1949 zog die Familie in den neu gegründeten Staat Israel. Nach einem neuerlichen USA-Aufenthalt von 1956 bis 1958 absolvierte Jonathan das Gymnasium in Jerusalem. Ein Jahr vor seinem Abschluss zog die Familie jedoch wiederum in die USA, wo er die High School in Wyncote in Pennsylvania besuchte, als Klassenkamerad des Baseballspielers Reggie Jackson. Nach seinem Abschluss im Juni 1964 kehrte er nach Israel zurück und wurde Soldat in der Armee, wo er der Fallschirmjäger-Brigade beitrat und im Sechstagekrieg kämpfte. Im August 1967 heiratete er seine langjährige Freundin Tirza. Das Paar flog in die USA, wo Netanjahu ein Studium der Philosophie und Mathematik an der Harvard University aufnahm. Angesichts der steigenden Spannungen im Abnutzungskrieg zwischen Israel und Ägypten verspürte er jedoch den Wunsch, nach Israel zurückzukehren, studierte einige Monate an der Hebräischen Universität und kehrte dann zur Armee zurück. 1972 wurde seine Ehe aufgelöst.[2]
Als Oberstleutnant war er Kommandeur der Spezialeinheit Sajeret Matkal, die von Israel zur Befreiung der zum größten Teil israelischen Geiseln palästinensischer Terroristen der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) und zweier deutscher Terroristen der Revolutionären Zellen entsandt wurde. Während dieser Operation in Entebbe, Uganda, wurde er als einziger israelischer Militärangehöriger während der Befreiungsaktion getötet.
Gedenken, Ehrungen und Auszeichnungen
Ihm zu Ehren wurde die Militäraktion zur Geiselbefreiung in Entebbe offiziell in Operation Yonatan (vormals Operation Donnerball) umbenannt.
Seine Familie gründete in seinem Gedenken das Yonatan Institute, das bis 1980 von seinem Bruder Benjamin Netanjahu geleitet wurde,[3] und das sich der Organisation von prominent besetzten Konferenzen und Veröffentlichungen zur Thematik des gegen Israel gerichteten Terrorismus widmete.[4]
Fünf Jahre nach seinem Tod waren in Israel bereits rund 70 Schulen, Parks und andere öffentliche Orte und Einrichtungen nach ihm benannt.[5]
Am ehemaligen Flughafengebäude von Entebbe erinnert seit 2005 eine Gedenktafel an die Militäraktion und an Netanjahu.
Filme
Follow Me: The Yoni Netanyahu Story (2012) Regie: Jonathan Gruber (auf Vimeo)
Yoni: The Life of Lieutenant Colonel Jonathan Netanyahu (2002, 57 Min.) Regie: Semion Vinokur (auf YouTube)
Theaterstück
To Pay the Price (2009), Autor: Peter-Adrian Cohen
Literatur
Self-Portrait of a Hero: From the Letters of Jonathan Netanyahu 1963–1976; Netanyahu, Jonathan / Netanyahu, Benjamin / Netanyahu, Iddo (1998); Warner Books. ISBN 0-446-67461-3
The Letters of Jonathan Netanyahu : The Commander of the Entebbe Rescue Operation; Jonathan Netanyahu (2001); Gefen Publishing House. ISBN 978-965-229-267-4
↑So zitiert in Kahana, Historical Dictionary of Israeli Intelligence, Scarecrow Press 2006. Auch Alternativform von Jonathan יְהוֹנָתָן Jehonathan belegt.
↑Benjamin Netanyahu, auf der Webseite der Jewish Agency, abgerufen am 20. Juli 2014 (englisch).
↑Melani McAlister: Iran, Islam, and the Terrorist Threat. In: Terrorism, Media, Liberation. Herausgegeben von John David Slocum, Rutgers University Press, New Brunswick (New Jersey) 2005, S. 151 f. (englisch).