Joachim Cochlovius legte sein Abitur 1963 in Berlin ab und studierte dann Evangelische Theologie und Philosophie in Berlin, Münster und Erlangen. Seine Vikariatszeit absolvierte er in Erlangen-Büchenbach. 1977 wurde er an der Universität Erlangen mit einer Arbeit zum Thema Bekenntnis und Einheit der Kirche im deutschen Protestantismus 1840–1850 zum Dr. theol. promoviert.
Von 1974 bis 1979 war Cochlovius auf seiner ersten Pfarrstelle in der Gemeinde St. Jakobus in Berg (Oberfranken) tätig. Von 1979 bis 1996 war er Studienleiter des Geistlichen Rüstzentrums Krelingen. Dieses hat sich u. a. die Ausbildung angehender Theologen zur Aufgabe gesetzt. Cochlovius war von 1996 bis 2022 hauptamtlich tätiger 1. Vorsitzender des innerhalb der evangelischen Landeskirchen arbeitenden[3]Gemeindehilfsbundes.[4][5]
Unter seinem Vorsitz startete der Gemeindehilfsbund 2003 den Aufruf „Seelsorgerliche Hilfe statt kirchlicher Anerkennung für gleichgeschlechtliche Partnerschaften“ an diejenigen Gemeinden aus Gliedkirchen der EKD, die kritisch zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare stehen, offen ihre Überzeugung zu bekennen und sich durch Eintrag in einer Adressenliste auch für andere Gemeinden zu erkennen zu geben. Bis zum September 2006 haben sich hier 123 Gemeinden (von insgesamt rund 16.200 EKD-Gemeinden) bereit erklärt, diesem Aufruf zu folgen.[6][7]
Im Jahr 2004 wurde unter Initiative von Joachim Cochlovius das Gemeindenetzwerk gegründet.[8] Er vertritt den Standpunkt, dass eine Erneuerung in der Volkskirche dringend notwendig sei, da das biblische Evangelium mehr und mehr „mit Füßen getreten“ werde und sich Bischöfe und Pfarrer zunehmend vom 2000 Jahre alten biblischen Konsens verabschiedeten.[2]
Familie
Cochlovius lebt mit seiner Frau Lieselotte in Walsrode. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.
Schriften (Auswahl)
Arbeitsbuch Hermeneutik. Walsrode 1983.
Strategien für eine bessere Welt. Kritische Kurzdarstellung moderner Befreiungskonzepte. 1984, ISBN 3-77510927-7.
Hrsg. mit Peter Zimmerling: Evangelische Schriftauslegung – ein Quellen- und Arbeitsbuch für Studium und Gemeinde. 1987, ISBN 3-417-29329-4.
Lieben und Helfen – ein Eheseminar. 6. Aufl. 2010, ISBN 3-41712429-8.
↑Bei der Liste muss berücksichtigt werden, dass nur Unterschriften solcher Gemeinden aufgenommen wurden, deren Kirchenvorstände bzw. Presbyterien einen entsprechenden Beschluss fassten.