1987 trat Baganz in die CDU ein. 1999 wurde er zum ersten hauptamtlichen Oberbürgermeister der Stadt Mülheim an der Ruhr gewählt. In seiner Amtszeit fasste der Rat der Stadt Mülheim an der Ruhr auf seinen Vorschlag folgende Beschlüsse:
Verkauf von 49 % der städtischen Müllentsorgung und Stadtreinigung an die Trienekens AG, Viersen (Ratsbeschluss vom 15. Juni 2000)[2]
Beteiligung der Stadt an dem auf Initiative von Baganz gegründeten Centrum für bürgerschaftliches Engagement (Ratsbeschluss vom 26. April 2001)[2]
Ferner gründete sich auf Baganz’ Initiative die Bürgerstiftung Mülheim an der Ruhr.[3]
Baganz trat am 22. November 2002 aus privaten Gründen als Oberbürgermeister zurück. Zuvor war bekannt geworden, dass er intensive private Kontakte zu jener Rechtsanwältin unterhielt, die zuvor im Auftrag der Stadt Mülheim an der Ruhr das Gutachten über den Verkaufspreis der RWW-Anteile verantwortet hatte.[4]
Baganz ist Stadtbezirksgruppensprecher für die Grünen im Bezirk 5 in Düsseldorf.
Beteiligungen
Nach seinem Rückzug aus der Kommunalpolitik gründete Jens Baganz gemeinsam mit der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft BPG AG die Econopolis GmbH in Düsseldorf. Zweck der Gesellschaft war es, Beratungs- und Projektsteuerungsaufgaben für den gesamten öffentlichen Sektor zu erbringen. Kurz vor seiner Ernennung zum Staatssekretär verkaufte Baganz seine Econopolis-Anteile zu einem symbolischen Wert von einem Euro an die BPG.[5]
Wenige Monate später erhielt die BPG ohne Ausschreibung einen Vertrag als politische Beraterin in den Kohlegesprächen der Landesregierung mit der RAG Aktiengesellschaft zu deren Börsengang. Die Entscheidung über diesen Vertrag mit einem Volumen von 60.000 € wurde in der freien Vergabe von Baganz getroffen. Wirtschaftsministerin Christa Thoben kündigte diese Verträge, nachdem die Verflechtungen der BPG mit Baganz bekannt geworden waren.[5][6]
Landespolitik
Vom 30. Juni 2005 bis zur Ablösung der Regierung Rüttgers durch die Regierung Kraft im Juli 2010 war Baganz Staatssekretär in dem von Christa Thoben (CDU) geführten Wirtschaftsministerium.
Baganz war während seiner politischen Laufbahn unter anderem Mitglied in folgenden Gremien:
Aufsichtsrat der RWE Power AG
Verwaltungsrat der Sparkasse Mülheim an der Ruhr
Aufsichtsrat der RWW Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft
Im Jahresbericht 2009 des NRW-Wirtschaftsministeriums schlug Baganz vor, das „forcierte Forschen, Entwickeln und Fördern im Bereich der ‚Globalen Überlebenstechnologien‘“ zur industriellen Leitidee des Landes zu erklären.[8]
We are Europe! e. V.
Seit 2012 ist Baganz Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „We are Europe“.[9]
Veröffentlichungen
Der Rechtsberater in der Bundeswehr. Dissertation, Universität Bochum, 1994; Duncker und Humblot, Berlin 1995, ISBN 3-428-08191-9
Über Kessel und Feuerstellen – Gedanken und Skizzen zu einem Bauplan für den Regionalen Wirtschaftsraum Nordrhein-Westfalen im 21. Jahrhundert, Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen 2009, online (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)(PDF; 3,2 MB)