Im Gegensatz zu seinem unmittelbaren Vorgänger Jak-30 hatte man den Rumpf um über zwei Meter verlängert und anstelle des Bugrad-Fahrwerkes erstmals in der Geschichte des Konstruktionsbüros ein Tandemfahrwerk installiert. Serienmäßige Anwendung fand diese Fahrwerksanordnung später in der Jak-25. Das Flugzeug wurde ebenfalls mit einem FunkmessvisierKorschun ausgestattet, welches seinen Platz im Bug über dem Lufteinlasskanal des Triebwerkes bekam.
Am 15. Juli 1949 begann die Werkserprobung mit Rolltests am Boden. Sergei Anochin, der auch schon andere Modelle von Jakowlew getestet hatte, flog die Jak-50 am 9. August erstmals und erprobte sie bis zum 22. März nächsten Jahres bei insgesamt 43 Flügen mit 18 Stunden Flugzeit. Im Januar 1950 stellte er mit 1170 km/h einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord auf. Bei insgesamt ausgezeichneten Flugleistungen wies die Jak-50 aber einige Mängel auf, wie mangelnde Stabilität im schallnahen Geschwindigkeitsbereich und ein kompliziertes Verhalten bei Start und Landung, was insbesondere auf die zur Masseeinsparung gewählte Fahrwerksvariante zurückzuführen war, für die das Muster offensichtlich zu klein und zu leicht war. Für die staatliche Erprobung entstand noch ein zweites Exemplar. Letztlich entschied man sich für die MiG-17PF in der Rolle des Allwetterjägers.
Die gleiche Typenbezeichnung erhielt erheblich später ein Sportflugzeug. Siehe hierzu Jakowlew Jak-50.
Aufbau
Die Jak-50 war ein freitragenderMitteldecker in Ganzmetallbauweise. Der Tragflügel besaß pro Seite drei Grenzschichtzäune und war um 45° gepfeilt. Das Normalleitwerk war ebenfalls freitragend und gepfeilt. Das Fahrwerk bestand aus einem doppelt bereiften Hauptrad in der Rumpfmitte und einem Bugrad. Zur Gewährleistung der Standfestigkeit am Boden befanden sich an den Tragflächen je ein kleines an Streben befestigtes Stützrad, das im Flug nach hinten geklappt wurde. Die Bewaffnung bestand aus zwei Maschinenkanonen im Rumpfbug.
Wilfried Bergholz: Russlands große Flugzeugbauer. Jakowlew, Mikojan/Gurewitsch, Suchoj. Das vollständige Typenbuch. Aviatic, Oberhaching 2002, ISBN 3-925505-73-3, S.60.
Wilfried Bergholz: Jakowlew. Seit 1927. Motorbuch, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-613-04024-3, S. 88/89.
Rainer Göpfert: Jakowlew Jak-30 und Jak-50. In: Fliegerrevue. Nr. 3/2023, PPV Medien, Bergkirchen, ISSN0941-889X, S. 46–53.
Karl-Heinz Eyermann: Strahlgetriebene sowjetische Experimentalflugzeuge. In: Wolfgang Sellenthin (Hrsg.): Deutscher Fliegerkalender 1968. Deutscher Militärverlag, Berlin 1967, S.208/209.