D’Isoard besuchte das Kleine Seminar in Aix, wo er Joseph Fesch, den Onkel Napoleon Bonapartes kennenlernte,[1] aber seine theologische Ausbildung nicht abschloss.[2] Während der Terrorherrschaft floh er 1794 nach Italien an den Hof des zukünftigen Königs Ludwig XVIII. Nach dem Staatsstreich des 18. Fructidor V war er wieder zur Flucht nach Italien gezwungen.[2] Nachdem Napoleon das Konsulat begründet hatte, kehrte er zurück, um kurz darauf Joseph Fesch, der zum französischen Botschafter beim Papst ernannt worden war, nach Rom zu begleiten. Auf dessen Betreiben hin wurde d’Isoard 1803 zum Auditor der Römischen Rota ernannt.[1]
Nachdem Napoleon den Kirchenstaat 1809 annektiert und Papst Pius VII. ins Exil nach Frankreich geschickt hatte, folgte d’Isoard ihm, wobei er verschiedene ihm von Napoleon angebotene Ämter, unter anderen als Senator, ausschlug.[1] Nach der Befreiung des Papstes gegen Ende von Napoleons Herrschaft kehrte er nach Rom zurück und war während der Herrschaft der Hundert Tage kurzzeitig französischer Chargé d’affaires beim Heiligen Stuhl.
Am 15. Januar 1833 tauschte Kardinal d’Isoard die Titelkirche und wurde Kardinalpriester von Santissima Trinità al Monte Pincio.[3] Nachdem er den Bischofssitz von Bordeaux einmal, und den von Aix-en-Provence zweimal abgelehnt hatte, nahm er 1839 die Ernennung zum Erzbischof von Lyon als Nachfolger von Kardinal Fesch an. Er starb, bevor er sein Amt antreten konnte, am 7. Oktober des gleichen Jahres in Paris an einer Entzündung des Brustkorbs.[5]
Art. Isoard (Joachim-Jean-Xavier D’). In: Biographie universelle, ancienne et moderne ou Histoire, par ordre alphabétique, de la vie publique et privée de tous les hommes qui se sont fait remarquer par leurs écrits, leurs actions, leurs talents, leurs vertus ou leurs crimes. 67. Ergänzungsband: He – Iz. L.-G. Michaud, Paris 1840, S. 582–585 (Digitalisat).