Peter entstammte einer in Achern seit 1745 nachweisbaren weitverzweigten Familie. Sein Vater Franz Peter war Zuckerfabrikant und Bierbrauer. Joseph Ignatz Peters Cousin Franz Josef Peter war als Bürgermeister von Achern ebenfalls in die Ereignisse der Märzrevolution verstrickt.
Leben
Nach Jura- und Geschichtsstudium in Freiburg im Breisgau, Heidelberg und Straßburg trat Peter 1812 in den badischen Staatsdienst ein. 1830 wurde er Ministerialrat im Innenministerium, 1833 Oberhofgerichtsrat in Mannheim, 1848 Regierungsdirektor in Konstanz. Im April 1848 wurde er aufgrund von Hochverrat suspendiert.
Im April 1848 nahm er am ersten badischen Aufstand als Statthalter der revolutionären Republik im Seekreis teil. Nach dem Zusammenbruch des Aufstands floh Peter in die Schweiz. 1848 war er Mitglied des Vorparlaments.[1] Von Mai 1848 bis Mai 1849 gehörte Peter der Frankfurter Nationalversammlung an und zählte dort zur radikalen Fraktion Donnersberg. An den beiden weiteren Aufständen in Baden nahm Peter ebenfalls teil, von Mai bis Juni 1849 leitete er das revolutionäre Justizministerium. Am 3. Juni 1849 wurde er in die verfassunggebende Versammlung gewählt.
1850 wurde er in Abwesenheit zu 20 Jahren Zuchthaus und einer Geldstrafe verurteilt, 1862 wurde Peter amnestiert.
Literatur
Reiner Haehling von Lanzenauer: Joseph Ignaz Peter, Regierungsdirektor und Revolutionär: Vortrag vom 23. September 1998 im Stadtmuseum Baldreit in Baden-Baden, Privatdruck 1998
Karl Jörger: Schicksale ehemaliger Achtundvierziger – Joseph Ignaz Peter (1789-1872). In: Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden, 43. Jahresband 1963, S. 248–249 online
Gerhard Lötsch: Zur Geschichte der Familie Peter in Achern. In: Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden, 80. Jahresband, 2000, S. 394–395 online
Eugen Beck: Die Revolution 1848/49 und das Acherner Geschlecht Peter. In: Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden, 35. Heft: 45 Jahre, 1910–1955, 1955, S. 9 online