Josef Stummer wurde als Sohn des 1808 erstmals urkundlich erwähnten Maurermeisters Matthias Stummer (* 1778, † 1837 in Korneuburg) geboren. Nach Absolvierung des humanistischen Schottengymnasiums in Wien studierte er in den Jahren 1829 bis 1831 unter Peter von Nobile an der Wiener Akademie der bildenden Künste.
Stummer wurde 1831 Assistent an der Lehrkanzel des Professors Jan Evangelista Purkyně am Polytechnischen Institut Wien, an dem er bereits 1836 zum ordentlichen Professor für Baukunst und Baubuchhaltung (aus anderer Quelle: 1835/36 zum Professor der Land- und Wasserbauwissenschaften) ernannt wurde.
Er bemühte sich um größere öffentliche Bauten, wie etwa die Ausgestaltung des Wiener Bankviertels oder des Zentralpostgebäudes im Wiener Dominikanerviertel oder der Tabakfabrik in Schwaz, errang jedoch größte Anerkennung bei der Neugestaltung des Wiener Nordbahnhofs sowie als Architekt der Kaiser Ferdinands-Nordbahn von Wien nach Brünn.
Auch als Autor war Stummer erfolgreich, insbesondere stellte er im Jahre 1862 zwei Werke fertig: Eine graphische Darstellung der Gliederung der Österreichischen Lehranstalten sowie eine historiografische Darstellung der Geschichte der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn. 1867 gab er ein Buch mit dem Titel „Praktische Anleitung zum Traciren der Eisenbahnen“ heraus und gründete im Jahre 1874 das Fachblatt „Stummer´s Ingenieur. Internationales Organ für das Gesammtgebiet des technischen Wissens und Repertorium der hervorragendsten ausländischen Fachjournale“.
Im Jahre 1867 wurde er auf eigenen Wunsch bezüglich seines Lehramtes in den bleibenden Ruhestand versetzt, um sich ganz dem Eisenbahnwesen widmen zu können.
Seine ehrenhalber gewidmete Grabstätte befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Tor 2, Gruppe 43D, Reihe 1, Nr. G1).
Er war Mitglied mehrerer wissenschaftlichen Vereine und Vizepräsident des Verwaltungsrats des österreichischen Kunstvereins. Er war Mitglied im Stephansturm-Komitee und Präsident der Nordbahngesellschaft (1849), Vizepräsident der Karl-Ludwig-Bahn und Verwaltungsrat der Kärntnerischen Eisenbahn.
Im Jahr 1892 wurde in Wien-Brigittenau (20. Bezirk) die Traunfelsgasse und im Jahr 1940 in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) die Stummergasse nach ihm benannt.
Familie
Ein Bruder des Josef Stummer von Traunfels war Carl Stummer von Traunfels, der in Wien die K. k. a. priv. Erste Wiener Guano-Fabrik betrieb.[1]
↑Werbeanzeige. In: Gemeinde-Zeitung / Gemeinde-Zeitung. Unabhängiges, politisches Journal, 24. August 1873, S. 10 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/gem, abgerufen am 16. Juni 2020.