Jenny Caroline Longuet, geborene Marx (* 1. Mai1844 in Paris; † 11. Januar1883 in Argenteuil), war die älteste Tochter von Jenny und Karl Marx. Sie war die „Lieblingstochter“ von Marx.[1] Ihre Geschwister waren Laura, Charles Louis Henri Edgar, Heinrich Edward Guy (Guido; Föxchen), Jenny Eveline Francis (Franziska) und Jenny Julia Eleanor.
Bereits als Dreizehnjährige beschäftigte sich Jenny Marx mit griechischer Geschichte und der Schauspielerei. Ähnlich wie bei ihrer Schwester Eleanor Marx trat der Vater ihrem Wunsch Schauspielerin oder Sänger zu werden entgegen. 1870 publizierte Jenny Caroline Marx in der französischenZeitungLa Marseillaise unter dem Pseudonym J. Williams Artikel über die Behandlung irischer Gefangener. Nachdem sie sich mit Paul Lafargue, ihren Schwestern Laura Lafargue und Eleanor Marx im Sommer 1871 in Bordeaux, Bagnères-de-Luchon und Spanien aufgehalten hatte, musste sie mit Jenny und Eleanor wieder nach England zurückkehren.[2] 1872 heiratete sie den SozialistenCharles Longuet, beide hatten insgesamt sechs Kinder, darunter vier Söhne und eine Tochter, die ihre Mutter überlebten.[3] Im Jahr 1881 zog die Familie nach Frankreich. Jenny Marx Longuet war belastet durch die Einflussnahme ihres Vaters sowie die Haushaltsführung und die Erziehung der sechs Kinder. Sie starb physisch und psychisch erschöpft[4] und zwei Monate vor ihrem Vater, wahrscheinlich an Blasenkrebs, im Alter von 38 Jahren.
Jenny führte ein englischsprachiges Poesiealbum, in dessen Fragebögen u. a. im Jahr 1865 ihre Eltern Jenny[5] und Karl[6] sowie im Jahr 1868 die Haushälterin Helena Demuth[7] und Friedrich Engels[8] beantwortet haben. Sie selbst trug sich 1865 folgendermaßen ein.[9]
Christa Krause: Geburtsanzeige von Marx' Tochter Jenny. In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung 10, Berlin 1981, S. 115–116 (Digitalisat).
Emile Bottigelli: Sieben unveröffentlichte Dokumente von Friedrich Engels. In: Friedrich Engels. 1820–1870. Referate Diskussionen Dokumente. Redaktion: Hans Pelger. Verlag für Literatur und Zeitgeschehen, Hannover 1971, S. 319–325
Olga Meier (Hrsg.): Die Töchter von Karl Marx. Unveröffentlichte Briefe. Köln, 1981. ISBN 3-462-01432-3
Robert-Jean Longuet: Karl Marx – mein Urgroßvater. Dietz Verlag, Berlin 1979.
Olga Worobjowa, Irma Senelnikowa: Die Töchter von Marx. 4. erg. u. überarb. Aufl. Dietz Verlag, Berlin 1984.
Boris Rudjak: Ein Irrtum ist zu korrigieren. Über fünf Photographien, die Portraits der Frau und der ältesten Tochter von Karl Marx bekannt wurden. In: Marx-Engels-Jahrbuch 13, Berlin 1990, S. 320–328 Digitalisat
Familie Marx privat. Die Foto- und Fragebogen-Alben von Marx’ Töchtern Laura und Jenny. Eine kommentierte Faksimileausgabe. Hrsg. v. Izumi Omura, Valerij Fomičev, Rolf Hecker und Shun-ichi Kubo. Mit einem Essay von Iring Fetscher, Akademie-Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-05-004118-8.
↑Klaus Goch: Eleanor Marx (1855–1898). In: Luise F. Pusch (Hrsg.): Töchter berühmter Männer. Neun biographische Porträts. Insel, Frankfurt am Main 1988 (= Insel Taschenbuch. Band 979), S. 275–348, hier: S. 293–294 und 341, Anm. 80.
↑Angelika Limmroth: Jenny Marx. Die Biographie. Berlin 2014, S. 270 f.
↑Klaus Goch: Eleanor Marx (1855–1898). 1988, S. 341, Anm. 80.