Geißler lernte anfangs bei Heinrich Grape, dann bei Adolf Ehrhardt in Dresden. In der Folge unternahm er mehrere Studienreisen und ließ sich 1850 in Hamburg nieder,[5] wo er als vielbeschäftigter Bildnismaler tätig wurde. Dort malte er vornehmlich Miniaturen und Aquarelle, seltener Kreidezeichnungen, zumeist im Profil, Stücke, die vielfach nachgefragt wurden. Dabei entwickelte er wohl weniger einen ausgeprägten künstlerischen Ehrgeiz, sondern produzierte vor allem für den Massenbedarf.[4] Die hohe Nachfrage nach seinen treffend ähnlichen Porträts resultierte auch aus Geißlers Angeboten von seinerzeit einem preußischen Thaler pro Stück.[2]
Ab etwa 1861 wirkte Geißler einige Jahre in Nürnberg, wo er zeitweilig mit seinem Bruder Rudolf Geißler zusammenarbeitete.[4] Die Gebrüder schufen beispielsweise die Lithographie Sänger-Festzug in Nürnberg am 22.7.1861.[1]
Nachdem er eine Weile in der Stadt Stolberg im Südharz gelebt hatte, zog Julius Geißler schließlich nach Hannover, wo er am 10. Oktober 1904 verstarb.[4]
Werke Geißlers finden sich beispielsweise im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und weiteren Museen der Stadt Nürnberg (MSTN), insbesondere Holzschnitte und Lithographien aus der Zeit von 1865 bis etwa 1869.[1]
Literatur
Neben Notizen des Hamburger Staatsarchivs sowie der Neffen des Künstlers, Wilhelm und Paul Geißler, sowie von C. G. Heise finden sich folgende Druckwerke:[4]
Geisler, Freund August Julius. In: Hamburgisches Künstler-Lexikon. Bearbeitet von einem Ausschusse des Vereins für Hamburgische Geschichte, Bd. 1, Hoffmann und Campe, Hamburg 1854, S. 84 (Digitalisat)
Ernst Zimmermann: Geschichte der Lithographie in Hamburg. Festschrift zur Säkular-Feier der Erfindung der Lithographie in Hamburg, Juli 1896, hrsg. vom Ausschuss für die Ausstellung und Festschrift, und in dessen Auftrage verfasst ..., Hamburg: Lütcke & Wulff; 1896, S. 54[4]
Maike Bruhns: Geissler, (Freund August) Julius. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Hrsg.: Familie Rump. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump. Ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns, Wachholtz, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-02792-5, S. 143
Künstlerischer Nachlass der Illustratorenfamilie Geißler aus dem Besitz Marie Berg (= Auktionskatalog 23 Heilbron, Berlin 25. 2. 1913), Nrn. 26–28, 49, 185,[4] (urn:nbn:de:bsz:16-diglit-233474)
Katalog zur Ausstellung deutscher Kunst des 19. Jahrhunderts, Leipzig, November–Dezember 1915[4]
Katalog zur Ausstellung Bildnisminiaturen, Hannover 1918[4]
↑Alheidis von Rohr: Malerisch-idealisiert. Stadtansichten Hannovers vom 16. Jahrhundert bis 2000. Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung (= Schriften des Historischen Museums Hannover Heft Nr. 17) Hannover 2000, ISBN 3-910073-18-2, S. 114