Nörrenberg, ein Sohn von Wilhelm Nörrenberg und Maria Magdalena geb. Hollmann,[1] kam im Alter von 14 Jahren als Handlungsgehilfe in das nahe Gummersbach. Durch Selbststudium mit Hilfe eines Lehrbuches der Mathematik erwarb er sich gute Kenntnisse auf diesem Gebiet, so dass er 1812/13 bei der Landesvermessung von Westfalen als Feldmesser arbeiten konnte. Ab 1822 war er in Darmstadt als Professor der Mathematik an der GroßherzoglichenMilitärakademie angestellt.
Nörrenberg, der sehr praktisch veranlagt war, konstruierte unterschiedlichste Apparaturen, darunter eine Kaffeemaschine. Für seine optischen Instrumente schliff er eigenhändig die Linsen. Kurz nach Veröffentlichung des von Daguerre erfundenen Verfahrens von Fotografien auf versilberten Kupferplatten (Daguerreotypie) im August 1839 fertigte Nörrenberg solche Fotografien an, wovon sich heute eine im Stadtmuseum Tübingen befindet.
Nach seiner Pensionierung im Jahre 1851 lebte er in Stuttgart und verstarb dort am 20. Juli 1862.
Schreibweise des Nachnamens
In vielen Quellen wird der Nachname des Physikers mit „m“ statt mit „n“ geschrieben, also „Nörremberg“ statt „Nörrenberg“.[3] Dies gilt auch für Quellen, die bereits kurz nach dem Tode des Physikers veröffentlicht wurden.
In dem tschechischen Nachschlagewerk Ottův slovník naučný, das zwischen 1888 und 1943 veröffentlicht wurde, heißt es, dass der Name „Nörremberg“ die falsche Schreibweise sei.[4]
Werke
Propriétés optiques des cristaux à deux axes., Brüssel 1835
Literatur
Frank-Rutger Hausmann: Oberbergische Gelehrte und andere Persönlichkeiten vom 17. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Eine Bibliographie. Neustadt an der Aisch 1974, S. 31–32
Frank-Rutger Hausmann: Aufgaben und Methoden der Familiengeschichte. Dargestellt am Beispiel der Familie Nörrenberg im Oberbergischen. In: Romerike Berge, Zeitschrift für Heimatpflege im Bergischen Land, Heft 3, Dezember 1970, S. 104–111
Siegfried Rösch: Johann Gottlieb Christian Nörrenberg (1787–1862). Zum 100. Todestag. In: Physikalische Blätter, 18, 1962, S. 404–408
Siegfried Rösch: J. G. Nörrenberg: Beschreibung einer Kaffehmaschine. In: Physikalische Blätter, 19, 1963, S. 22–24
Wolfgang Hesse: Daguerreotyp 1839 gefertigt von Prof. Nörrenberg in Tübingen. In: Fotogeschichte (Frankfurt am Main), 9, 1989, S. 3–12
↑ abTaufbuch der Evangelischen Kirchengemeinde Wiedenest, 1769–1809. Bestand im Archiv Boppard der Evangelischen Kirche im Rheinland, Signatur 266/2; eingesehen am 7. März 2018.