Julie Kruse war die jüngste Tochter des Kaufmanns und Inhabers eines Speditionsgeschäfts,[2] Julius Kruse, und dessen Frau Hedwig, geborene Achenbach. Die Familie gehörte seit Generationen zum gehobenen Bürgertum. Ein Großvater war der Theologe und Pädagoge Johann Jacob Kruse, der 1836 als Vorstandsmitglied und Sprecher der Halleschen Burschenschaft zu Festungshaft verurteilt worden war und nach seiner Rehabilitierung als Lehrer, Konrektor und Rektor in Iserlohn wirkte.[3] Die Mutter stammte, wie viele Mitglieder der Familie, aus einem evangelischen Pfarrhaus, sie wuchs in Krombach (Kreuztal) auf.[4] Julie Kruses Schwester Hedwig (1879?–1956) besuchte ein Lehrerinnenseminar und heiratete dann den Gynäkologen und Gründer einer Frauenklinik in Siegen Friedrich Stähler (1874–1962).[5] Ihr Bruder Hans Kruse war Studienrat, Heimatforscher, Direktor des Siegerlandmuseums und des Stadtarchivs Siegen sowie Stadtverordneter. Nach ihm ist die Hans-Kruse-Straße in Siegen benannt.
Kindheit, Jugend, Beruf
Bereits im Alter von acht Monaten verlor Julie Kruse ihren Vater, er starb an Lungentuberkulose.[6] Die Mutter zog ihre vier Kinder, unterstützt von Verwandten, alleine groß. Julie Kruse hatte eine behütete Kindheit, die sie in der autobiographischen Schrift Julchen, ein Buch vom kleinen Leben (1910) bewusst aus der Perspektive eines Kindes und in einer zeitgenössischen Jugendsprache geschildert hat.
Mit etwa 14 Jahren erkrankte Julie Kruse an Epilepsie. Die Krankheit war in der Familie erblich, auch ihr Bruder Fritz Kruse (1881–1946) und eine Schwester des Vaters litten daran.[7] Trotzdem wollte sie unbedingt einen Beruf erlernen.[8] Angeregt durch das Vorbild ihrer Schwester[9] begann sie mit 18 Jahren eine Ausbildung am Lehrerinnenseminar Stift Keppel.[10] In einer Zeit, in der Studentinnen erst allmählich an deutschen Hochschulen zugelassen wurden, boten Lehrerinnenseminare jungen bürgerlichen Frauen die Möglichkeit, eine eigene Ausbildung zu absolvieren und anschließend einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Mit 21 Jahren trat Julie Kruse eine Stelle als Volksschullehrerin in Düsseldorf-Rath an.[11] Sie musste dort Klassen mit bis zu 80 Kindern unterrichten.[12] 1905 starb ihre Mutter an Krebs. Julie bekam Beistand von ihrem Onkel Friedrich Kruse, einem Bruder ihres Vaters, und hielt sich zeitweise bei dessen Familie im Pfarrhaus von Lintorf bei Ratingen auf.[13] Wegen ihrer Krankheit war sie schon nach anderthalb Jahren gezwungen, den Lehrerberuf wieder aufzugeben.[14]
Karl Röttger und der Charon-Kreis, Berlin
Wahrscheinlich im Jahr 1903 lernte Julie Kruse den Lehrer und SchriftstellerKarl Röttger kennen, der in Düsseldorf-Gerresheim lebte. Beide schlossen sich dem von Otto zur Linde und Rudolf Pannwitz gegründeten literarisch-kulturellen Charon-Kreis an, der überwiegend von Volksschullehrern getragen wurde und ab 1904 in Groß-Lichterfelde bei Berlin die Zeitschrift Charon herausgab.[15] „Die Charontiker verfolgten ein Lyrik-Reformprojekt“ bei dem „jede ‚Formkunst‘ (strenges Versmaß, Strophen- und Reimschemata, Gattungsvorgaben) verworfen“ wurde.[16] „Über den engeren Bereich der Poetik hinaus verstand sich der Charon als totalisierendes, letztlich alle Lebensbereiche übergreifendes Lebens-Reformprojekt […]“.[17] Die Gruppe hatte ein elitäres Selbstverständnis und legte gleichzeitig Wert auf Natürlichkeit, Einfachheit und Innerlichkeit. Hinzu kamen religiös-mythische Komponenten, ein einfacher Naturalismus wurde abgelehnt.[18] Unter dem Einfluss dieser Gruppe wurde auch Julie Kruse schriftstellerisch tätig. 1912 erschien ihr Gedichtband Frühwinter. Am 28. Dezember 1908 heirateten Julie Kruse und Karl Röttger in Köln.[19] 1909 zogen sie nach Berlin. Sie wohnten in Lichterfelde und lebten unter wirtschaftlich prekären Verhältnissen als freischaffende Schriftsteller und Mitarbeiter des Charon. Julie Kruse gestaltete auch den Einband von Otto zur Lindes Publikation Die Kugel. Bd. 1. 1909.
Für Julie Kruse 4/5/3
So freundlich redend gehn im stillen Park
und wissen: eine Seele hört nun zu:
ist schon viel Glück für einen Heimatlosen. –
So lächelnd schweigend gehn im alten Park,
wenn eine Seele freundlich zu mir spricht:
ist wie ein Ruhn nach so langer Fahrt,
ist wie ein stilles, stilles Fahren
auf unbewegter Flut im Abendschein. –
So zwischen freundlich Reden, freundlich Schweigen
entgleitet uns die Zeit und fließt dahin
Wir stehn auf einmal vor dem Abend still,
der uns nun leise voneinander lösen will.[20]
K. R.
Anm.
(Karl Röttger: Für Julie Kruse. 1903?. Nach dem Autograph. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.)
Im Juli 1913 erlitt Julie Kruse einen seelischen Zusammenbruch mit psychotischen Symptomen. Sie wurde deshalb einige Wochen in einem privaten Sanatorium in Lankwitz bei Berlin behandelt. Im August 1914 starb ihr einziges Kind, ein Sohn, bei der Geburt in Steglitz bei Berlin. Die Todesursache ist unklar, in der Patientenakte der Heil- und Pflegeanstalt Bethel steht: „angebl. Herzfehler“.[21] Dieser Schicksalsschlag warf sie aus der Bahn, sie brach erneut zusammen und kam wiederum kurzzeitig in eine psychiatrische Klinik. Noch Jahre später trauerte sie in Briefen und Gedichten um ihr Kind.[22] Eine zweite Schwangerschaft wurde 1916 unterbrochen, in der späteren Betheler Patientenakte ist als möglicher Grund vermerkt: „angeblich wegen einer Psychose, die vorher schon 2 mal […] vorübergehend bestanden […] hatte“.[23]
Trennung, Pensionärin im Siegerland, Landesheilanstalt Marburg
1915 zogen Julie Kruse und Karl Röttger zurück nach Düsseldorf, wo er wieder als Lehrer tätig war. 1916, im Jahr von Julie Kruses zweiter Schwangerschaft, begann Karl Röttger eine Beziehung mit Hella Ströter (1892–1971). Auch sie hatte als junge Frau ein Lehrerinnenseminar besucht und war vermutlich eine Zeitlang im Schuldienst tätig.[24] Im Zeitraum 1917 bis 1920 bekam das Paar drei Kinder.[25] 1920[26] oder 1921[27] wurde Karl Röttger von Julie Kruse geschieden und konnte Hella Ströter heiraten.
Julie Kruse lebte nach der Trennung von ihrem Mann in den Jahren 1917 bis 1923 in der Nähe ihrer Geschwister, vorübergehend in einem kleinen Krankenhaus in Freudenberg (Siegerland), die meiste Zeit aber als „Pensionärin“ bei Privatvermietern in Littfeld und Siegen.[28] 1921 veröffentlichte sie einen zweiten Gedichtband, Gesänge der Einsamkeit. Da ihre Epilepsie sich verschlimmerte, drängten Angehörige auf eine Unterbringung in der Landesheilanstalt Marburg, die am 27. April 1923 begann und bis zum 13. Mai 1924 dauerte.[29] Ein vorgesehener Aufenthalt als „freie Pensionärin“ in einer der Klinik angegliederten Dependance (Pensionat)[30] zerschlug sich zeitweise durch äußere Umstände (Inflation, Kohlenmangel). Später medizinisch mit „Erregungs- und Verstimmungszustände[n]“ begründet, kam es wiederholt zur Einweisung in die geschlossene Anstalt.[31] Verantwortlich für die Behandlung war dort der Klinikdirektor Maximilian Jahrmärker, unter dessen Leitung in der NS-Zeit Zwangssterilisationen durchgeführt wurden. In einem verzweifelten Brief an ihren Onkel, den Pfarrer Friedrich Kruse in Lintorf, nannte Julie Kruse diesen Aufenthaltsort „Die Hölle“.[32] Auch später bezeichnete sie das Jahr in der Marburger Heilanstalt als ihre „schwerste Lebenszeit“.[33]
Bethel
Obwohl sie sich noch 1923 nach einer neuen beruflichen Tätigkeit gesehnt hatte,[34] wurde Julie Kruse am 13. Mai 1924 direkt aus der Marburger Heilanstalt in die v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel (bei Bielefeld) verlegt, wo sie bis zu ihrem Tod 1956 lebte.[35] Ihre Geschwister Hedwig Stähler und Hans Kruse hielten einen dauerhaften Klinikaufenthalt wegen der Unfallgefahr bei Anfällen für notwendig. Mehrere Angehörige schrieben ausführliche Briefe (Empfehlungsschreiben) an die behandelnden Ärzte in Bethel, in denen sie aus ihrer Sicht den Krankheitsverlauf und das Wesen ihrer Verwandten schilderten, um Empathie für sie baten, aber auch die eigene Entscheidung rechtfertigten.[36] Mit der Hospitalisierung, zunächst in Marburg, dann in Bethel, hatte Julie Kruse ihre Autonomie verloren. Sie fühlte sich „verstoßen“ und in ein „Gefangenenloch“ gesperrt, die Geschwister hätten ihr „falsche Versprechungen“ gemacht, ein „Verbrechen an [ihr] begangen“.[37] Immer wieder flehte sie ihre Geschwister und Karl Röttger an, ihr „die kleinste, einfachste Hütte“, ein eigenes Heim „auch von der armseeligsten Art“, ein bescheidenes „Zimmerchen“ zu mieten.[38] (Dabei argumentierte sie auch mit den geringeren Kosten einer solchen privaten Unterbringung).[39] Sie dachte sogar daran „die Sache vor Gericht [zu] bringen, wenn Ihr mir nicht helfen wollt“.[40] Der Wechsel der Heilanstalt brachte für Julie Kruse immerhin einige Verbesserungen, besonders als Arnold Dickel (1878–1969) ihr behandelnder Arzt in Bethel wurde, zu dem sie ein Vertrauensverhältnis entwickelte.[41] Er zeigte auch Interesse an ihren Dichtungen, las die Gesänge der Einsamkeit[42], ermunterte sie, Weihnachtsgedichte zu schreiben.[43] Doktor Dickel scheint sich auch für eine gute Ernährung der Patienten eingesetzt zu haben.[44] 1928 wandte er sich seinerseits an die Angehörigen Julie Kruses mit der Frage, ob nicht eine Änderung ihrer Situation in Betracht zu ziehen sei, da sie „sich leider dauernd bei uns nicht wohl [fühlt]“.[45] Zu einem solchen Schritt kam es jedoch nicht, die Verwandten hielten ihn nicht für realisierbar.[46]
Entmündigende Behandlung und Zwang, Verlust ihrer Freizügigkeit, ihrer Selbstbestimmung und ihrer Privatsphäre: diese Erfahrungen und der Protest dagegen durchziehen die Briefe Julie Kruses an ihre Verwandten und an Karl Röttger. Von wesentlicher Bedeutung für ihre Lage war die materielle Abhängigkeit von den Angehörigen. Für ihren Unterhalt musste überwiegend der geschiedene Ehemann aufkommen, der wiederholt mit Anträgen an Fürsorgeämter und Bitten an die Geschwister versuchte, eine Entlastung zu erwirken. (Vermutlich ohne nennenswerten Erfolg).[47] Es bestand eine Pflegschaft, die zunächst der jüngere Bruder Hans und nach dessen Tod ab 1942 der ältere Bruder Fritz Kruse übernommen hatten.[48] Es ist anzunehmen, dass Julie Kruse in den Jahren ihrer Anstaltsaufenthalte so gut wie kein eigenes Geld zur Verfügung stand. In einem Brief aus Bethel an Karl Röttger (vermutlich 1927, genaues Datum unbekannt), beklagte sie, dass sie keine Möglichkeit habe „irgend etwas selbständig einzukaufen“.[49] Am 4. September 1928 berichtete sie, dass ein kleiner Betrag, den er ihr zum Geburtstag geschickt hatte, konfisziert worden war.[50] Auch Postkontrollen fanden statt. Die Marburger Heilanstalt weigerte sich, einen Brief des Bruders Fritz an Julie Kruse auszuhändigen.[51] Und auch in Bethel war die Überprüfung der Post durch die Anstalt ein Thema.[52]
NS-Zeit
Durch die Unterbringung in Bethel entging Julie Kruse in den Jahren 1940–1941 den NS-Krankenmorden im Rahmen der „Aktion T4“. Ihre Angehörigen waren sich der Gefahr bewusst. Am 28. Juli 1941 schrieb Fritz Kruse an Karl Röttger: „Wegen Julchen machte ich mir aus Gründen, über die ich nicht schreiben kann, die Dir aber auch bekannt sein dürften, große Sorge“.[53] Arnold Dickel hat als stellvertretender Chefarzt an entscheidender Stelle die Kooperation mit den staatlichen Behörden verweigert, er und andere Betheler Mediziner lehnten es ab, Meldebögen zur Registrierung der Kranken auszufüllen.[54] Den meisten ihrer Patienten haben diese Ärzte damit das Leben gerettet.
Korrespondenz und Familie
Unterstützung und Anteilnahme erfuhr Julie Kruse von ihrem älteren Bruder und Leidensgenossen Fritz Kruse, der ihr nach der Trennung von Karl Röttger am nächsten stand. Als Kaufmann und Inhaber eines Geschäfts für Büromaterialien wirtschaftlich unabhängig, gelang es ihm, trotz der Epilepsie bis zu seinem Suizid 1946[55] ein selbständiges Leben zu führen. Allerdings überstieg es, auch finanziell, seine Kräfte, die Schwester aus der Anstaltssituation zu befreien. Fritz Kruse war verheiratet (die Frau trennte sich 1925 ohne formale Scheidung von ihm[56]) und hatte einen Sohn, der im Zweiten Weltkrieg 1941 in der Ukraine ums Leben kam.[57] Über seine Krankheit und mögliche alternativmedizinische Therapiemethoden veröffentlichte er 1931 (1932?)[58] im Selbstverlag ein Buch: Die Lösung des Problems der echten Epilepsie und Wegweiser zur Überwindung damit verwandter Krankheiten […], das er seiner Schwester Julie widmete. Er meinte, den Krankheitsverlauf insbesondere durch eine spezielle Ernährung beeinflussen zu können und bezeichnete sich in der Verfasserangabe als „Ernährungsreformer“.
Dieser Bruder bestärkte Julie Kruse maßgeblich in ihren Vorbehalten gegen die damals üblichen Medikamente zur Behandlung der Epilepsie, Luminal und Brom. In der Verweigerung der Medikation dürfte sie zugleich eine letzte Möglichkeit ihrer Selbstbestimmung gesehen haben, die von den Ärzten respektiert wurde.[59] Unter dem Progress der weitgehend unbehandelten Krankheit gingen ihre intellektuellen Fähigkeiten zunehmend zurück. Auch ihr Bruder fragte sich, ob dies eher an den Medikamenten (sofern sie eingesetzt wurden) oder an den (gerade wegen deren Verweigerung gehäuft auftretenden) Anfällen lag.[60]
Die Trennung von Karl Röttger hat Julie Kruse zeitlebens nicht verkraftet und im Laufe der Jahre immer mehr verleugnet. Von ihm und anderen Freunden aus dem Charon-Kreis darin bestärkt, tröstete sie sich mit der Idee einer unzerstörbaren, „jenseitigen“ Gemeinschaft.[61] Brieflich blieb sie mit ihrem früheren Mann in Verbindung. Leider ist nur ihre Hälfte der Korrespondenz (zumindest in großen Teilen) erhalten geblieben, während in den Nachlässen[62] bisher[63] kein einziger Brief von Karl Röttger an Julie Kruse gefunden wurde. Da sie sich kaum auf Äußerungen von ihm bezieht, ist anzunehmen, dass der Briefwechsel ungleichgewichtig war und von ihm nicht mit der gleichen Intensität geführt wurde wie von ihr, was auch die unterschiedlichen Lebenssituationen nahelegen. Aus Danksagungen geht hervor, dass Karl Röttger sie zu Weihnachten und zum Geburtstag stets mit Grüßen und Geschenken bedachte.[64] Doch auch entsprechende Glückwunschbriefe oder Grußkarten sind nicht erhalten geblieben. Mündliche Berichte seiner Töchter bezeugten, dass Karl Röttger seine erste Frau in den Anfangsjahren ihrer Anstaltsaufenthalte noch gelegentlich besuchte. Wie lange dies geschah, kann nicht mehr festgestellt werden. In Briefkontakt blieb die Familie Röttger immer auch mit Fritz Kruse.
Die Geschwister standen in regelmäßigem Kontakt mit Julie Kruse und schickten ihr ebenfalls Geschenke. Besonders ihre Schwester Hedwig kümmerte sich um diverse materielle und praktische Angelegenheiten.[65] Auch nach dem Zweiten Weltkrieg, als ihre Brüder schon nicht mehr lebten, wurde Julie von ihrer Schwester und deren Familie in Bethel besucht.[66]
Werk und Rezeption
Julie Kruse reflektierte in ihren literarischen Werken hauptsächlich eigene Lebenserfahrungen. Sie schrieb Liebeslyrik und Gedichte über die Beschädigung der Liebe, den Verlust des Geliebten, den Tod des neugeborenen Kindes, ihre Einsamkeit. Die subjektiven Erlebnisse sind vielfach in Bezug zur Natur und auch zu einem eher unspezifischen Gottesglauben gesetzt. Dagegen bleibt das zivilisatorische und gesellschaftliche Umfeld meist im Hintergrund.
Ich bin eine Blume, die vertrocknet ist
Ohne Regen, in der glühenden Sonne;
Ich bin ein Vogel, der im Käfig sitzt,
Mit seinen Flügeln gegen die Stäbe schlägt;
Ich bin ein Strom, der aus der Tiefe quillt,
In’s Meer will und im Sand verrinnt,
Eine blasse, junge Frau,
Die hinter ihrem Fenster
Nach dem Frühling sieht
Und weiß,
Er wird nie zu ihr kommen. -
Anm.
(Aus:: Julie Kruse: Frühwinter. Charonverlag, Gr.-Lichterfelde 1912, S. 79.)
Auch in der Zeit ihrer Anstaltsaufenthalte verfasste sie eine große Zahl von Gedichten, plante auch deren Veröffentlichung und stellte sich vor, die Sammlungen mit Widmungen an ihren Bruder Fritz Kruse zu versehen.[67] Zu einer Publikation kam es jedoch nicht mehr. Ideeller Adressat ihrer Dichtungen blieb Karl Röttger, dem sie mindestens bis in die Mitte der 1930er Jahre mit ihren Briefen auch immer wieder Proben ihrer Gedichte schickte.[68] Bedingt durch das reduzierte Lebensumfeld der Autorin und das allmähliche Nachlassen ihrer geistigen Kräfte reichen ihre späteren Werke nicht mehr an die Qualität der früheren Lyrik heran.
Werke
Julchen. Ein Buch vom kleinen Leben. Charonverlag, Gross-Lichterfelde 1910.
Gesänge der Einsamkeit. Matthes, Leipzig/Hartenstein 1921.
Julie Kruse – Liebesgedichte und Biographie. Enthält Gedichte aus: Julie Kruse: Frühwinter und biographische Angaben aus: Deutsches Literatur-Lexikon. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Francke Verlag, Bern/München 1984. (Mit dem falschen Todesjahr „1944“).
Literatur
Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV-Archiv) Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229. Patientenakte Julie Röttger, geb. Kruse, aus der Landesheilanstalt Marburg 27.04.1923–13.05.1924.
v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
Heiratsurkunde Karl Röttger und Julie Kruse, Köln-Lindenthal 29. Dezember 1908. (Privatbesitz).
Taufschein von Helmut, Gerda und Rotraud Röttger. Solingen 14. April 1926. (Privatbesitz).
Fritz Kruse: Die Lösung des Problems der echten Epilepsie und Wegweiser zur Überwindung damit verwandter Krankheiten wie Psychosen, Gicht, Rheumatismus, Zuckerkrankheit, Krebs. Siegen i. Westf. 1931 [1932?].
Julius Kruse: Jugend-Erinnerungen. Iserlohn um die Jahrhundertwende. Mönnig Verlag, Iserlohn 1985. (Der Verfasser ist ein Cousin Julie Kruses).
↑Todesdatum laut v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1. Das gelegentlich (z. B. im Deutschen Literaturlexikon) genannte Todesjahr „1944“ ist falsch.
↑Auskunft des Enkels Ekkehard Stähler, Siegen 14. März 1921. Siehe auch: Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV-Archiv) Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229. Patientenakte Julie Röttger, geb. Kruse, aus der Landesheilanstalt Marburg. Zur Anamnese, S. 3 (eigene Angaben, maschinenschriftlich).
↑Friedrich Kruse an Julie Kruses behandelnden Arzt in Bethel, vermutlich Sanitätsrat Colla, Lintorf 6. April 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1. Vergleiche auch: Schema zur Untersuchung von Krampfkranken der Heil- und Pflegeanstalt 'Bethel' bei Bielefeld. (Anamnesebogen) 23. März 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1. 2).
↑Schema … (Anamnesebogen) 23. März 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1. 3). Vergleiche auch: Friedrich Kruse, 6. April 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑Julie Kruse: Julchen. Charonverlag, Gross-Lichterfelde 1910, S. LXXV-LXXXIX.
↑LWV-Archiv Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229. Patientenakte Julie Röttger, Zur Anamnese, S. 3 (eigene Angaben, maschinenschriftlich).
↑Friedrich Kruse, 6. April 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1. In Julchen, S. LXXXIX ff. unter dem Namen „Kappellen“.
↑LWV-Archiv Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229. Patientenakte Julie Röttger, Zur Anamnese, S. 3 (eigene Angaben, maschinenschriftlich).
↑LWV-Archiv Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229. Patientenakte Julie Röttger, Zur Anamnese, S. 3 (eigene Angaben, maschinenschriftlich). Vergleiche auch: Julie Kruse: Julchen. Charonverlag, Gross-Lichterfelde 1910, S. CXXVII.
↑Siehe Friedrich Kruse, 6. April 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1. Vergleiche auch: Julie Kruse an Friedrich Kruse, Marburg 18. August 1923. Anlage zu: Friedrich Kruse an Julie Kruses behandelnden Arzt in Bethel, Lintorf 6. April 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑LWV-Archiv Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229. Patientenakte Julie Röttger, Zur Anamnese, S. [4] (eigene Angaben, maschinenschriftlich).
↑Parr, Rolf: Charon, Charontiker, Gesellschaft der Charon-Freunde. In: Zeitschrift für Germanistik. N.F., Vol. 4, Nr. 3 (1994), S. 522 ff.
↑Parr, Rolf: Charon, Charontiker, Gesellschaft der Charon-Freunde. In: Zeitschrift für Germanistik. N.F., Vol. 4, Nr. 3 (1994), S. 523.
↑Parr, Rolf: Charon, Charontiker, Gesellschaft der Charon-Freunde. In: Zeitschrift für Germanistik. N.F., Vol. 4, Nr. 3 (1994), S. 524.
↑Parr, Rolf: Charon, Charontiker, Gesellschaft der Charon-Freunde. In: Zeitschrift für Germanistik. N.F., Vol. 4, Nr. 3 (1994), S. 528.
↑Heiratsurkunde Karl Röttger und Julie Kruse, Köln-Lindenthal, 29. Dezember 1908. (Privatbesitz).
↑Zuerst: „der uns behutsam voneinander lösen will“, handschriftlich korrigiert.
↑So wörtlich in: Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1, Krankenblatt 13. Mai 1924, S. 1. Auch in der Anamnese der Landesheilanstalt Marburg ist dieser Grund genannt. Siehe „Krankengeschichte“ (handschriftlich) in: LWV-Archiv Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229.
↑Vergleiche Als ich da saß auf dem Stein … In: Gesänge der Einsamkeit. Matthes, Leipzig/Hartenstein 1921, S. 17. G. 120. Wenn ich ein Vöglein wär. In: Julie Kruse an Karl Röttger, Bethel bei Bielefeld 28. Mai 1929. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Alle Angaben mit der zitierten Einschränkung („angeblich“) in: Aerztl. Fragebogen für die Aufnahme in die Heil- u. Pflegeanstalt für Epileptische 'Bethel' bei Bielefeld. (Abschrift). 22). In: LWV-Archiv Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229. Ebenso handschriftlich in Schema … (Anamnesebogen) 23. März 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1. 29).
↑Mündliche Auskunft von Gerda Freise (1919–2007), Tochter von Karl und Hella Röttger.
↑Karl Röttger: Das Unzerstörbare. List-Verlag, Leipzig 1937, S. 104–106. Die Kinder wurden alle gemeinsam am 14. April 1926 in Solingen getauft. (Taufschein mit Geburtsdaten von Helmut, Gerda und Rotraud Röttger in Privatbesitz).
↑Hans Kruse an den Vorstand der Anstalt Bethel, Siegen 19. März 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑Angabe laut: Schema … (Anamnesebogen) 23. März 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1, 29).
↑Fritz Kruse an Sanitätsrat Dr. Colla, Siegen 9. Juli 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑LWV-Archiv Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229. Patientenakte Julie Röttger, Umschlag.
↑Aufnahmeantrag als „‚freie Pensionärin‘ in die ‚1. Klasse‘ der Landesheilanstalt“. In: LWV-Archiv Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229. Patientenakte Julie Röttger, 02. Mai 1923.
↑Vergleiche dazu: Direktor der Landesheilanstalt Marburg an Fritz Kruse, 20. Dezember 1923 und 20. Januar 1924. Unterzeichnet „J“ [vermutlich Maximilian Jahrmärker?]. In: LWV-Archiv Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229. Fritz Kruse an die Direktion der Landesheilanstalt, Siegen 8. Januar 1924. (Einschreiben). In: LWV-Archiv Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229.
↑(Im Original unterstrichen). Julie Kruse an Friedrich Kruse, Marburg 18. August 1923. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑Julie Kruse an Karl Röttger, Bethel 2. Januar 1927. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Julie Kruse an Friedrich Kruse, Marburg 18. August 1923. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑Vergleiche Friedrich Kruse, Lintorf 6. April 1924 und Hans Kruse, Siegen 9. März und 19. März 1924. Alle in: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑Julie Kruse an Karl Röttger, 2. Januar 1927, 12. April 1927, 6. Juni 1927. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Julie Kruse an Karl Röttger, 2. Januar 1927, 9. November 1930, 14. Juni 1931. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Julie Kruse an Karl Röttger, 12. April 1927. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Julie Kruse an Karl Röttger, 1. September 1930. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑„Sie sagte mir, sie schätze Sie verehrter Herr Doktor sehr […]“. Fritz Kruse an Dr. Dickel, Siegen 1. November 1925. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑Arnold Dickel an Fritz Kruse, Bethel 25. Oktober 1925 (Entwurf handschriftlich als Antwort auf Brief Fritz Kruses, Siegen 4. September 1925). In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑Julie Kruse an Karl Röttger, 9. April 1929 und 19. Dezember 1930. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Siehe Julie Kruse an Karl Röttger, 9. April 1929. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑„Sie verlangt immer wieder ihre Entlassung u. macht uns d. schwersten Vorwürfe, daß wir sie in d. Anstalt zurückhalten. Wir möchten nun bei Ihnen anfragen, ob Sie event. gewillt sind, den Wünschen der Pat. nachzukommen u. sie wo anders, sei es in Privatpflege od. in einer anderen Anstalt, unterzubringen. Bei d. Zahl u. Schwere d. Anfälle sowie in Hinblick auf d. Reizbarkeit u. nicht selten Erregung d. Kranken ist es wohl als ausgeschlossen zu betrachten, daß sie selbständig im Leben durchkommt, es fragt sich nur, ob ein Milieuwechsel nicht angebracht ist.“ Arnold Dickel an Friedrich Stähler, Bethel 19. Dezember 1928 (Entwurf). In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑Siehe Friedrich Stähler an den Vorstand der Anstalt Bethel, Siegen 24. Dezember 1928. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑Vergleiche Hans Kruse an die „Anstalt für Epilepsie Bethel“, Siegen 8. Juli 1926. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1. Karl Röttger an Fritz Kruse, 5. Januar 1939 (Briefentwurf) und Fritz Kruse an Karl Röttger, Siegen 19. Januar 1939. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Schema zur Untersuchung von Krampfkranken der Heil- und Pflegeanstalt 'Bethel' bei Bielefeld. (Anamnesebogen) 23. März 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1. 34). Vergleiche Fragebogen A. zur Feststellung der Familien- und Vermögensverhältnisse. In: LWV-Archiv Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229. Patientenakte Julie Röttger. Fritz Kruse an Karl Röttger, Siegen 21. August 1942 (Postkarte) und 29. November 1942. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Julie Kruse an Karl Röttger, vermutlich 1927. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑„[Das Geld (es handelte sich um 10 Mark, 2021 ungefähr einem Wert von 45 € entsprechend)] liegt also bei der Hausmutter, die mir dann wohl gelegentlich etwas Obst mitbringen wird.“ Julie Kruse an Karl Röttger, 4. September 1928. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf. Karl Röttger protestierte mit Erfolg bei der Anstaltsleitung. Ihm wurde erklärt, das Geld sei für die Patientin aufgehoben worden, man werde in Zukunft aber seinem Wunsche entsprechen und „Frau Röttger selbständig über derartige Zuwendungen verfügen lassen“. Siehe Karl Röttger an die Anstaltsleitung in Bethel, Düsseldorf-Gerresheim 10. September 1928. Dazu Antwort der Anstaltsleitung an Karl Röttger, 17. September 1928. (Abschrift, unterzeichnet: „Dr. Volland.“). In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1. (Karl Volland (1873–1942) war Oberarzt in Bethel und engagierte sich in der 1909 gegründeten Internationalen Liga gegen Epilepsie. Vergleiche Bethel, Krankenhaus Mara, Historie). Andererseits ist anzumerken, dass die Anstalt ihrerseits im September 1927 Karl Röttger um Taschengeld für die Patientin gebeten hatte. Vergleiche Brief der Anstalt an Karl Röttger, 2. September 1927. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑„[…] da wir mit Sicherheit voraussehen konnten, dass derselbe die Kranke sehr erregen und ihr [....] Misstrauen gegen ihre Angehörigen [die anderen Geschwister] noch steigern würde“. Landesheilanstalt Marburg an Fritz Kruse, 20. Januar 1924, unterzeichnet: „J“ [Maximilian Jahrmärker?]. In: LWV-Archiv Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229.
↑„Die Anstalt liest jeden Brief.“ Julie Kruse an Karl Röttger, 6. Juni 1927. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf. In seinem Brief an die Anstaltsleitung vom 10. September 1928 bat Karl Röttger „um Nachricht, [dass] sie ihre Briefpost ungeöffnet erhält“. Die Antwort der Anstaltsleitung auf dieses Ansinnen: „Eingehende Post unserer Kranken wird grundsätzlich nicht geöffnet, sondern nur die herausgehende Post dann und wann kontrolliert, eine Maßnahme, die auf behördliche Verfügung besteht, damit diese Stellen nicht mit gegenstandslosen Eingaben überschwemmt werden.“ Bethel, Anstaltsleitung an Karl Röttger, 17. September 1928. (Abschrift, unterzeichnet: „Dr. Volland.“). In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1. Zu dem Thema siehe auch Fritz Kruse an Karl Röttger, Siegen 19. September 1928. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Fritz Kruse an Karl Röttger, Siegen 28. Juli 1941. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Elfriede Kruse an Hella Röttger, Siegen 24. Juni 1946. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Fritz Kruse an Karl Röttger, Siegen 19. Januar 1939. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Werner (Rudolf) Kruse (22. Dezember 1915 bis 3. August 1941) war Julies Patenkind. Vergleiche Fritz Kruse an Julie Kruse, 5. Januar 1924. Fritz Kruse an Karl Röttger, Siegen 20. März 1942 und Fritz Kruse an Hella Röttger, Siegen 18. August 1944 und Siegen 10. Januar 1946. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Siehe zum Beispiel Aerztl. Fragebogen für die Aufnahme in die Heil- u. Pflegeanstalt für Epileptische 'Bethel' bei Bielefeld. (Abschrift). In: LWV-Archiv Hessen, Bestand K 16 Nr. 2229. 28). Arnold Dickel an Hans Kruse, Bethel 16. Juli 1960 (Entwurf) und 19. Juli 1926. (Abschrift, unterzeichnet: Der leitende Anstaltsarzt i. V. […] Sanitätsrat). In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1. Krankenblatt vom 20. Juli 1938. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
↑Vergleiche Fritz Kruse an Karl Röttger, Siegen 21. Juni 1939. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Vergleiche Rudolf Paulsen in: Julie Kruse: Gesänge der Einsamkeit Matthes, Leipzig/Hartenstein 1921 (Vorwort).
↑Nachlässe Julie Kruse und Karl Röttger im Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑Vergleiche mehrere Briefe bzw. Brieffragmente von Julie Kruse an Karl Röttger ohne Datum, sowie Nachrichten von Schwester Theodora an Karl Röttger, Bethel, September 1935 und September 1941. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf. Nach Karl Röttgers Tod sorgte auch seine zweite Frau Hella zumindest bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bei entsprechenden Anlässen noch für Geschenke an Julie. Vergleiche Fritz Kruse an Hella Röttger, Siegen 12. Februar 1944 und 18. August 1944. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
↑1932 suchte sie für Karl Röttger ein geschmackvolles Kleid als sein Weihnachtsgeschenk an Julie aus. Vergleiche Julie Kruse an Karl Röttger, 29. Dezember 1932. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf. In einem anderen Jahr schickte sie ihr in seinem Namen ein Obstpaket. Vergleiche Julie Kruse an Karl Röttger, 29. Dezember 19XX. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf. Und sie kümmerte sich um alltägliche Probleme wie z. B. eine vermisste Brille. Vergleiche Hedwig Stähler an Arnold Dickel, Siegen 29. Januar 1939. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.