Joseph Joachim Raff wuchs in Lachen am oberen Zürichsee auf. Sein Vater, der Schulmeister (ab 1817 angestellt) und Musiklehrer Franz Josef Raff, war 1810 vor einer württembergischen Zwangsrekrutierung in die Schweiz geflüchtet, wo er in Lachen im Kanton Schwyz die Tochter des Ochsenwirts, Katharina Schmid, heiratete. 1838 zog er nach Schmerikon, dann nach Schwyz. Die bescheidenen Einkünfte als Schulmeister erlaubten es ihm nicht, seinem Sohn Joachim ein Studium zu ermöglichen. Aber er besuchte in Rottweil die Lateinschule und in den letzten 2 Jahren das Jesuitenkolleg in Schwyz, das ihm eine umfassende Bildung ermöglichte. Früh übte sich der Knabe auch im Geigen-, Klavier- und Orgelspiel.
Als der päpstliche Nuntius in einer amtlichen Angelegenheit eines Dolmetschers bedurfte, trat Joachim Raff mit 18 Jahren als dessen Begleiter ins Erwerbsleben ein. Er bewährte sich und wurde noch im selben Jahr Lehrer in Rapperswil. Seine Gedanken galten jedoch der Musik, und vier Jahre später befreite er sich vom Schuldienst. Infolge eines Jugendstreichs wurde er als «unerwünschter Ausländer» aus dem Kanton Schwyz ausgewiesen und zog nach Zürich. Im Sommer 1845 ergab sich die Möglichkeit, sein großes Vorbild Franz Liszt kennenzulernen, was zu einer schicksalhaften Begegnung für Raffs weitere Karriere werden sollte. Raffs Tochter Helene berichtet von diesem Treffen farbig, aber wohl anekdotisch ausgeschmückt.[1] Demnach habe Raff erfahren, dass Liszt ein Konzert in Basel geben würde, worauf er, da er kein Reisegeld hatte, bei strömendem Regen zu Fuß dorthin marschiert sei. Alle Konzertplätze waren ausverkauft, aber Liszt habe von seinem Verehrer erfahren, ihn zusätzlich in den Konzertsaal eingelassen und ihm einen besonderen Platz auf der Bühne gegeben. Nachweislich erhielt Raff durch Liszts Vermittlung ab Herbst 1845 eine Anstellung in einer Kölner Musikalienhandlung. Damit endete seine Schweizer Zeit.
Anfänge als Komponist
Raff war hauptsächlich Autodidakt, doch schon seine ersten Kompositionen ließen eine große Begabung erkennen. Im Bestreben, sich möglichst rasch finanziell unabhängig zu machen und bekannt zu werden, komponierte er in rascher Folge viele Stücke; in einem Brief erklärte er, er wolle seine Komponistenkarriere mit Gewalt erzwingen.
Auf Felix Mendelssohn Bartholdys und Liszts Empfehlung erschienen bei Breitkopf erste Kompositionen im Druck. Einen festen Vertrag, der für eine Zukunft als eigenständiger Komponist nötig gewesen wäre, wollte aber niemand mit ihm schließen, was zum Teil auch auf Raffs angeblich oft undiplomatisches Benehmen zurückzuführen sein dürfte. In seiner Verzweiflung über den nicht kommen wollenden Durchbruch und darüber, dass Liszt ihn seiner Meinung nach nicht ausreichend unterstützte, wandte sich Raff in Richtung der Heimat seines Vaters und zog nach Stuttgart, musste aber auch dort ein kärgliches Leben als gelegentlicher Musiklehrer fristen.
In Stuttgart lernte er den Pianisten Hans von Bülow kennen, der sein Förderer und langjähriger Freund werden sollte. Nach einer Anstellung in einem Verlag in Hamburg und einem umfangreichen Entschuldigungsschreiben an Liszt kehrte er 1849 zu diesem nach Weimar zurück, diesmal als persönlicher Sekretär und Assistent.[2] Raff hatte vor allem die Instrumentierung von Liszts Orchesterwerken durchzuführen, was ihm zwar keine Lorbeeren, aber reichlich Erfahrung eintrug. Seine Oper König Alfred wurde vom Publikum gut aufgenommen. In Weimar lernte er Doris Genast kennen, die Tochter des Direktors des Weimarer Hoftheaters, die er 1859 heiratete.[3]
Auch mit dem virtuosen Geiger Joseph Joachim machte er dort Bekanntschaft, freundete sich mit ihm an und ermunterte ihn zum Komponieren. Seine Tochter Helene Raff schrieb später: „Wenn sie sich in die Fremdenbücher einzeichneten, hatten sie ihren Spaß daran, wie nett die zwei Namen untereinanderstanden.“[4] Hans von Bülow meinte dazu: „Außer mit Raff und dessen Vornamen gehe ich hier mit Niemanden um.“[4]. Zusammen schrieben die drei Freunde virtuose Kammer- und Klaviermusik.[5]
Die 3. Sinfonie „Im Walde“ verbreitete seinen Ruhm rasch, ebenso wie die auch heute noch gelegentlich gespielte fünfte Sinfonie „Lenore“. In Wiesbaden, wo Raff auch einige Zeit mit seinem Kollegen Richard Wagner verbrachte, wirkte er bis 1877. Neben seiner anfänglichen Tätigkeit als Lehrer für Klavier sowie Dozent für Harmonik gilt diese Zeit als seine produktivste Phase kompositorischen Schaffens. Der zunehmende Erfolg seiner Werke erlaubte es ihm, ab Anfang der 1870er Jahre als freischaffender Komponist zu arbeiten.
Frankfurter Jahre und Tod
Im Jahr 1878 folgte er der Berufung zum ersten Direktor des Hoch’schen Konservatoriums in Frankfurt am Main, das auch dank seines Wirkens bald einen internationalen Ruf erlangte. Damit hatte sich sein Wunsch nach einer gesicherten Existenz erfüllt. Während fünf Jahren bewies er seine Fähigkeiten als Pädagoge und Organisator und war als Komponist und Konservatoriumsdirektor hoch angesehen. Weggefährten dieser Zeit waren unter anderem Clara Schumann und Julius Stockhausen. Raff berief sowohl Vertreter der Neudeutschen Schule als auch der Konservativen als Lehrkräfte an das Hoch’sche Konservatorium, da ihm eine ausgewogene Berücksichtigung beider Lager wichtig war. Zu seinen Schülern aus der Frankfurter Zeit zählten unter anderem Gottfried Angerer, Edward MacDowell, Johan Messchaert, Heinrich Spangenberg und Lazzaro Uzielli.[8]
Joachim Raff verstarb 1882 in seiner Frankfurter Wohnung an einem Herzinfarkt. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand am 27. Juni[9] die Beisetzung auf dem Frankfurter Hauptfriedhof statt (Grablage: Gewann D 298).[10] Der Magistrat der Stadt erklärte das Grab zum Ehrengrab. Beileidsbezeugungen aus der ganzen Welt trafen ein. Dann wurde es allmählich still um ihn; seine bis ins beginnende 20. Jahrhundert in vielen Konzertsälen gespielten Werke fielen bald in Vergessenheit. 1972 wurde in seinem Geburtsort Lachen anlässlich seines 150. Geburtstages ein Denkmal enthüllt.
Nachruhm
Raff war vielseitig und produktiv und fiel seinen Zeitgenossen durch seinen scharfen Intellekt auf. Er galt zu Lebzeiten als einer der gefragtesten Komponisten des deutschen Kulturraums und wurde von zeitgenössischen Kommentatoren in eine Reihe mit Wagner und Brahms gestellt.
Raffs Werke wurden zu seinen Lebzeiten häufig aufgeführt.[11] Im 20. Jahrhundert war er weitgehend vergessen; seine Kompositionen wurden ungünstig beurteilt.[12][13] Hauptgrund dafür dürfte er sein, dass er schon zu Lebzeiten dadurch angeeckt war, weil er sich weder als Neudeutschen (um Liszt, Wagner usw.) noch als Traditionalisten (um Brahms u. a.) begriff, sondern versuchte, beide Strömungen zusammenzuführen („ein Komponist im Zeichen der Synthese“[14]), u. a. auch als Direktor des Frankfurter Konservatoriums. Etwa seit 1970 und insbesondere ab den 1980er Jahren wurden zahlreiche Werke (vor allem die Instrumentalmusik) auf Tonträgern veröffentlicht. Aus Anlass seines 200. Geburtstags gab es im Jahr 2022 mehr Konzerte mit Musik von Raff, u. a. auch die Uraufführung zweier seiner Opern (Die Eifersüchtigen am 3. September 2022 in Arth, Samson am 11. September 2022 in Weimar).
Werke
Opern
König Alfred (Text: Gotthold Logau), große heroische Oper in 4 Akten, WoO 14, 1848–1850, Uraufführung 1851 in Weimar[15]
Samson (Text: Joachim Raff, 1851–1852), musikalisches Trauerspiel in 5 Akten, WoO 21, 1853–1857, rev.: 1865, Uraufführung am 11. September 2022 in Weimar
Die Parole (Text: Joachim Raff unter dem Pseudonym Arnold Börner, 1867), komische Oper in 3 Akten, WoO 30, 1868, nicht aufgeführt, unveröffentlicht
Dame Kobold (Text: Paul Reber nach Calderón), gewidmet der Großherzogin Sophie von Sachsen Weimar, komische Oper in 3 Akten, op. 154, 1869, Uraufführung 1870 in Weimar[16]
Benedetto Marcello (Kunst und Liebe), (Text: Joachim Raff, 1875), lyrische Oper in 3 Akten, WoO 47, 1877–1878, konzertante Uraufführung bei den Herbstlichen Musiktagen, Bad Urach 2002
Die Eifersüchtigen (Text: Joachim Raff, 1880), Komische Oper in 3 Akten, WoO 55, 1881–1882, Uraufführung am 3. September 2022 in Arth
Werke für Chor und Orchester
Psalm 121 für Sopran, Alt, Chor und Orchester, WoO 8 (1848, verschollen)
Te Deum für gemischten Chor und Orchester, WoO 16 (1853)
Dornröschen, Märchenepos für Soli, Chor und Orchester, WoO 19 (1854, unveröffentlicht)
Wachet auf! (Emanuel Geibel), Kantate für Soli, Chor und Orchester, op. 80
Deutschlands Auferstehung, Kantate für Männerchor und Orchester, Festkantate zum 50. Jahrestag der Völkerschlacht von Leipzig, op. 100, 1862/3
Psalm 130 De Profundis für Sopran, 8-stimmigen Chor und Orchester, Franz Liszt gewidmet, op. 141, 1867
Zwei Lieder für gemischten Chor und Orchester, op. 171, 1871
Nr. 1 Im Kahn
Nr. 2 Der Tanz (Paul Flemming)
Morgenlied (J. E. Jacobi) für gemischten Chor und Orchester, op. 186A, 1873
Einer Entschlafenen (Arnold Börner, Pseudonym Raffs) für Sopran, Chor und Orchester, op. 186B, 1873
Die Tageszeiten (Helge Heldt, Pseudonym Helene Raffs) für Chor, Klavier und Orchester, op. 209, 1877
Die Sterne (Helge Heldt, Pseudonym Helene Raffs), Kantate für Chor und Orchester, WoO 54, 1880
Welt-Ende – Gericht – Neue Welt. Oratorium nach Worten der heiligen Schrift, zumal der Offenbarung Johannis für Mezzosopran, Bariton, Chor und Orchester, op. 212, 1879–1881
Sinfonien
Große Sinfonie in e-Moll in 5 Abtheilungen, WoO 18 (UA 1855, verschollen)[17]
Sinfonie Nr. 1 D-Dur, op. 96 („An das Vaterland“) (1859–1861)
Sinfonie Nr. 7 B-Dur, op. 201 („In den Alpen“) (1875)
Sinfonie Nr. 8 A-Dur, op. 205 („Frühlingsklänge“) (1876)
Sinfonie Nr. 9 e-Moll, op. 208 („Im Sommer“) (1878)
Sinfonie Nr. 10 f-Moll, op. 213 („Zur Herbstzeit“) (1879)
Sinfonie Nr. 11 a-Moll, op. 214 („Der Winter“) (1876)
Sonstige Orchesterwerke
Suite für Orchester Nr. 1 C-Dur, op. 101
Orchestersuite Nr. 2 „In ungarischer Weise“, op. 194
Italienische Suite für Orchester, WoO 35
Suite für Orchester „Aus Thüringen“ (mit den Sätzen Salus intrantibus / Elisabethenhymne / Reigen der Gnomen und Sylphen / Variationen über ein Volkslied / Ländliches Fest), WoO 46
Violinsonate No. 4 g-Moll, op. 129 „Chromatische Sonate in einem Satz“
Violinsonate No. 5 c-Moll, op. 145
„Aus der Schweiz“ für Violine und Klavier, op. 57
Zwei Fantasiestücke für Violine und Klavier, op. 58
Duo für Violine und Klavier, op. 59
Duo für Violine und Klavier, op. 63.1
Duo für Violine und Klavier über Themen aus Tannhäuser, op. 63.2
Duo für Violine und Klavier, op. 63.3
Six Morceaux für Violine und Klavier, op. 85
Sonatillen für Violine und Klavier, op. 99
Volker, zyklische Tondichtung für Violine und Klavier, op. 203
Phantasie-Stücke für Violoncello und Klavier, op. 86
Duo für Violoncello und Klavier, op. 59
Klaviertrio Nr. 1 in c-Moll, op. 102
Klaviertrio Nr. 2 in G-Dur, op. 112
Klaviertrio Nr. 3 in a-Moll, op. 155
Klaviertrio Nr. 4 in D-Dur, op. 158
Klavierquartett Nr. 1 in G-Dur, op. 202 Nr. 1
Klavierquartett Nr. 2 in c-Moll, op. 202 Nr. 2
Klavierquintett in a-Moll „Grand Quintuor“, op. 107
Kammermusik ohne Klavier
Streichquartett Nr. 1 d-Moll, op. 77
Streichquartett Nr. 2 A-Dur, op. 90
Streichquartett Nr. 3 e-Moll, op. 136
Streichquartett Nr. 4 a-Moll, op. 137
Streichquartett Nr. 5 G-Dur, op. 138
Streichquartett Nr. 6 c-Moll, op. 192 Nr. 1, „Suite in älterer Form“
Streichquartett Nr. 7 D-Dur, op. 192 Nr. 2, „Die schöne Müllerin“
Streichquartett Nr. 8 C-Dur, op. 192 Nr. 3, „Suite in Kanonform“
Sextett für 2 Violinen, 2 Violen, 2 Violoncelli in g-Moll, op. 178
Oktett für 4 Violinen, 2 Violen, 2 Violoncelli in C-Dur, op. 176
Klavier zu 2 Händen
Album lyrique, op. 13
Grande Sonate es-Moll, op. 14 (zwei Werke: 1844 und 1882)
6 Gedichte, op. 15
Romanze As-Dur, op. 41
Frühlingsboten, op. 55
9 Schweizerweisen, op. 60
Suite Nr. 1 a-Moll, op. 69
Suite Nr. 2 C-Dur, op. 71
Suite Nr. 3 e-Moll, op. 72
Suite en 12 Morceaux pour petits mains, op. 73
Ballade, Scherzo und Metamorphosen, op. 74
Suite Nr. 4 d-Moll, op. 91
Cachucha-Caprice, op. 79
Valse-Impromptu, op. 94
Polka de la Reine, op. 95
3 Sonatinen, op. 99
5 Eglogues, op. 105
Fantasie-Polonaise, op. 106
Valse-Caprice, op. 116
Spanische Rhapsodie, op. 120
Blätter und Blüten, op. 135
Fantasie, op. 142
Barcarolle, op. 143
Valse brillante Es-Dur, op. 156
Suite Nr. 5 g-Moll, op. 162
Suite Nr. 6 G-Dur, op. 163
La Cicerenella, op. 165
Zwei Stücke, op. 166
Fantasie-Sonate, op. 168
Zwei Stücke, op. 169
Variationen über ein Originalthema, op. 179
Erinnerung an Venedig, op.187
Vier Klavierstücke, op. 196
Suite Nr. 7 B-Dur, op. 204
Fantasie H-Dur, WoO 15a
Klavier zu 4 Händen
12 Stücke, op. 82
Humoreske in Walzerform, op. 159
Reisebilder (3 Hefte), op. 169
Aus dem Tanzsalon, op. 174
2 Klaviere
Chaconne a-Moll, op. 150
Fantasie g-Moll, op. 207
Orgel
Introduktion und Fuge e-Moll
Meditation
Schriften
Die Wagnerfrage – Kritisch beleuchtet. Erster Theil. Wagner’s letzte künstlerische Kundgebung im „Lohengrin“. Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig 1854 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
Diskographie (Auswahl)
Schallplatte
Capriccio fis-Moll (op. 64), Saltarello e-Moll (op. 108) und Am Giessbach, Etüde (op. 88). Zusammen mit Werken von Theodor Kirchner und Theodor Fröhlich: Schweizer Klaviermusik der Romantik. Charles Dobler, Klavier. undatiert, Rimaphon RILP 30 – 025.
Konzert für Klavier und Orchester c-Moll (op. 185). Zusammen mit Werken von Ferdinand Hiller, Ignaz Moscheles und Hans Bronsart von Schellendorf: Klavierkonzerte der Romantik. Michel Ponti, Hamburger Symphoniker, Richard Kapp. undatiert, FONO Schallplatten-GmbH, Münster FSM33034/35.
Suite d-Moll für Piano Solo (op. 91). Adrian Ruiz, Klavier. 1971, genesis Records, Inc. GS1009
Sinfonietta (op. 188) für zehn Bläser. Zusammen mit Werken von Joseph Hartmann Stuntz und Xaver Schnyder von Wartensee: Schweizer Komponisten. Bläser des Orchestra della Radio Svizzera Italiana, Leopoldo Casella. 1971, Communauté de travail.
Sinfonie Nr. 3 („Im Walde“), op. 153 (Westphalian Symphony Orchestra, Richard Kapp) & “Ode to the Spring” (op. 76). Michael Ponti, Hamburg Symphony, Richard Kapp. 1972 Candide/Vox Productions CE31063 & STGBY667, CD-Wiederveröffentlichung VoxBox/Vox Music Group
Sinfonie Nr. 8 A-Dur, op. 205 („Frühlingsklänge“). Radio-Sinfonieorchester Basel, György Lehel. 1978, Ex Libris Dietikon-Zürich, EL17008.
Sinfonie Nr. 9 e-Moll, op. 208 („Im Sommer“) – Radio-Sinfonieorchester Basel, Jean-Marie Auberson. 1981, Ex Libris AG, EL17025.
Sinfonie Nr. 5 E-Dur, op. 177 („Lenore“). RSO Berlin. schwann musica mundi, 1983.
CD
Ende 2018 waren fast 70 CDs mit seinen Werken erhältlich.[19]
Briefe von J. Raff von 1852 bis 1875 befinden sich im Bestand des Leipziger Musikverlages C. F. Peters im Staatsarchiv Leipzig. In seinem Geburtshaus in Lachen wurde 2018 unter Federführung von Res Marty – Leiter der Joachim-Raff-Gesellschaft[20] – das Joachim-Raff-Archiv mit Autographen, Erstausgaben u. a. nachgelassenen Gegenständen eröffnet. Im Dezember 2019 wurde der Online-Zugang zum Archivverzeichnis frei geschaltet. Durch die digitale Aufbereitung der Briefwechsel und Raffs Verbindungen zu Personen und Institutionen werden für den Benutzer die Bezüge sichtbar.[21]
Carol Sue Bevier: The program symphonies of Joseph Joachim Raff. Dissertation, University of North Texas, 1982.
Simon Kannenberg: Joachim Raff und Hans von Bülow. Porträt einer Musikerfreundschaft. Briefedition (= Musik und Musikanschauung im 19. Jahrhundert. 18), 2 Bde. Königshausen & Neumann, Würzburg 2020, ISBN 978-3-8260-7162-1.
Theodor Müller-Reuter: Lexikon der deutschen Konzertliteratur. Ein Ratgeber für Dirigenten, Konzertveranstalter, Musikschriftsteller und Musikfreunde. C. F. Kahnt Nachfolger, Leipzig 1909.
Helene Raff: Joachim Raff: Ein Lebensbild (= Deutsche Musikbücherei. Band 42). Gustav Bosse Verlag, Regensburg 1925, OCLC238811565.
Matthias Wiegandt: Vergessene Symphonik? Studien zu Joachim Raff, Carl Reinecke und zum Problem Epigonalität (= Berliner Musik Studien. Band 13). Studiopunkt, Sinzig 1997, ISBN 3-89564-033-6 (Zugl.: Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 1995).
Mark Thomas: The music of Joachim Raff, an illustrated catalog. Edition Nordstern, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-9823267-0-2 (komplettes Werkverzeichnis).
↑Simon Kannenberg: Joachim Raff. In: Beatrix Borchard, Nina Noeske (Hrsg.): MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung im Internet: Lexikon und multimediale Präsentationen. Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Hamburg 2003 ff. 25. April 2018, abgerufen am 23. November 2022.
↑* – * Die Beerdigung Joachim Raff’s …. In: Neue Zeitschrift für Musik, 21. Juli 1882, S. 328 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nzm „Die Beerdigung Joachim Raff’s fand am 27. Juni unter zahlreicher Theilnahme der Frankfurter statt. Am Eingang des Friedhofes empfing das Theaterorchester mit den Klängen des Trauermarsches aus Beethoven’s Eroica den reich mit Blumen geschmückten Sarg, am Grabe stimmte der Lehrerverein den von B. A. Weber componirten Gesang der Mönche aus Schiller’s Tell an: ‚Rasch tritt der Tod den Menschen an‘. Nachdem die Ceremonien des katholischen Ritus vollzogen waren, sprachen Hr. Dir. Veith im Namen des Curatorium des Hoch’schen Conservatoriums, sodann Hr. Prof. Böhm im Namen des Lehrercollegium herzliche Worte des Dankes und der Würdigung der reichen Verdienste des Dahingeschiedenen. Deputationen einheimischer und auswärtiger Vereine legten Palmen und Kränze auf dem Grabe nieder und mit dem Chor ‚Des Pilgers Reise‘ von Cornelius wurde die Trauerfeierlichkeit beschlossen. —“
↑Wegweiser zu den Grabstätten bekannter Persönlichkeiten auf Frankfurter Friedhöfen. Frankfurt am Main 1985, S. 13
↑Gerhard Schuhmacher: Raff, Joseph Joachim. In: Marc Honegger, Günther Massenkeil (Hrsg.): Das große Lexikon der Musik in acht Bänden. Band6. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1981, ISBN 3-451-18056-1, S.392–393, hier S. 393.
↑Paula Rehberg: Franz Liszt. Die Geschichte seines Lebens, Schaffens und Wirkens. Artemis-Verlag, Zürich/Stuttgart 1961, DNB453952763, S.180–181: „Er war ein guter und ergiebiger Komponist, den jedoch Mangel an genialem Schwung und eine allzu starke Bindung an die Lisztsche Stilrichtung daran hinderten, zu zeitenüberdauernder Bedeutung zu gelangen.“
↑Alfred Baumgartner: Propyläen Welt der Musik – Die Komponisten. Ein Lexikon in fünf Bänden. Bearbeitete Ausgabe. Band4. Propyläen, Berlin/Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-549-07830-7, S.419–420, hier S. 420: „Die 214 Werke von Joachim Raff verschwanden nach dessen Tod sehr bald von den Programmen, denn sie waren wohl kontrapunktisch glänzend gearbeitet und geschickt instrumentiert, aber bar jeder Originalität. Das gilt für seine 6 Opern (…) wie für seine 11 Sinfonien, die wohl alle programmatische Titel tragen (…), aber diese musikalisch nicht ausdrücken.“
↑Alfred Baumgartner: Propyläen Welt der Musik – Die Komponisten. Ein Lexikon in fünf Bänden. Bearbeitete Ausgabe. Band4. Propyläen, Berlin/Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-549-07830-7, S.419–420, hier S. 420.
↑Alfred Baumgartner: Propyläen Welt der Musik – Die Komponisten. Ein Lexikon in fünf Bänden. Bearbeitete Ausgabe. Band4. Propyläen, Berlin/Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-549-07830-7, S.419–420, hier S. 420.