Der Tenor- und Baritonsaxophonspieler hat diverse Bands gegründet und seit den 1970er Jahren Radiosendungen zum Thema Jazz moderiert. Jan Wróblewski wird als einer der herausragenden polnischen Nachkriegs-Jazzmusiker gesehen. Als Filmkomponist hat er Filme wie Herr Anatol sucht eine Million („Pan Anatol szuka miliona“) oder Es lebe die Liebe („Niech żyje miłość“) musikalisch untermalt; auch hat er Popularmusik geschrieben für Künstler wie Ewa Bem, Łucja Prus, Maryla Rodowicz und Andrzej Zaucha. Er war ferner Komponist von sinfonischen Konzertwerken und seit 1999 Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Kalisz.
Jan Wróblewski stammte aus einer Anwaltsfamilie und verfolgte neben seiner schulischen Bildung bereits in jungen Jahren das Klavier- und Klarinettespielen in der Musikalischen Grundschule Kalisz. Als Jugendlicher spielte er in einer Jazzband. Sein Studium absolvierte Wróblewski zunächst an der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Technischen Universität Posen und später in Krakau an der dortigen Akademie der Musik. Während der Studienzeit in Poznań gründete er eine eigene Band und arbeitete musikalisch zusammen mit dem Quintett des Musikers Jerzy Milian.
1956 wurde Wróblewski in die Band Krzysztofs Trzcińskis eingeladen, später schloss er sich dem Komeda-Sextett als Baritonsaxofonist an. Die Auftritte mit dieser Band, zum Beispiel bei den Jazzfestivals in Sopot und bei Fernsehaufnahmen, galten als Grundlagen seines professionellen Wirkens.
Der entscheidende Wendepunkt in der Karriere Wróblewskis war das Vorspiel vor dem amerikanischen Jazzpromoter George Wein 1958, das Wróblewski eine Einladung als Musiker bei der International Newport Band einbrachte und ihn damit letztlich zum ersten polnischen Jazzmusiker machte, der auf dem Newport Jazz Festival mit der International Youth Band unter der Leitung von Marshall Brown auftrat. Dieser Auftritt wurde auch im Film Jazz on a Summer's Day dokumentiert. Nach diesem entscheidenden Konzert trat die Band in vielen Städten der USA auf und anschließend auch in Europa, Indien, Afrika und Asien.
In den Jahren von 1968 bis 1978 war Wróblewski als Leiter des Jazzstudios des Polnischen Radios tätig, wo er mit Musikern wie Zbigniew Namysłowski, Janusz Muniak, Włodzimierz Nahorny, Tomasz Stańko, Bronisław Suchanek oder Janusz Stefański aufnahm. Die Zusammenarbeit mit Willis Conover führte zur Entstehung der Sendung 3 kwadranse jazzu, die ab 1970 bis zu seinem Tod ununterbrochen von Wróblewski moderiert wurde. Ferner stand Wróblewskis Name auch für die Unterstützung junger ambitionierter Musiker bei zahlreichen Workshops in Polen und anderen Ländern.
Jan Wróblewski war während seiner Karriere Mitglied der folgenden Bands oder hat diese gegründet: