Roswal wurde in einer wohlhabenden jüdischen Familie in Odessa geboren.[1] In diesen Jahren litt die Bevölkerung des Landes unter Hunger und politischer Unterdrückung. Menschen wurden wegen des Verdachts der Spionage ins Gefängnis gesperrt. Sein Vater, Boris Semjonowitsch, ein Chefingenieur einer Fabrik, entging nicht diesem Schicksal, und im Jahr 1937 wurde er in den Gulag geschickt.[2] Anschließend arbeitete Boris Semenovich bis zu seinem Tod im Jahr 1963 in geheime Forschungszentrum („Scharaschka“).
Im Jahre 1950 absolvierte Roswal zehn Klassen der Hauptschule mit einer Goldmedaille und begann ein Studium in Moskau an der Universität für Geodäsie und Kartographie. Er konnte nicht an andere Universitäten, weil sein Vater nicht vollständig rehabilitiert war.
Nach dem Studium wurde er als Geodät in den Fernen Osten geschickt, wo er rund fünf Jahre lang in unterschiedlichen Städten tätig war. Im Jahr 1963 wurde sein Vater rehabilitiert und Roswal wurde am Moskauer Energetischen Institut zugelassen und studierte in der Fachrichtung „Industrieelektronik“. Von 1963 an arbeitete er als Ingenieur im Forschungsinstitut für Fernsehen und Hörfunk (VNIITR).[3] In Zusammenarbeit mit W. A. Petropawlowski entwickelte er ein Labormodell der ersten sowjetischen Farbfernsehkamera.[4] Nach 10 Jahren Arbeit wurde er zum Hauptkonstrukteur dieses Instituts ernannt. Während dieser Zeit hat er die meisten seiner Erfindungen gemacht.
Roswal trat im Jahr 2012, im Alter von achtzig Jahren in den Ruhestand. Er starb am 26. Juli 2015 an Krebs. Seine sterblichen Überreste wurden auf dem Wagankowo-Friedhof bestattet.
Erfindungen und Patente
Jakow Borissowitsch Roswal war der Autor von vielen herausragenden Erfindungen, einschließlich der ersten sowjetischen Rundfunk-Farbkamera. Insgesamt wurden etwa 50 Erfindungen und Patente angemeldet. Zum Beispiel:[5][6]
Farbfernseh-Kamera
Vorrichtung zur Neuausrichtung der farbgetrennten Signale
↑Ева Краснова, Анатолий Дроздовский.Предки Розвал в Одессе (рус.). migdal.org.ua.; abgerufen am 20. September 2015.
↑Международным обществом «Мемориал».Список репрессированных (рус.). «Жертвы политического террора в СССР». lists.memo.ru., abgerufen am 20. September 2015.