Schließlich wurde Trip 1890 Stadtgärtner in Hannover, dem Wirkungsort seiner letzten Lebensjahre. 1892 zum Stadtgarteninspektor, 1897 zum Gartendirektor ernannt, ergriff Trip die Initiative für die Stadtverschönerung Hannovers, indem er nach Bildung eines Grünflächenausschusses (1897) eine selbständige Gartenverwaltung gründete. Vor allem die Neugestaltung städtischer Plätze und Grünanlagen, die Anlage von Alleen in Stadtstraßen und die Bepflanzung von Schulhöfen gingen auf seine Aktivitäten zurück. Die Anlage des Maschparks hinter dem Neuen Rathaus und die Erweiterung des Stadtfriedhofs Stöcken zum Parkfriedhof sind noch heute als Hauptwerke Julius Trips Zeugen seines gartenkünstlerischen Genius. Trip war ab 1903 Privatdozent für Gartenkunst an der Technischen Hochschule Hannover und 1905–1907 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.
Julius Trip starb mit erst 50 Jahren. Sein mit einem Findling gestaltetes Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Stöcken in Hannover. Der Bildhauer Georg Herting schuf 1910 ein Denkmal für Julius Trip im Maschpark, das nach Kriegsbeschädigung in reduziertem Umfang wiederhergestellt wurde.
Zur Erinnerung wurde 2007 im 100. Todesjahr der Julius-Trip-Ring als 24 km langer Rund-Wander- und Fahrradweg geschaffen. Er zeigt die seit seinem Wirken entstandenen Grünqualitäten Hannovers auf.
Werk (Auswahl)
1889–1892: Stadtfriedhof Stöcken in Hannover (in Zusammenarbeit mit Architekt Paul Rowald, 1901–1902 erweitert zum Parkfriedhof)
1894–1900: Umgestaltung der Vorderen Eilenriede (Stadtwald von Hannover) zum Waldpark
1898: Park am Berggasthaus Niedersachsen in Gehrden
Fritz Encke: Julius Trip, weiland städtischer Gartendirektor in Hannover. Das Lebensbild eines deutschen Gartenkünstlers. In: Die Gartenkunst, Band 10, Nr. 2 (vom 1. Februar 1908), S. 17–36.
Constanze Lenz, Marianne Sommer: Julius Trip. Erster Leiter des Gartenamtes Hannover (1890–1907). Typoskript, Hannover 1987. (verfügbar an der TIB Hannover)
Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1931. Hannover 1931, S. 103.
↑Erich Hopfe (Hrsg.): Bund Burschentag: Verzeichnis ehemaliger Mitglieder. Ausgabe Januar 1939, Beelitz (Mark) 1939, S. 1 Nr. 4.
↑Bünteweg. In: Wolfgang Ness (Bearb.): Stadt Hannover, Teil 2. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Band 10.2.) Vieweg, Braunschweig / Wiesbaden 1985, ISBN 3-528-06208-8, S. 19 f. (sowie Kirchrode im AddendumVerzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand 1. Juli 1985, Stadt Hannover.