Irene Rothweiler (* 10. Juni1958 in Aachen), auch bekannt als Irene Hugot-Rothweiler,[1] ist eine deutsche Malerin und Glasbildnerin. Sie lebt in Bonn.[2]
Durch ihren Vater Leo Hugot, Architekt, Stadtkonservator und Dombaumeister in Aachen, kam Irene Rothweiler früh mit Kirche und Kunst in Berührung. Zuerst jedoch studierte sie Tanz- und Musikpädagogik.[2]
Nach einem Studium der Kunstgeschichte in Köln und Aachen, machte sie eine praktische Lehre bei der Glasmalerei Oidtmann in Linnich. Der persönliche Kontakt zu Wilhelm Buschulte[2], Klaus Iserlohe und Georg Meistermann[2] formte Rothweiler in frühen Jahren. Die Teilnahme an Wettbewerben für Glasmalerei im In- und Ausland, bei denen sie erste Preise gewann, verschafften ihr erste Auftragsarbeiten. Irene Hugot-Rothweiler hat in Kirchen und Kapellen mehrerer Diözesen in Deutschland Kirchenfenster, Wandmalereien und Mosaike gestaltet. Daneben entwirft sie auch Messgewänder.[3] Ihre Werke finden sich auch in Belgien, Frankreich, Spanien, Italien und Israel.Verheiratet ist sie mit Martin Rothweiler, die beiden haben eine Tochter und drei Söhne.
Werk
Irene Rothweiler sieht ihre Kunst als „einen von intensiven Gesprächen mit Priestern und Gemeindemitgliedern begleiteten schöpferischen Prozeß. Dabei spielt ihre persönliche Einstellung zum Glauben eine entscheidende Rolle“.[4] Besondere Kenntnisse der christlichen Ikonografie und das handwerksgetreue Arbeiten in der tradierten Technik mit Echtantikglas, Schwarzlot und differenzierten Bleistärken sind ihren Werken ablesbar.
Werkverzeichnis (Auswahl)
1981–1984: St. Michael (Fensterzyklus) in Dormagen
2015: Dom zu Rottenburg (violetter Ornat mit Chormantel und Mitra)
2016: Glasarbeiten u. a. als Ergänzung von historischen Bleiglasfenstern in säkularen Bauten
2018: Ergänzung von Jugendstilfenstern in Häusern des Bonner Villenviertels
2020: Rund-Fenster für die Broichhofkapelle in Bonn, Rodderberg[6]
2022: Kapellenfenster für Institut Christus König und Hohepriester in Langen
Veröffentlichungen
Hans Klein, Irene Rothweiler, Ingeborg Schild: Die Fenster der Pfarrkirche St. Barbara in Stolberg-Breinig. Eifel- und Heimatverein, 1989
German Rovira, Internationaler Mariologischer Arbeitskreis Kevelaer, Maria, Mutter der Glaubenden, Essen 1989, Irene Hugot-Rothweiler S. 509 ff., Maria, die Mutter Jesu, ISBN 3-87497-184-8
Hans Thomas: Creatividad artistica, Artistic Creativity, Irene Rothweiler S. 85 ff., Contemplation and Sacred Art, Rom 2003, ISBN 88-8333-092-7
Irene Rothweiler: Die Memorialkapelle im Lantz'schen Park in Düsseldorf-Lohausen, Botschaft der Bilder, 2011
Literatur
Heinrich Oidtmann und Erich Stephany: Licht-Glas-Farbe: Arbeiten in Glas und Stein aus den Rheinischen Werkstätten. Aachen: M. Brimberg 1985, ISBN 3-923773-00-5
Die gläserne Bibel in der Jakobskirche In: Aachener Volkszeitung (AVZ) vom 1. Juli 1983
Die würdige Umgebung der schönen Madonna In: AVZ vom 17. März 1984
Franz Salzmacher: Den Blick öffnen für die übernatürliche Welt: Kunst und Künstler im sakralen Raum – Ein Gespräch mit Irene Rothweiler In: Der Fels, 5/2002, Seiten 131–134 (PDF – mit drei Bildern)
Vor diesem Fenster kann man beten! In: DT vom 26. September 2002
Leuchtende Bilder aus der Offenbarung des Johannes. In: Kirchenzeitung des Bistums Aachen vom 25. November 1985
Ausstellungskatalog Seine Schönheit widerspiegeln: Textilien im Dienste der Liturgie. Domschatzkammer Aachen 1996
„trabajo,mundo,creatividad“, work, world, creativity 2002, Katalog zur Ausstellung, Madrid/Valencia, Seite 111, ISBN 84-95947-00-5
↑ abZeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. 1986, Seite 169.
↑ abcdeFranz Salzmacher: Den Blick öffnen für die übernatürliche Welt: Kunst und Künstler im sakralen Raum - Ein Gespräch mit Irene Rothweiler. In: Der Fels, 5/2002, Seite 131 (PDF – mit drei Bildern)