Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Majoratsherrn der fürstlichen Linie der Esterházy. Für den Banus von Kroatien und Obersten Richter in Ungarn aus der gräflichen Linie siehe Joseph Esterházy.
Joseph I. Esterházy de Galantha (ungarisch: Jozsef Simon Antal III. Esterházy) (* 7. Mai1688 in Eisenstadt (ung.: Kismarton); † 6. Juni1721 ebenda) war ungarischer Adeliger und dritter Fürst und Majoratsherr des Hauses Esterházy.
Leben
Joseph entstammte der Ehe Pauls I. mit Eva Thököly, der Schwester des KuruzenführersEmmerich Thököly, er war der dritte Sohn aus dieser Verbindung, der das Kindesalter überlebte. Schon im Alter von 16 Jahren begann er eine Karriere beim Militär, in deren Verlauf er es bis zum Oberst brachte. 1707 heiratete er Maria Oktavia von Gilleis, die mütterlicherseits der Familie Starhemberg entstammte und gleich alt war wie er. Maria Oktavia schenkte ihm zwei Söhne: den 1711 geborenen Paul Anton und den 1714 geborenen Nikolaus.
Als Josephs Vorgänger und Halbbruder Michael im März 1721 starb, ohne einen erbberechtigten Sohn zu hinterlassen (er war Vater zweier Töchter), folgte er ihm als Majoratsherr und Oberhaupt des fürstlichen Zweiges der Familie nach. Seine Zeit als Familienoberhaupt währte allerdings nur 74 Tage, da er bereits im Juni starb. Ob es ein plötzlicher Tod oder ein aufgrund längeren Siechtums bereits abzusehender war, ist nicht überliefert. Fürst Joseph I. ist in der Familiengruft im Franziskanerkloster Eisenstadt bestattet. Nachfolger als Majoratsherr und Familienoberhaupt wurde sein damals erst zehnjähriger Sohn Paul Anton.
Literatur
Jakob Michael Perschy: Die Fürsten Esterházy – Zwölf kurzgefaßte Lebensbilder. In: Die Fürsten Esterházy. Magnaten, Diplomaten & Mäzene. Katalog der Ausstellung der Republik Österreich, des Landes Burgenland und der Freistadt Eisenstadt, hrsg. vom Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abteilung XII/2—Landesarchiv und -bibliothek (= Burgenländische Forschungen. Sonderband XVI). Eisenstadt 1995, ISBN 3-901517-01-4, S. 47–59.