Von 1962 bis 1965 besuchte er die Abendoberschule und holte er das Abitur nach. In jenen Jahren produzierte er erste Trickfilme als Autor und Regisseur (Puppentrick).
Nach einer dreijährigen Aspirantur an der Hochschule für Film und Fernsehen promovierte er 1982 zum Dr. phil. (Filmwissenschaft) an der Humboldt-Universität zu Berlinmagna cum laude zu dem Thema Animationsfilm – über Genese und Spezifik einer filmischen Gattung. An der Fachschulabteilung der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam baute er in beiden folgenden Jahren den Studiengang Trickfilmzeichner auf. Gleichzeitig arbeitete er als freiberuflicher Trickfilmmacher mit eigenem Trickatelier (35 mm Film) und produzierte bis zur Wende 24 Silhouettenfilme für den Abendgruß von Unser Sandmännchen. Seit 1991 betreibt er ein eigenes Trickstudio in Kreischa bei Dresden.
Silhouettentrick
Als wohl letzter auf der Welt praktiziert Herrmann den klassischen Silhouettentrick. Diese Kunst erlernte er von Bruno J. Böttge, einem anerkannten Meister des Silhouettenfilms und Mitbegründer des DEFA-Studios für Trickfilme. Mit Böttge teilte sich Herrmann das Arbeitszimmer bei der DEFA. Nach seinem Tod (1981) wandte sich Herrmann dem Silhouettenfilm zu und trat damit auch in das Erbe seiner Erfinderin Lotte Reiniger (der Silhouettenfilm ist der einzige deutsche Beitrag zur Trickfilmkunst). Seine Frau Petra Herrmann übernahm die Psaligraphie und baute die Silhouettenfiguren. Sein Sohn Friedrich entwickelte die Trickbank Heron.|
Herrmanns Verbindung der manuellen Silhouettenanimation mit den digitalen Gestaltungsmöglichkeiten erschloss der traditionsreichen deutschen Gestaltungsweise neue Wirkungsmöglichkeiten.
Filme
Lieber Mohr. Silhouettenfilm mit Böttge (1972), ein 20-minütiger Kinderfilm über Karl Marx in London (ausgezeichnet mit dem Preis des Ministeriums für Volksbildung und dem Orden Banner der Arbeit)
Petri Heil. Silhouettenfilmserie in 7 Folgen
Das zuckersüße Land
Der Schwerpunkt. Regie: Jörg Herrmann, Musik: Günter Joseck (1965)
Die Teufelsbraut. Mit farbigen Silhouettenfiguren für den Progress Filmverleih (1990)
Der Lichterbogen. Eine Kombination von Realfilm und Silhouettenanimation über den Erzgebirgischen Schwibbogen
Victory. Eine Parabel über Krieg, Krieger und Sieger (2008)
Der siebente Rabe. Ein 70-minütiger Silhouettenfilm über die Sagenfigur Krabat (2011)
Dunkeldingens Düsterschau. Eine ca. 15-minütige Silhouettenverfilmung der gleichnamigen Kurzgeschichte von Christian von Aster (2013)
Buchbeiträge
Der Trick mit dem Trick. Ursprünge, Wesen und Wandel der Animationskunst. In: Ralf Schenk & Sabine Scholze (Hrsg.): Die Trick-Fabrik. DEFA-Animationsfilme 1955–1990. Bertz, Berlin 2003, ISBN 3-929470-27-6.
Wie bei der DEFA ein Trickfilm entstand. In: Puppen im DEFA-Animationsfilm. DEFA-Stiftung, Berlin 2006, ISBN 3-00-018155-5.