Innozenz V. wurde am 21. Januar 1276 zum Papst gewählt, nur einen Tag nach Beginn des Konklaves, das erstmals nach den strengen Regeln seines Vorgängers Gregor X. zusammenkam. Dabei durften die Kardinäle das Gebäude nicht verlassen, bevor ein neuer Papst gewählt worden war. Innozenz war der erste Dominikaner auf dem Stuhle Petri und übte sein Amt nur ein knappes halbes Jahr bis zu seinem Tod am 22. Juni 1276 aus. Obwohl er zur Neutralität tendierte, kam er sehr rasch unter den Einfluss von Karl I. von Sizilien, der als römischer Senator in Rom residierte. Deshalb unterstützte er klaglos dessen Politik gegenüber Rudolf von Habsburg. Er bemühte sich auch vergeblich um die Vertiefung der Kirchenunion mit Byzanz.
Papst Innozenz V. wurde in San Giovanni in Laterano beerdigt. Mit dem großen Brand im Jahr 1308 ging seine Grabstätte verloren.[1] Er wurde am 3. März 1898 von Papst Leo XIII.seliggesprochen. Sein katholischer Gedenktag ist sein Todestag am 22. Juni.
Werke
In quattuor libros sententiarum commentaria. 4 Bde. Toulouse 1652.
Literatur
Beatus Innocentius PP. V. (Petrus de Tarentaise OP). Studia et documenta. Rom 1943.
Palémon Glorieux: Le Quodlibet de Pierre de Tarentaise, in: Recherches de théologie ancienne et médiévale 9 (1937) S. 237–280.
I.-M. Vosté: Beatus Petrus de Tarentasia in epistulam ad Hebraeos. In: Divus Thomas: Commentarium de philosophia et theologia. Bd. 46, Collegi Alberoni, Piacenza 1943, S. 3–28.