Jean Cousin, geboren um 1490 in Soucy bei Sens, begann seine Laufbahn in seiner Heimatstadt. Er wurde bei Jean Hympe und Grassot zum Glasmaler ausgebildet. Im Jahr 1530 beendete er die Arbeiten an den Glasfenstern der Kathedrale von Sens, die die Legende des heiligen Eutropius darstellen. Er entwarf auch Fenster für Schlösser rund um Sens.
Um 1540 zog Jean Cousin nach Paris, wo er seine Laufbahn als Glasmaler fortsetzte. Er schuf auch Vorlagen für Tapisserien und malte Ölbilder. Jean Cousin ist auch bekannt als Graphiker und Buchillustrator.
Jean Cousin der Ältere genoss zu seinen Lebzeiten einen internationalen Ruf und zählt zu den wichtigsten Vertretern der französischen Renaissancemalerei. Sein Sohn Jean Cousin der Jüngere war ebenfalls als Maler, Bildhauer und Graphiker tätig.
Werke (Auswahl)
Zeichnungen und Gemälde
1541: Vorlagen für 8 Teppiche zur Geschichte der heiligen Genoveva von Paris
1543: Vorlagen für 8 Teppiche zum Leben des heiligen Mamas
1540–1550: Karton für das Fenster 12 mit der Darstellung der drei Versuchungen Jesu in der Pfarrkirche St-Pierre in Montfort-l’Amaury (Zuschreibung)
1545: Entwurf für das Kreuzigungsfenster in der Passionskapelle der Kathedrale von Pontoise (Zuschreibung)
Schriften
Livre de perspective. Le Rojer, Paris 1560 (theoretisches Werk zur Perspektivenlehre, Digitalisat).
Literatur
Cécile Scailliérez (Hrsg.): Jean Cousin, père et fils. Une famille de peintres au XVIe siècle. Actes des journées d’études, 15-16 novembre 2011, Paris; suivies d’une exposition au Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, du 17 octobre 2013 au 13 janvier 2014. Louvre, Paris 2013, ISBN 978-2-35031-455-6.