Nachdem 1389/90 er an der Universität Heidelberg studiert hatte und akademische Grade erworben hatte ,[2] war Johann Mitglied im Domkapitel von Regensburg und Bamberg,[3] später – spätestens ab 1396 – auch in Würzburg. Unter seinem Vorgänger Gerhard von Schwarzburg hat er als Dompropst[4] in der Schlacht von Bergtheim die Armee der Stadt Würzburg und der anderen aufständischen Städte besiegt.
Johann als Würzburger Bischof
Er wurde am 19. November 1400 zum Bischof gewählt. Bei der Wahl des Würzburger Bischofs kandidierte 1400 erstmals mit Eberhard (gestorben 1423) ein Vertreter des Wertheimer Grafenhauses. Da er die gleiche Stimmzahl erhielt wie sein Konkurrent Johann von Egloffstein, bat das Domkapitel König Rupprecht um Hilfe. Dieser entschied sich für Johann von Egloffstein, da dieser ihm Unterstützung gegen den abgesetzten König Wenzel zugesagt hatte.[5] Im Rahmen seiner Finanz- und Verwaltungspolitik teilte er die Stadt Würzburg in vier Teile und vier Vorstädte auf, eine Einteilung, die lange beibehalten wurde.
Im Jahr 1402 erfolgte durch Johann I. die erste Gründung der Universität Würzburg. Päpstlich genehmigt wurde diese im Hof zum „Großen Löwen“ und im Domherrenhof zum „Katzenwicker“ untergebrachte „Hohe Schule“ am 10. Dezember 1402 durch Bonifatius IX.[6][7][8]
Nach der Niederlage des Deutschen Ordens in der Schlacht bei Tannenberg von 1410 reiste Johann nach Preußen und beteiligte sich an den Friedensverhandlungen zwischen dem Orden und Polen. Zusammen mit seinem Bruder war er in Thorn unter den Bevollmächtigten des Deutschen Ordens, die den Ersten Frieden von Thorn zeichneten.
Seinen Einfluss im Bistum Würzburg suchte er über die territoriale Zuständigkeit des Würzburger Landgerichtes zu erweitern. Dies führte 1403 zu Spannungen mit der Burggrafschaft Nürnberg. 1408 einigte er sich mit den benachbarten Grafengeschlechtern Henneberg, Wertheim, Castell, Rieneck und Hohenlohe sowie auch mit der Ritterschaft.[9]
1407 verbündete er sich mit dem Nürnberger Burggrafen Friedrich VI. gegen die Reichsstadt Rothenburg. Im Verlauf der Rothenburger Fehde wurden mehrere reichstädtische Burgen eingenommen.
Als die Schuldenlast des Bistums weiter zunahm, beklagte sich Johann beim Papst, dass er nicht einmal ein standesgemäßes Leben führen könne, und erhielt daraufhin die Erlaubnis, zusätzliche Abgaben zu erheben, nämlich einen geistlichen Zehnten für die Dauer von drei Jahren. 1403 und 1408 stellte er Freibriefe für Juden aus, vermutlich mit der Absicht, den Zuzug von Kapital zu begünstigen. Der Kämmerer des Kardinalskollegs, Bischof Heinrich von Tusculum, löste ihn 1406 von der Exkommunikation und verlängerte ihm die Zahlungsfrist. Deutlich andere Töne stimmte ein anderer Gläubiger, der Ritter Johann von Kronberg, an, der den Bischof vor das Freigericht zu den hunden vorlud, was durch das Einschreiten König Rupprechts unterbunden wurde.
Er starb 1411 in Forchheim. Gerüchten zufolge wurde der reformbestrebte Fürstbischof[10] vergiftet. Das Domkapitel verfasste Spottverse auf seinem Epitaph, wie der Geschichtsschreiber Lorenz Fries berichtete. Das Grabmal ist heute nicht mehr vorhanden. Ein beschädigtes Wanddenkmal befindet sich im Würzburger Dom[11] nächst dem Altar der Heiligen Drei Könige.[12]
Literatur
Joseph Hefner: Zur Geschichte des Würzburger Fürstbischofs Johann von Egloffstein 1400/1411. In: Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg. (AHVUfr) 48. 1906. S. 215–232.
Lorenz Fries: Chronik oder Historie von den Bischöfen von Würzburg 742-1495, 1546
Friedrich Anton Reuß: Johann I. von Egloffstein, Bischof von Würzburg und Herzog zu Franken, Stifter der ersten Hochschule in Würzburg, Würzburg 1847, Digitalisat bei Google Books
Klaus Wittstadt: Die Erstgründung der Universität Würzburg (1402). Eine spätmittelalterliche Bildungsinitiative mit Zukunft. Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 21 (2002), S. 25–36.
↑ seine akademischen Grade baccalaureus in decretis und magister artium erwarb er aber wohl an anderen Hochschulen, hier wird allgemein die Prager Universität vermutet. in: Die Gründung der Universität Würzburg 1402 Johann von Egloffstein als Universitätsgründer Universitätsarchiv Würzburg
↑Klaus Wittstadt: Die Erstgründung der Universität Würzburg (1402). Eine spätmittelalterliche Bildungsinitiative mit Zukunft. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 21, 2002, S. 25–36, hier: S. 27.
↑Thomas Frenz: Wann genehmigte Papst Gregor XIII. die Wiederbegründung der Universität Würzburg? In: Peter Baumgart (Hrsg.): Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift. Neustadt an der Aisch 1982, S. 31–45.
↑Ralf Vollmuth, Gundolf Keil: Beständigkeit und Fortschritt: Die Würzburger Medizin im Spiegel der Jahrhunderte. Ein Beitrag zur Erstgründung der Universität Würzburg vor 600 Jahren. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 22, 2003, S. 7–20, hier: S. 8.
↑Klaus Wittstadt: Die Erstgründung der Universität Würzburg (1402). Eine spätmittelalterliche Bildungsinitiative mit Zukunft. Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 21 (2002), S. 27 f.