Johann Evangelist Wagner war das sechste von acht Kindern des Bauern Johann Evangelist Wagner und dessen zweiter Frau Kreszenz, geborene Waldenmayer. Nach einem Theologiestudium an der Universität München führte er ab 1830 sein Studium an der Hochschule Dillingen weiter und wurde am 31. Mai 1833 zum Priester geweiht.
Von seinen Nachfolgern Magnus Niedermair, Wilhelm Hummel, Hans Frieß und Hans Appel wurden weitere sieben Einrichtungen in ganz Bayern und eine in Ungarn gegründet.
Es folgten Recherchen und Dokumentationen der Daten und Fakten über Leben und Wirken von Wagner. Die Ergebnisse dieser Recherchen sowie die Unterlagen zur Überprüfung einer wunderbaren Heilung wurden in der Abschlusssitzung des Verfahrens am 3. Mai 2004 an die zuständigen vatikanischen Behörden übergeben.
Der Kongress der Theologen entschied einstimmig, dass Regens Wagner alle Tugenden in heroischer Weise ausgeübt habe und im Ruf der Heiligkeit stehe. Papst Benedikt XVI. bestätigte am 3. April 2009 den heroischen Tugendgrad Regens Wagners. Der positive Abschluss dieses Tugendprozesses ist die Voraussetzung für eine Seligsprechung.
Die römische Ärztekommission schloss jedoch zwei Wunderprozesse negativ ab (November 2009, Oktober 2011), da nach ihrer Ansicht die Heilungen auf eine medizinische Leistung und nicht auf eine Gebetsanhörung zurückzuführen seien, wodurch der positive Abschluss des Seligsprechungsverfahrens weiter offen ist.
Karl Pörnbacher: Regens Johann Evangelist Wagner. Seelsorger und Anwalt für Menschen mit Behinderung. Hrsg.: Direktion der Regens-Wagner-Stiftungen. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2002.
Regens-Wagner-Stiftung Dillingen (Hrsg.): Regens Wagner und sein Werk. Anton H. Konrad, Weißenhorn 1986.
Manfred Berger: 150 Jahre Regens-Wagner-Institut Dillingen (1847–1997) der Dillinger Franziskanerinnen in der Regens-Wagner-Provinz, in: info Heilpädagogik 1997/H. 4, S. 12–14
Christoph Goldt: Selig- und Heilig-Sprechungs-Verfahren. Regens Johann Evangelist Wagner, 1807–1886 (= Kirche kurz und bündig Band 1). Bischöfliche Pressestelle Augsburg, Augsburg 2003.