Kardinal Sin war der Schirmherr der katholischen, in einer Auflage von 500.000 Exemplaren erscheinenden Wochenzeitung Veritas, die die Menschenrechtsverletzungen der Diktatur von Ferdinand Marcos bekanntmachte und für die Wiedergewinnung der Demokratie arbeitete.[1] 1986 unterstützte er aktiv die EDSA-Revolution, indem er zum gewaltlosen Widerstand gegen die anrückenden Truppen des Ferdinand Marcos aufrief. Neben seinen administrativen Verpflichtungen engagierte sich Jaime L. Sin nachhaltig für Belange der Krankenversorgung und der Caritas. Er setzte sich für die Ökumene ein und lud als erster philippinischer Erzbischof Protestanten sowie Muslime und Vertreter anderer nichtchristlicher Konfessionen zu Gesprächen ein.
Am 15. September 2003 nahm der Papst seinen Rücktritt vom Amt des Erzbischofs von Manila an.[2] Aus gesundheitlichen Gründen nahm Sin nicht am Konklave zur Wahl von Benedikt XVI., des Nachfolgers von Johannes Paul II. teil. Am 21. Juni 2005 starb er im Cardinal Santos Medical Centre an einem Organversagen.