Joy as an Act of Resistance

Joy as an Act of Resistance
Studioalbum von Idles

Veröffent-
lichung(en)

31. August 2018

Label(s) Partisan Records

Genre(s)

Post-Punk

Titel (Anzahl)

12

Länge

42:14

Besetzung
  • Gitarre: Lee Kiernan
  • Bass, Gesang: Adam Devonshire

Produktion

Space

Studio(s)

Monnow Valley Studio, Rockfield

Chronologie
Brutalism
(2017)
Joy as an Act of Resistance A Beautiful Thing: Idles Live at Le Bataclan
(2019)

Joy as an Act of Resistance (englisch für „Freude als ein Akt des Widerstandes“) ist das zweite Studioalbum der englischen Post-Punk-Band Idles. Das Album wurde am 31. August 2018 über Partisan Records veröffentlicht.

Entstehung

Gleich nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums Brutalism begann die Band an ihrem zweiten Studioalbum. Von den ersten geschriebenen neuen Liedern wurden viele aussortiert. Laut Sänger Joe Talbot stellte die Band fest, dass sie mit dem Schreibprozess unzufrieden waren und daher neu von vorne anfingen.[1] Gitarrist Mark Bowen beschrieb die ersten Lieder als nicht schlecht. Aber sie hätten sich nicht richtig und ehrlich angefühlt. Es hätte sich angefühlt, als wenn die Lieder ihnen irgendeine Freude gegeben hätte. Auf diese Weise wäre das Albumkonzept entstanden.[2]

Das Lied Cry to Me ist eine Coverversion. Das Original stammt von Solomon Burke. Aufgenommen wurde das Album im Monnow Valley Studio im südwalisischen Rockfield.[3] Wie schon das Vorgängeralbum Brutalism wurde Joy as an Act of Resistance von Space produziert. Nick Launay und Adam Greenspan mischten das Album. Für die Lieder Danny Nedelko, Samaritans, Great und Never Fight a Man with a Perm wurden Musikvideos gedreht. Das Lied Danny Nedelko wurde am 30. November 2018 auf eine Split-Single mit der Band Heavy Lungs veröffentlicht.

Hintergrund

Titelliste
  1. Colossus – 5:39
  2. Never Fight a Man with a Perm – 3:48
  3. I’m Scum – 3:09
  4. Danny Nedelko – 3:24
  5. Love Song – 3:05
  6. June – 3:35
  7. Samaritans – 3:30
  8. Television – 3:12
  9. Great – 2:44
  10. Gram Rock – 2:29
  11. Cry to Me – 2:14
  12. Rottweiler – 5:25

Sänger Joe Talbot beschrieb das Album als Versuch, gegenüber ihrem Publikum „verletzlich zu sein und zur Verletzlichkeit zu ermutigen“. Es wäre ein „nacktes Lächeln in dieser beschissenen neuen Welt“.[4] Der Albumtitel ist an das Gedicht Joy Is an Act of Resistance von Toi Derricotte angelehnt. Das Albumcover zeigt ein Foto von einer Schlägerei während einer Hochzeitsfeier aus dem Jahre 1968, dass Joe Talbot eines Tages auf Instagram sah.

Das Lied Colossus handelt von dem Druck, die Erwartungen des jeweiligen Vaters zu erfüllen. Never Fight a Man with a Perm ist ein autobiographisches Lied, in dem Sänger Joe Talbot von seiner Vergangenheit erzählt. Er wäre ein „Scheißkerl“ gewesen, der aus Langeweile von gewalttätigen Verhalten umgeben gewesen wäre und möchte mit diesem Lied zeigen, wie lächerlich dieses Verhalten war.[1] I’m Scum befasst sich mit dem Konzept der Sozialen Klassen. Die Band antwortet mit dem Lied auf den Kabarettisten Stewart Lee, der Idles mal als „Oi! für Schneeflocken“ bezeichnete. Joe Talbot antwortet, dass „diese Schneeflocke eine Lawine wäre“.[2]

In dem Lied Danny Nedelko spricht sich die Band für die Zuwanderung aus.[1] Benannt wurde das Lied nach dem aus der Ukraine stammenden Danny Nedelko, dem Sänger der wie die Idles aus Bristol stammenden Band Heavy Lungs. Nedelko ist auch im dazugehörigen Musikvideo zu sehen. Im Text werden einige berühmte britische Einwanderer namentlich genannt, wie zum Beispiel der Queen-Sänger Freddie Mercury, die Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai und der Leichtathlet Mo Farah.[5] Der Titel June handelt von der Totgeburt seiner Tochter Agatha. Auch wenn seine Tochter tot geboren wurde, fühlte er sich als Vater.[2]

Mit dem Lied Samaritans kritisiert Sänger Joe Talbot die toxische Männlichkeit und stereotype Rollenbilder des „echten Mannes“, die aufgrund gesellschaftlicher Zwänge nicht weinen und keine Schwäche zeigen dürfen. In dem Musikvideo sind junge Männer zu sehen, die typisch männlich erzogen wurden, was in Schlägereien endet.[6][7] Television attackiert die Medien und den gesellschaftlichen Druck auf Frauen, nach dem sie Standards der Schönheit aufrechterhalten sollen.[1] Great handelt vom Brexit, dem Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union, und dessen Befürwortern.[8]

Rezeption

Rezensionen

Das deutsche Magazin Visions kürte Joy as an Act of Resistance zum „Album des Monats“. Florian Schneider beschrieb das Album als „widerspenstiger Punk“ und als Album, das „unfassbar Spaß macht“.[9] Jasmin Lütz vom Onlinemagazin laut.de schrieb, dass die „krachenden, emotionalen Power-Hits“ des Albums „den Vorgänger noch einmal toppen“. Es wäre „die Pflicht, sich mindestens einmal im Leben von Idles anbrüllen zu lassen“, weil sie neben den Sleaford Mods „die aktuell beste Band aus England wären“.[10] Kritischer zeigte sich Ryan Drever vom Onlinemagazin The Skinny. Seiner Meinung nach würden sich viele Lieder ähnlich anhören, dass es „schwierig wäre, die Lieder auseinanderzuhalten und zu verarbeiten“.[11]

Chartplatzierungen

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[12]49 (1 Wo.)1
 Schweiz (IFPI)[13]49 (1 Wo.)1
 Vereinigtes Königreich (OCC)[14]5 (9 Wo.)9

Auszeichnungen

Musikverkäufe

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Vereinigtes Königreich (BPI)[15] Gold100.000
Insgesamt 1× Gold
100.000

Musikpreise

Preis Jahr Kategorie für Resultat
Heavy Music Awards 2019 Best Album Joy as an Act of Resistance Nominiert[16]
Ivor Novello Award 2019 British Album Joy as an Act of Resistance Gewonnen[17]
Mercury Prize 2019 Best Album Joy as an Act of Resistance Nominiert[18]
Q Award 2018 Best Album Joy as an Act of Resistance Nominiert[19]

Bestenlisten

Publikation Liste Platz
Kerrang The 50 Albums That Shook 2018 9[20]
laut.de Die 50 Alben des Jahres 18[21]
Die Songs des Jahres (Danny Nedelko) 13[22]
New Musical Express NME’s Albums of the Year 2018 3[23]
Visions Die 50 besten Alben des Jahres 1[24]

Einzelnachweise

  1. a b c d Happiness Is All The Rage: Idles’ Joe Talbot On Toxic Masculinity And Vulnerability. Kerrang, abgerufen am 1. Dezember 2022 (englisch).
  2. a b c Jordan Bassett: Idles: “Music and unity, community, love and mindfulness will help you get over anything”. New Musical Express, abgerufen am 1. Dezember 2022 (englisch).
  3. Laurence Day: Idles are in the studio working on album two. The Line of Best Fit, abgerufen am 1. Dezember 2022 (englisch).
  4. Samantha Maine: Idles announce new album ‘Joy as an Act of Resistance’, plus world tour dates. New Musical Express, abgerufen am 1. Dezember 2022 (englisch).
  5. Gerrit Köppl: Visions empfiehlt: Idles kommen auf Tour, kündigen neues Album mit neuer Single an. Visions, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  6. Tom Connick: “This is why you never see your father cry” – Idles’ new single ‘Samaritans’ is a searing takedown of toxic masculinity. New Musical Express, abgerufen am 1. Dezember 2022 (englisch).
  7. Newsflash (Idles, Slash, Pale Waves u. a.). Visions, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  8. Newsflash (Idles, Joe Strummer, Petrol Girls u. a.). Visions, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  9. Florian Schneider: Idles – Joy as an Act of Resistance. Visions, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  10. Jasmin Lütz: Idles – Joy as an Act of Resistance. laut.de, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  11. Ryan Drever: Idles – Joy as an Act of Resistance. The Skinny, abgerufen am 1. Dezember 2022 (englisch).
  12. Idles – Joy as an Act of Resistance. GfK Entertainment, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  13. Idles. Hung Medien, abgerufen am 24. Mai 2024.
  14. Idles. The Official UK Charts Company, abgerufen am 24. Mai 2024 (englisch).
  15. Auszeichnungen für Musikverkäufe: bpi.co.uk
  16. Eamon O’Neill: Heavy Music Awards 2019 Announce Finalists. eonMusic, abgerufen am 30. November 2022 (englisch).
  17. Helen Ainsley: The 2019 Ivor Novello Awards winners have been announced, including Mariah Carey, Wiley and The 1975. Official Charts Company, abgerufen am 30. November 2022 (englisch).
  18. Sam Moore: This is the shortlist for the Mercury Prize 2019. New Musical Express, abgerufen am 30. November 2022 (englisch).
  19. Emma Dodds: The Q Awards 2018: The winners have been revealed! Planet Radio, abgerufen am 30. November 2022 (englisch).
  20. The 50 Albums That Shook 2018. Kerrang, abgerufen am 30. November 2022.
  21. Platz 18: Idles – Joy As An Act Of Resistance. In: laut.de. Abgerufen am 30. November 2022.
  22. Platz 13: Idles – Danny Nedelko. In: laut.de. Abgerufen am 30. November 2022.
  23. NME’s Albums Of The Year 2018. New Musical Express, abgerufen am 30. November 2022.
  24. Visions – Die besten Alben und Songs des Jahres 2018. In: poplist.de. Abgerufen am 30. November 2022.