Johann Theobald von Stadion trat in den geistlichen Stand ein. Durch Resignation seines Onkels Johann Conrad von Stadion († 1565) wurde er 1560 Domherr in Augsburg,[1] im gleichen Jahr auch zu Mainz, wo die Familie bis dahin noch nicht vertreten und weitgehend unbekannt war.[2][3] In Mainz wurde Stadion zudem Kapitular an St. Viktor und St. Maria ad Gradus.[4]
Georg von Schönenberg, seit 1580 Bischof von Worms, resignierte 1582 von seinem Amt als Mainzer Domdekan, worauf das Kapitel Johann Theobald von Stadion zum Nachfolger wählte.[6]
Stadion hatte nur eine kurze Amtszeit von drei Jahren. Er starb 1585 völlig unerwartet in Mainz und wurde im Ostchor des Mainzer Domes beigesetzt. Der Würzburger Fürstbischof Julius Echter, der auch dem Mainzer Domkapitel angehörte, bedauerte Stadions Tod brieflich und schrieb, er habe „seiner Prälatur wol fürgestanden und mit der Zeit bei dem Stift mehr nutzen schaffen können.“[7][8]
Literatur
Günther Franz, Karl Bosl: Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte, Band S–Z, Verlag Walter de Gruyter, 1995, ISBN 3111581438, Spalten 2719 u. 2720 (Digitalscan)
Johann Gottfried Biedermann: Geschlechts-Register Der Reichs Frey unmittelbaren Ritterschafft Landes zu Francken Löblichen Orts Ottenwald, Kulmbach, 1751, Tafel CL; (Digitalscan)
↑Carl Günther Ludovici: Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Band 19, Leipzig, 1739, Spalte 2397; (Digitalscan)
↑Nicola Eisele: Das Basler Domkapitel im Freiburger Exil (1529–1628): Studien zum Selbstverständnis einer reichskirchlichen Institution, S. 268, Fußnote 104, Verlag Alber, 2004, ISBN 3495499490; (Ausschnittscan)