Johnnetta Betsch wurde 1936 in Florida geboren. Ihr Großvater war Abraham Lincoln Lewis, der als Versicherungsunternehmer erster afroamerikanischer Millionär des Bundesstaates wurde. Ihr Ur-Ur-Großvater war der Sklavenhändler Zephaniah Kingsley, der die afrikanischstämmige Sklavin Anna Madgigine Jai heiratete.[1]
1982 ließ sich Cole von ihrem ersten Mann, dem Ökonomen Robert Cole, scheiden und heiratete 1988 Arthur J. Robinson Jr. Sie hat drei Söhne und zwei Stiefsöhne.[2]
Wissenschaft
Cole unterrichtete 1964 kurz an der University of California in Los Angeles. 1967 promovierte sie in Anthropologie und verantwortete dann 1969/70 das Black-Studies-Programm an der Washington State University. 1970 begann sie am Fachbereich für Anthropologie der University of Massachusetts Amherst, wo sie bis 1983 angestellt war. Sie war dort von 1981 bis 1983 auch Provost für das grundständige Studium. Außerdem spielte sie eine zentrale Rolle beim Aufbau des Fachbereichs für afro-amerikanische Studien (W. E. B. Du Bois Department of African-American Studies).
1983 wechselte Cole an das Hunter College, wo sie das Programm für lateinamerikanische und karibische Studien leitete. 1987 wurde Cole die erste schwarze Präsidentin des renommierten Spelman College für afroamerikanische Frauen.[3] Ab 1997 war Cole Professorin für Anthropologie an der Emory University. Ab 2002 leitete Cole das Bennett College, an dem ebenfalls afroamerikanische Frauen studieren.[3]
2009 wurde Cole zur Leiterin des National Museum of African Art der Smithsonian Institution in Washington, DC berufen.[3] Im März 2017 wird sie das Amt aufgeben.[4]
In ihrer wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt sie sich vor allem mit den gesellschaftlichen Nachteilen von ethnischen Minderheiten und Frauen.[2]
Der gerade gewählte Präsident Bill Clinton berief Cole 1992 in sein Übergangsteam zur Vorbereitung seiner Präsidentschaft. Cole sollte sich um Bildung, Kultur und Arbeit kümmern. Clinton wollte sie eigentlich zur Bildungsministerin ernennen, doch nach Berichten der The Jewish Daily Forward, dass sie Mitglied des Nationalkomitees der Venceremos Brigaden gewesen sei, dem das FBI eine Nähe zum kubanischen Geheimdienst unterstellte, sah Clinton von einer Nominierung ab.[9]
Schriften (Auswahl)
Autorin
Dream the Boldest Dreams: And Other Lessons of Life. Longstreet Press, Atlanta 1997
Conversations: Straight Talk with America’s Sister President. Doubleday Books, 1994
All American Women: Lines that Divide, Ties that Bind. Free Press, 1986
Race toward equality. J. Marti Pub. House, Havanna 1986
Free and Equal: the End of Racial Discrimination in Cuba. Venceremos Brigade, 1978
Dream the boldest dreams : and other lessons of life. Longstreet Press, Atlanta 1997
Gender Tal : the Struggle For Women's Equality in African American Communities. One World/Ballantine, 2009
Herausgeberin
Black Feminist Anthropology: Theory, Politics, Praxis, and Poetics. Rutgers University Press, 2001
Anthropology for the Nineties: Introductory Readings. Simon and Schuster, 1988
Anthropology for the Eighties: Introductory Readings. Free Press, 1982