz und wird von den Landkreisen Balışeyh im Osten, Keskin im Südosten, Bahşılı im Südwesten und Yahşihan im Nordwesten eingerahmt. Er ist der bevölkerungsreichste Landkreis der Provinz (71,4 %) und hat auch die höchste Bevölkerungsdichte (etwa das 7,5-fache des Provinzdurchschnitts).
Der Kreis taucht erstmals in den Statistiken zur Volkszählung 1935 auf, als Nahiye (Gemeinde, Commune) im Kreis (Kaza) Keskin der Provinz (Vilâyet) Ankara auf[4]. Bereits 1929 wurde ein Bucak gegründet. 1944 wird der Kreis (İlçe) Kırıkkale innerhalb der Provinz (İl) Ankara gebildet und taucht erstmals zur Volkszählung im Oktober 1945 in der Dokumentation hierzu auf.[5][6]
Neben der Kreisstadt (Merkez) existiert mit Hacılar noch eine weitere Gemeinde. Bis 2012 verloren vier Belediyes ihren Status und wurden zu Dörfern zurückgestuft: Aşağımahmutlar, Çullu, Ahili und Hasandede.
Ende 2020 haben die neun Dörfer des Kreises eine Gesamtbevölkerung von 4.071 Einwohnern (2 % der Kreisbevölkerung), was einem Durchschnitt von 452 Bewohnern pro Dorf entspricht. Ahılı (1.489) und Hasandede (1.034) sind die größten Dörfer.
Bevölkerung
Volkszählungsergebnisse
Nachfolgende, linke Tabelle zeigt die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde/Stad Kırıkkale anhand der Volkszählungen. Dabei werden verschiedene Stadien bzw. Ebenen durchlebt, von Nahiye bis hin zur Provinz. Gleichzeitig werden die Einwohnerstände der Stadt (Şehir) mit denen der übergeordneten Ebene verglichen. Die Daten wurden den E-Books (der Originaldokumente[7]) entnommen.
Volkszählungsergebnisse
Jahr
Einwohner am Stichtag der Volkszählung
Region
Stadt
städt. Anteil
ländlich
Nahiye im Kaza Keskin der Provinz Ankara
1935
14.494
4.599
31,73
9.895
1940
21.874
11.484
52,50
10.390
Kreis (İlçe) in der Provinz Ankara
1945
54138
14496
26,78
39.642
1950
62.090
15.750
25,37
46.340
1955
78.414
27.807
35,46
50.607
1960
76.257
42.904
56,26
33.353
1965
101.085
57.669
57,05
43.416
1970
130.186
91.658
70,41
38.528
1975
177.155
137.874
77,83
39.281
1980
222.893
178.401
80,04
44.492
1985
262.349
208.018
79,29
54.331
selbständige Provinz
1990
206.688
185.431
89,72
21.257
1997
224.609
203.496
90,60
21.113
020000
0225.0050
205.078
91,14
19.927
Bevölkerungsfortschreibung
Jahr
Provinz
Landkreis
Stadt
abs.
proz.
abs.real
proz.
abs.
2020
278.703
71,41
199.032
96,32
191.709
2019
283.017
70,13
198.477
96,14
190.818
2018
286.602
68,61
196.645
95,96
188.709
2017
278.749
72,54
202.197
96,36
194.828
2016
277.984
72,78
202.309
96,23
194.675
2015
270.271
73,31
198.132
96,14
190.486
2014
271.092
72,68
197.037
95,94
189.044
2013
274.658
71,35
195.971
95,67
187.480
2012
274.727
73,03
200.625
95,94
192.473
2011
274.992
73,49
202.098
95,97
193.950
2010
276.647
72,84
201.517
95,82
193.093
2009
280.834
71,71
201.382
95,69
192.705
2008
279.325
72,17
201.578
95,42
192.341
2007
280.234
72,83
204.083
94,21
192.257
Bevölkerungsentwicklung
Vorstehende, rechte Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Kırıkkale sowie den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene in absoluten Werten und in prozentuellen Anteilen. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).[8]