Die Kälbelespitze erhebt sich am südlichen Ende der Karmulde, in der sich der Schrecksee (1813 m) befindet. Der nach Norden verlaufende Rauhhornzug trennt die Mulde von einer weiteren, in der der Alplsee (1630 m) liegt. Im Rauhhornzug senkt sich der Kirchendachsattel (1927 m) ein, bevor er Richtung Rauhhorn (2240 m) wieder aufsteigt. Sattel und Berg sind die Referenzpunkt für Schartenhöhe und Dominanz der Kälbelespitze, die 208 Meter beziehungsweise 2,8 Kilometer betragen. Von ihrem Gipfel erstreckt sich ein Höhenzug nach Osten, der Richtung Lachenspitze (2126 m) verläuft. Nach Westen setzt sich der Rauhhornzug in Richtung Hochvogelgruppe fort.[1][2][3]
Mit dem Kastenkopf (2129 m) hat die Kälbelespitze einen „Zwillingsgipfel“ im Westgrat, der durch eine Einschartung von ungefähr 50 Metern vom Hauptgipfel getrennt ist.[4]
Geologie
Aufgebaut wird die Kälbelespitze von Hauptdolomit, der auf einem Sockel aus Kreide-Schichten lagert.[5]
Namensherkunft
Erstmals erwähnt wurde die Kälbelespitze in der Schmitt’schen Karte von Südwestdeutschland (Blatt 108 „Wertach“) aus dem Jahr 1797 als Kälbeleseck. In einer Beschreibung der Ländergrenzen von 1844 ist über den Kalbeles = Eck = Spitz verzeichnet. Damit ist die Spitze über dem Gratrücken, den die zweijährigen Rinder vorzugsweise beweideten, gemeint.[6]
Besteigung
Auf die Kälbelespitze führt kein markierter und angelegter Steig. Alle Anstiege zeichnen sich durch brüchigen Fels aus und werden trotz der unmittelbaren Nähe zu beliebten Wanderwegen kaum begangen. Der Normalweg führt vom Saalfelder Höhenweg zum Jubiläumsweg der unter der Südflanke verläuft durch selbige über steiles Grasgelände und Schrofen zum Gipfel. Die Schwierigkeit beträgt dabei den I. Grad und es ist Trittsicherheit verlangt. Die Südflanke ist von der Landsberger Hütte (1810 m) aus auf dem Saalfelder Höhenweg und vom Prinz-Luitpold-Haus (1846 m) über den Jubiläumsweg erreichbar. Zudem führt von Hinterstein ein Weg vorbei am Schrecksee herauf. Der Gratübergang von der Kirchendachscharte bewegt sich im III. Schwierigkeitsgrad. Kaum leichter ist der Übergang zum Kastenkopf.[4]
↑ Ernst Zettler, Heinz Groth: Alpenvereinsführer - Allgäuer Alpen. 12., völlig neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Rudolf Rother, München 1985, ISBN 3-7633-1111-4 (S. 308).