Jesenice

Jesenice
Aßling
Wappen von Jesenice Karte von Slowenien, Position von Jesenice hervorgehoben
Basisdaten
Staat Slowenien Slowenien
Historische Region Oberkrain/Gorenjska
Statistische Region Gorenjska (Oberkrain)
Gemeinde Gemeinde Jesenice
Koordinaten 46° 26′ N, 14° 3′ OKoordinaten: 46° 26′ 5″ N, 14° 3′ 5″ O
Höhe 585 m. i. J.
Fläche 8,5 km²
Einwohner 13.702 (2023[1])
Bevölkerungsdichte 1.612 Einwohner je km²
Postleitzahl 4270
Kfz-Kennzeichen KR
Struktur und Verwaltung
Website
Ortspanorama
Altsave, Jesenice

Die Stadt Jesenice (deutsch Aßling) ist eine Kleinstadt in der Oberkrain (Region Gorenjska) in Slowenien nahe der Grenze zu Österreich. Sie ist Hauptort und Gemeindezentrum der Gemeinde Jesenice mit 13 Ortschaften.[2]

Lage

Der Ort grenzt im Norden an die Karawanken, die die Staatsgrenze zu Österreich (Bundesland Kärnten) bilden, und im Süden an Mežakla. Jesenice liegt an der Save (Sava Dolinka). Hausberg der Stadt ist der 1096 m hohe Jelenkamen nordöstlich des Siedlungskerns, der für Tagestouren bei den Einheimischen sehr beliebt ist. Die Autobahn A2, die südlich der Stadt vorbeiführt, führt nach Norden durch den Karawankentunnel nach Villach in Österreich und nach Süden nach Ljubljana (Laibach).

Geschichte

Der Ort wurde 1004 erstmals urkundlich erwähnt. Er ist bekannt durch seine Eisenhütten und die metallverarbeitende Industrie (Acroni Jesenice auch als Železarna Jesenice bekannt). Die ersten Schürfrechte wurden 1381 vom Haus Ortenburg erteilt. Später waren die Eisenhütten eine Waffenschmiede der Habsburger.

Im Jahre 1872 wurde die Bahnstrecke Tarvis–Laibach fertiggestellt. Jesenice/Aßling war damit an das Eisenbahnnetz Österreich-Ungarns angeschlossen. Die Verbindung von Jesenice ins nunmehr italienische Tarvis wurde 1967 stillgelegt.[3]

1904 wurde die Wocheiner Bahn eröffnet, die von Jesenice/Aßling über die Julischen Alpen nach Neu-Görz/Nova Gorica führt, von wo aus Anschluss nach Triest besteht. Bis zum Ende der Habsburgermonarchie gehörte der Ort zum Kronland Krain, wobei Jesenice eine selbständige Gemeinde im Gerichtsbezirk Kronau (politischer Bezirk Radmannsdorf) bildete.

Im Herbst 1906 wurde die Karawankenbahn eröffnet, die in Jesenice in diese Linie einmündet. Mit der 1909 fertiggestellten Tauernbahn ergab sich dadurch die neue Alpentransversale Salzburg–Triest. Von der endgültigen Festlegung der Grenze zwischen Österreich und dem neuen SHS-Staat 1920 an war Jesenice für die durch den Karawankentunnel fahrenden Züge Grenzbahnhof. Die Grenzkontrollen wurden am 21. Dezember 2007 auf Grund des Schengener Abkommens eingestellt.

1926 wurden einige Siedlungen vereinigt, Jesenice wurde zur Stadt erhoben. Von 1941 bis 1945 gehörte Jesenice zum vom Deutschen Reich besetzten Oberkrain, das hier liegende Eisenwerk wurde in die NS-Rüstungsindustrie eingegliedert. Dagegen wandten sich immer mehr Partisanen: Über 400 Stadtbewohner fielen als Opfer des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Wegen ihrer Eisenwerke wurde die Stadt am 1. März 1945 heftig bombardiert. Später waren die Werke einer der größten Arbeitgeber (7000 Arbeiter und Angestellte) im sozialistischen Jugoslawien. Die letzten Reste der längst geschlossenen Werke wurden 2003 niedergerissen; ein Schlot des Hochofens blieb erhalten.

Literatur

  • Peter Handke: Ein Vierteljahrhundert oder ein Tag ist vergangen, seit ich, auf der Spur meines verschollenen Bruders, in Jesenice ankam. [...] ... durfte ich, den Seesack über der Schulter, ohne ein Bargeld vorzeigen zu müssen, aus dem finsteren Grenzbahnhof hinaus in die nordjugoslawische Stadt treten, die damals in den Schulkarten, neben Jesenice, in Klammern noch altösterreichisch Aßling hieß. (Erster Absatz aus: Die Wiederholung, Suhrkamp-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-518-02580-5)
Commons: Jesenice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Population by settlements, detailed data, 1 January 2023. Abgerufen am 4. Januar 2024.
  2. Jesenice (Jesenice, Gorenjska, Slowenien) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte, Lage, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 4. Januar 2024.
  3. members.a1.net (Memento vom 24. April 2012 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt