Jara Beneš (auch Benes, eigentlich Jaroslav, * 5. Juni1897 in Prag, Österreich-Ungarn; † 10. April1949 in Wien; Pseudonym Peter Brandt) war ein tschechischer Komponist, der vor allem mit Operetten, Filmmusiken und Schlagern erfolgreich war.
Nach dem Abitur studierte Beneš auf dem Prager Konservatorium. Der für ihn wichtigste Lehrer war dabei Vítězslav Novák. Schon als junger Mann begeisterten ihn die Lieder, Ballette und Operetten seines 23 Jahre älteren böhmischen Landsmannes Oskar Nedbal. Aber auch die musikalischen Bühnenwerke Leo Falls übten einen großen Reiz auf ihn aus. Während Beneš’ Tätigkeit als Theaterkapellmeister in Prag veröffentlichte er seine ersten Kompositionen. Damit hatte er so großen Erfolg, dass er bald sein Engagement am Theater aufgab und als freischaffender Komponist leben konnte. Nach einem Zwischenaufenthalt in Berlin verlegte er in den 1930er Jahren seinen Wohnsitz nach Wien, wo fortan die meisten seiner Operetten uraufgeführt wurden. Den größten Erfolg errang er mit seinem Werk Auf der grünen Wiese, das am 9. Oktober 1936 in der Volksoper Wien zum ersten Mal über die Bühne ging. Ein weiteres Standbein bescherte ihm der noch junge österreichische Tonfilm.
Beneš’ Musik ist einfallsreich und von quirlenden slawischen Tanzelementen durchpulst. Der Komponist starb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von knapp 52 Jahren in Wien und wurde auf dem Hietzinger Friedhof (Gruppe 35, Nummer 24C) bestattet.[1] Zu seinem Andenken hat die Donaumetropole 1964 im Stadtteil Floridsdorf eine Straße nach ihm benannt (Jara-Benes-Gasse).[2]
Trotzdem sind heute sowohl er als Komponist wie auch seine Werke weitgehend vergessen.
Beneš war seit 1948 Mitglied der Loge Gleichheit.[3]
Marie-Theres Arnbom: Jara Beneš und die Jazz-Operette, das Schreckgespenst der Nazis. In: dies.: „Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt“. Aus der Volksoper vertrieben – Künstlerschicksale 1938. Amalthea Verlag, Wien 2023, ISBN 978-3-99050-263-1, S. 22–25.
↑Günter K. Kodek: Die Kette der Herzen bleibt geschlossen. Mitglieder der österreichischen Freimaurer-Logen 1945 bis 1985. Löcker, Wien 2014, ISBN 978-3-85409-706-8, S.20f.