Das Festival fand zum ersten Mal 1969 statt, damals noch unter der Bezeichnung „Kurzfilmtage“.[1] Seit 1970 existiert das Festival in seiner heutigen Gestalt. Damit ist Tampere das älteste Kurzfilmfestival in Skandinavien. 1972 konnte das Festival wegen fehlender Finanzierung nicht stattfinden.
Jährlich werden knapp 500 Kurzfilme während des seit 1978[2] stets fünf tägigen Festivals gezeigt. Neben einem internationalen Wettbewerb gibt es auch einen Wettbewerb für finnische Kurzfilme. Zu den Entdeckungen des Festivals zählt der finnische Filmregisseur Aki Kaurismäki. Bekannt ist Tampere auch für sein vielfältiges Rahmenprogramm von Seminaren und Podiumsdiskussionen bis hin zu Konzerten.
Direktor des Festivals ist seit 2003 Jukka-Pekka Laakso.
Während der Corona-Pandemie 2021 gab es auch die Möglichkeit, Festivalfilme online zu sehen. Einige Filme waren allerdings nur von finnischen IP-Adressen aus, einige andere gar nicht online abrufbar. Die Bezahlung erfolgte einzeln oder für das gesamte Festival. In den folgenden Jahren wurde das zum Teil beibehalten, allerdings nur für Nutzer in Finnland.
Regelmäßige Bestandteile des Festivals
Internationaler Wettbewerb (Kurzfilme bis 30 Minuten Länge)
Nationaler Wettbewerb (Kurzfilme bis 30 Minuten Länge)
Nationaler Wettbewerb (Filme über 30 Minuten Länge)
Wettbewerb „Generation XYZ“ (seit 2021)
Jährlich wechselnder Länderschwerpunkt (z. B. Kurzfilme aus Polen)
Jährlich wechselnder Themenschwerpunkt (z. B. im Jahr einer WM Kurzfilme über Fussball)
Retrospektive (z. B. für einen Regisseur)
Studentenfilme (je eine Vorstellung für Filme der Hochschulen aus Helsinki und Tampere)
Carte Blanche (ein Filmemacher präsentiert Filme, die ihn oder sie beeinflusst haben, sowie meistens auch ein eigenes Werk)
Arkiston Arteet (Schätze aus dem Archiv, Filme aus dem finnischen nationalen Filmarchiv, meist Dokumentarfilme)
Das Festival findet inzwischen immer Anfang März von Mittwoch bis Sonntag statt, wobei es manchmal auch schon am Dienstag Programmpunkte, aber keine Wettbewerbsfilme gibt. Der letzte Tag ist normalerweise der zweite Sonntag im März. Die Kurzfilme werden in Vorstellungen von je (höchstens) zwei Stunden gezeigt. Die Vorstellungen mit Kurzfilmen des nationalen und internationalen Wettbewerbs werden je zweimal gezeigt. Andere Vorstellungen werden meist ebenfalls zweimal gezeigt, einige wenige jedoch nur einmal.
Am Mittwoch gibt es eine Eröffnungsvorstellung, bei der die Mitglieder der verschiedenen Jurys vorgestellt werden. Dazu werden Filme aus einzelnen Vorstellungen gezeigt, aber keine Wettbewerbsfilme. Am Sonntag findet die Preisverleihungszeremonie statt, bei der anschließend einige der Gewinnerfilme gezeigt werden. Es kann sein, dass parallel oder später noch weitere Vorstellungen stattfinden. Die Preisverleihungszeremonie ist daher nur der Abschluss des Wettbewerbs, aber nicht die letzte Vorstellung des Festivals.
Jurys und Preiskategorien
Es gibt mehrere Jurys, mit jährlich wechselnden Mitgliedern, die Preise vergeben. Stand 2023 sind dies:
Jury der kirchlichen Medienstiftung / Ökumenische Jury (1 Mitglied)
Nachhaltigkeitspreis „Verso“ Jury (4 Mitgliedern)
Generation XYZ Jury (3 Mitglieder)
Jugendjury (3–6 Mitglieder)
Die folgende Tabelle enthält die Preise und Preisgelder, die mit dem Stand des Festivals von 2023 vergeben wurden. Ehemals vergebene Preise sind nicht aufgeführt, unabhängig davon, ob sie einmalig oder über mehrere Jahre vergeben wurden. Die Unterteilung des Nationalen Wettbewerbs in Filme über und unter 30 Minuten Länge wurde 1996 eingeführt und seitdem beibehalten. Es gab jedoch schon seit 1978 einen Nationalen Wettbewerb mit verschiedenen Preisen, u. a. den Risto Jarva Preis, der unabhängig von der Länge an eine finnische Produktion vergeben wird.
Kategorie
Auszeichnung
Preisgeld
Weitere Preise
Seit
Internationaler Wettbewerb
Grand Prix
5.000 €
Statue „Kiss“
1970
Beste Animation
1.500 €
Statue „Kiss“
1970
Beste Fiktion
1.500 €
Statue „Kiss“
1970 / 1979
Beste Dokumentation
1.500 €
Statue „Kiss“
1970
EFA Nominierung
-
Teilnahme am Wettbewerb der EFA
2009
Publikumspreis
-
-
1995 / 2003
Lobende Erwähnung
-
-
1970
Nationaler Wettbewerb (bis 30 Minuten Länge)
Hauptpreis
5.000 €
Statue „Kiss“
1996
Spezialpreis
1.500 €
-
1996
Nominierung für den Europäischen Publikumspreis für Kurzfilme
-
Nominierung für den Europäischen
Publikumspreis für Kurzfilme
2019
Preis der Jugendjury
-
-
1996
Nationaler Wettbewerb (über 30 Minuten Länge)
Hauptpreis
5.000 €
Statue „Kiss“
1996
Spezialpreis
1.500 €
-
1996
Preise für Filme des nationalen Wettbewerbs (egal welche Länge)
Risto Jarva Preis
10.000 €
-
1979
Preis der Medienstiftung der Kirche
1.500 €
-
2017
Nachhaltigkeitspreis „Verso“
2.000 €
-
2022
"Golden Shade Equipment Rental Prize for
Cinematographer"
20.000 €
-
2019
Studierendenpreis
1.500 €
-
2010
Publikumspreis
-
-
1995 / 2003
Lobende Erwähnung
-
-
1978
Preise für Filme „Generation XYZ“
Bester Genre-Film
2.000 €
-
2021
Publikumspreis
-
-
Anmerkungen:
Ein Film kann auch mehrere Preise gewinnen.
Lobende Erwähnungen der Jurys werden oft an mehrere Filme vergeben, manchmal auch an Filme, die von anderen Jurys ausgezeichnet wurden.
Die Gewinner des Grand Prix und des nationalen Wettbewerbs (unter 30 Minuten) qualifizieren sich für die Bewertung bei der Oscar-Vergabe in den Kurzfilmkategorien, selbst wenn sie sonst nicht im Kino zu sehen sind, allerdings nur sofern sie die weiteren Kriterien der Academy of Motion Picture Arts and Sciences erfüllen.
Wenn in der Spalte „Seit“ zwei Jahreszahlen für eine Auszeichnung angegeben sind, zeigt es das Datum der ersten Vergabe und das Datum der ersten regelmäßigen Vergabe.