1945 schlug Huxley vor, die Polkappen mit Atombomben zu schmelzen, um ein angenehmeres Weltklima zu erreichen.[1]
Julian Huxley spielte eine bedeutende Rolle in der Gründungsphase der UNESCO und war von 1946 bis 1948 der erste Generaldirektor der Organisation.[2] Ferner geht die Gründung der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union (IHEU) auf eine Initiative Huxleys zurück. Huxley war erster Präsident der IHEU, die heute ein Zusammenschluss von über 170 humanistischen und säkularen Organisationen ist. Julian Huxley wurde 1953 mit dem Kalinga-Preis für die Popularisierung der Wissenschaft ausgezeichnet.
Ebenso war er ein bedeutender Vertreter der Eugenik.[3] Er war unter anderem von 1937 bis 1944 und 1959 bis 1962 an führender Stelle im Vorstand der British Eugenics Society, des heutigen Adelphi Genetics Forum.[4][5]
1960 war Huxley als Berater der UNESCO für Fragen des Wildschutzes in Ostafrika tätig; er veröffentlichte einige Zeitungsartikel in der britischen Wochenzeitung The Observer, in denen er auf die Natur- und Lebensraumzerstörung von Wildtieren in Afrika aufmerksam machte. Durch die öffentliche Aufmerksamkeit, die seine Texte erhielten, entstanden die Idee und die nötige Öffentlichkeit zur Gründung des WWF im Frühjahr 1961.[6]
Werk und Wirkungsgeschichte
Huxley vereinigte 1942 im Paradigma der Modernen Synthese den Darwinismus mit der Mendelschen Vererbungslehre, wonach sich neue Artmerkmale durch genetische Mutationen ergeben und aus diesen sich neue Genotypen entwickeln, die die Evolution vorantreiben. Allmähliche Akkumulation von anfänglich geringen Genunterschieden wirke entscheidend auf neue Arten ein.[7]
Um eine moderne Weltanschauung den konkurrierenden Ideologien der Welt entgegenzusetzen, prägte Huxley in der Gründungsphase der UNESCO die Idee des evolutionären Humanismus[8] und des Atheismus im Namen der Vernunft: „Gott ist eine vom Menschen erdachte Hypothese bei dem Versuch, mit dem Problem der Existenz fertigzuwerden.“
Der sogenannte Aluhut geht auf seine 1926 erschienene Science-Fiction-Geschichte The Tissue-Culture King zurück.[9]
Man in the modern world (1947), essays selected from The uniqueness of man (1941) and On living in a revolution (1944) (deutsch: Der Mensch in der modernen Welt (1950))
Evolution in action (1953) (deutsch: Entfaltung des Lebens (1954))
From an Antique Land: Ancient and Modern in the Middle East (1954) (deutsch: Die Wüste und die alten Götter (1956))
Kingdom of the beasts (with W. Suschitzky, 1956) (deutsch: Das Reich der Tiere (1956))
New Bottles for New Wine (1957)
The story of evolution (1958)
Biological aspects of cancer (1957) (deutsch: Krebs in biologischer Sicht (1960))
The humanist frame (as editor, 1961) (deutsch: Der evolutionäre Humanismus: 10 Essays über den Leitgedanken u. Probleme (1964))
Essays of a humanist (1964) (Neuauflage 1992 mit dem Titel: Evolutionary Humanism, ISBN 0-87975-778-7)
Ich sehe den künftigen Menschen: Natur u. neuer Humanismus, 1965
The wonderful world of evolution (1969)
Wunderbare Welt der Evolution: Die Entwicklung des Lebens vom Einzeller zum Menschen, 1970
↑Paul Weindling: ‘Julian Huxley and the Continuity of Eugenics in Twentieth-century Britain’. In: Journal of modern European history. Band10, Nr.4, 1. November 2012, S.480–499, PMC 4366572 (freier Volltext).
↑Kate Kellaway: How the Observer brought the WWF into being | Feature. In: The Guardian. 7. November 2010, ISSN0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 4. Januar 2019]).
↑John Brockman: Einstein, Frankenstein & Co. oder die Geburt der Zukunft: die Bilanz unseres naturwissenschaftlichen Weltbildes an der Schwelle zum 3. Jahrtausend. Scherz, Bern München Wien 1990, ISBN 978-3-502-19072-1, S.123f.
↑Julian Huxley: UNESCO — Its Purpose and its Philosophy. UNESCO, 1946, S.5ff. (Download).