Auerbach wurde 1735 von Kaiser Karl VI. zum Kaiserlichen Hofmaler ernannt, 1741 zum Kammermaler.
1728 ließ Karl VI. ein dreibändiges Bildinventar anfertigen und gab beim Haupt der neapolitanischen Malerschule, Francesco Solimena, ein Dedikationsbild in Auftrag. Auf diesem barocken Prachtgemälde überreicht der kaiserliche Baudirektor dem Kaiser das Inventar seiner Sammlung – dazu verkündet Fama den Kunstsinn Karls VI. in alle Welt.
Obwohl Neapel zu dieser Zeit zur Habsburger Monarchie gehörte und Bildnisse der Darzustellenden sicher verfügbar gewesen wären, hat Solimena die Porträts nicht selbst ausgeführt, sondern Johann Gottfried Auerbach malte sie über die schon vorhandenen, porträtunähnlichen und bewegt platzierten Köpfe. Wahrscheinlich erfüllten die ikonal-starr aus dem Bild blickenden Bildnisse von Auerbach eher das höfische Bedürfnis nach feierlicher Repräsentation.
↑Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Saal I - Von den Anfängen des stehenden Heeres bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, Salzburg 1982 S. 30.