James D. Bindenagel (* 30. Juni1949 in Huron, South Dakota) ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler und ehemaliger Diplomat, der 1996 und 1997 als Geschäftsträger a. i. die US-Botschaft in Bonn leitete.
2014 wurde Bindenagel auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Völkerrechtsordnung an der Universität Bonn berufen. Es handelt sich um eine Stiftungsprofessur zu Ehren des früheren US-Außenministers Henry Kissinger, die vom Bundesverteidigungsministerium und Auswärtigen Amt gemeinsam finanziert wird.[4] Die Professur ist ob der Widmung an Henry Kissinger umstritten.[5] Zusätzlich wurde in der deutschen Presse Bindenagels akademische Qualifikation für eine Professur angezweifelt.[6] Im Sommersemester 2020 bot er am Lehrstuhl von Matthias Herdegen mit diesem gemeinsam und Ulrich Schlie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ein Seminar zu aktuellen Herausforderungen im Völkerrecht an. Inhalt dieses Seminars sind unter anderem das Übereinkommen von Paris und der Fall Soleimani.[7]
Bindenagel erhielt den State Department’s Distinguished Service Award, das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und den Presidential Meritorious Service Award.[3]
Schriften (Auswahl)
The German Experience. In: M. Cherif Bassiouni (Hrsg.): Pursuit of international criminal justice: a world study on conflicts, victimization and post-conflict justice Pursuit of International Criminal Justice : a World Study on Conflicts, Victimization and Post-conflict Justice. Intersentia, Antwerpen 2010, S. 709–733.
Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. Die Erfüllung des Versprechens von Gerechtigkeit durch würdige Zahlungen. In: Dieter Stiefel: Die politische Ökonomie des Holocaust : zur wirtschaftlichen Logik von Verfolgung und „Wiedergutmachung“. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 2001.